Kooperative Automatisierte Shared Services an Autobahn-AnschlusSTellen
Der rasante Klimawandel erfordert ein rasches und effektives Handeln. Ein wesentlicher Hebel liegt dabei beim Verkehr: Die Verlagerung des Individualverkehrs (IV) auf klima- und ressourcenschonende Mobilitätsformen wie den öffentlichen Verkehr (ÖV), ist ein Schlüssel zur Mobilitätswende.
Beim angewandten F&E-Projekt KASSA.AST entwickelt ein Konsortium aus 11 Projektpartner:innen im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und der ASFINAG eine Mobilitätsplattform zur Lenkung des Verkehrs von Autobahnanschlussstellen in die Stadt mit öffentlichen Transportmitteln.
Als Österreichweite Testregion wurde Klagenfurt-West definiert.
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Das Projekt KASSA. AST (Kooperative Automatisierte Shared Services an Autobahn-AnschlusSTellen) forscht an der Automatisierung und Digitalisierung des Mobilitätssystems, der First-/Last-Mile-Thematik, sowie der bedarfsgerechten Personenbeförderung. Dazu gehört auch die Verknüpfung von Anschlussstellen im städtischen und ländlichen Raum und das Schaffen von Umsteigeknoten vom Individualverkehr auf den ÖV. Um diese Verlagerung des Verkehrssystems zu beschleunigen, konzipiert das Projektteam eine benutzerorientierte, multimodale Mobility-as-a-Service-Plattform („MaaS-Plattform“), als zentrale Quelle von Information, Buchung und Verrechnung aller Services. Im Fokus einer derartigen Plattform liegt der Nutzen für Kund:innen durch Vorab-Simulation der Verkehrsauslastung und der Parkflächenverfügbarkeit für eine geplante Wegstrecke. Konkret wird Nutzer:innen bereits vor Antritt und Buchung der Reise eine Echtzeitinformation zu Parkplatzsituation, ÖV- und/oder Shuttle-Anschlusszeiten, Verfügbarkeit von Shared Services oder freien Ladesäulen bereitgestellt, sowie Alternativrouten für den Fall von Stauaufkommen angeboten.
Die bestehende ÖV-Infrastruktur in Klagenfurt bietet bereits sehr viele Alternativen zum Individualverkehr, die durch smarte und digitale Lösungen einfacher zugänglich gemacht werden sollen. Der Nutzen für die Verkehrsteilnehmer:innen besteht in der Erweiterung, Vernetzung und Optimierung des Umstiegsangebotes vom Auto auf der Autobahn auf den ÖV und in einer stark vereinfachten, benutzerorientierten Nutzungsmöglichkeit einer zentralen MaaS-Plattform. Dies führt zu positiven Umweltauswirkungen (konkret durch Reduktion von Bodenversiegelung durch Valet Parking, etc.) sowie einer Entlastung des Verkehrsaufkommens in die Stadt und verbessert dort die Lebenssituation für alle Bewohner:innen, Pendler:innen und Besucher:innen. Aus Sicht der Verkehrsteilnehmer:innen der Landeshauptstadt Klagenfurt soll das Konzept in einer ersten Phase im Bereich Klagenfurt-West getestet werden. Das garantiert eine stärkere Nutzung der bestehenden Park & Ride-Anlage, sowie eine Frequenzsteigerung des gesamten Mobilitätsknotens mit der Anbindung zur Universität und dem Lakeside Park. Das Ziel des Projektes ist eine Konzeptentwicklung für konkrete Piloten bei 1-2 Anschlussstellen (städtischer und ländlicher Raum), welche auf ganz Österreich übertragbar sein sollen.
Zur Realisierung dieses Projekts haben sich elf Partnerorganisationen zusammengefunden. Den Lead hat die Verkehrsverbund Kärnten GesmbH (VKG), die bereits jetzt eine wesentliche Rolle in der Koordination und in der Planung des Kärntner Verkehrsgeschehens einnimmt. Projektpartner:innen sind die Stadt Klagenfurt mit der Klagenfurt Mobil GmbH (KMG) sowie die Abteilung 7 (Wirtschaft, Tourismus und Mobilität) und Abteilung 9 (Straßen und Brücken) vom Land Kärnten als LoI-Partner. Forschungspartner, allesamt u.a. Expert:innen in der Entwicklung von Mobilitätsknotenpunkten, sind JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH (JR), ALP.Lab GmbH (ALP.Lab) und AIT Austrian Institute of Technology GmbH (AIT). Seitens des AIT sind das Center for Energy mit der Unit Digital Resilient Cities sowie das Center for Transport Technologies mit der Unit Transportation Infrastructure Technologies für die Bereiche Erhebungen, Messung und Simulation von Akzeptanten im Bereich der Mobilitätsinnovationen zuständig. Mit PLANUM Fallast Tischler & Partner GmbH (PLANUM), einem renommierten Verkehrsplaner, TechMeetsLegal (TML mit Isabella Hinterleitner) für den Bereich der juristischen Rahmenbedingungen und der pdcp GmbH (SURAAA - Smart Urban Region Austria Alps Adriatic) im Bereich der automatisierten Mobilität, Projektmanagement und -koordination wird die Expert:innenprojektgruppe komplettiert.
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