Das Virus SARS-CoV-2 und die dadurch entstehende Erkrankung COVID-19, die vor allem durch respiratorische Symptome dominiert werden, betreffen auch das Herz-Kreislauf-System auf mehreren Ebenen. Die Artery Society startet mit Unterstützung der von AIT geleiteten COST Action VascAgeNet (CA18216, www.vascagenet.eu) eine multizentrische Studie, um die mittel- und langfristigen vaskulären Folgen von COVID-19 zu untersuchen.
Um einen Einblick in die vaskulären Folgen von COVID-19 zu gewinnen, sind eine umfassende Datenerhebung und Verlaufsuntersuchungen (Follow-up Studie) mit Überlebenden der akuten Infektion geplant. Bisherige Erkenntnisse deuten darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen kardiovaskulären Erkrankungen und COVID-19 gibt. Es wird vermutet, dass die Krankheit auch das Herz-Kreislauf-System beeinflusst und die Alterung unserer Gefäße beschleunigt.
Wie genau kardiovaskulären Ereignisse und COVID-19 zusammenhängen soll jetzt untersucht werden. Dafür wird eine internationale, multizentrische Studie aufgesetzt. Aktuell haben mehr als 20 internationale Studienzentren aus 8 Ländern (Stand: 04/05/2020; Tendenz steigend) ihr Interesse an einer Beteiligung bekundet. Die Ziele der Studie sind den Zusammenhang zwischen der COVID-19 Erkrankung und einer möglichen beschleunigten vaskulären Alterung, die Rolle des Krankheitsverlaufs, den Einfluss von bestehende Vorerkrankungen und Behandlungsarten und ob psychosoziale Faktoren die beschleunigte Alterung der Gefäße mit beeinflussen, zu untersuchen.
Studienaufbau
Für die Studie werden Personen mit kürzlich bestätigter Infektion durch SARS-Cov-2 gesucht und im Rahmen der Studie zweimal im Rahmen von Nachfolgeuntersuchungen innerhalb eines Jahres nach der COVID-19 Infektion hinsichtlich Gefäßalterung untersucht. Alle beteiligten Studienzentren werden dasselbe Studienprotokoll befolgen. Die Untersuchungen werden auch 24 Stunden Blutdruckanalyse, Messung der zentralen Hämodynamik und Pulswellenanalyse mit Technologie von AIT beinhalten. Anschließend ist auch eine langfristige Nachverfolgung (5 und 10 Jahre) geplant, um das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse bei ehemaligen COVID-19 Patient*innen nachvollziehen zu können.
Die Studie wird von Rosa Maria Bruno und Pierre Boutouyrie geleitet, Abteilung Pharmakologie, Hôpital Européen Georges Pompidou - APHP, Paris, Frankreich, und durch ein hochkarätiges Scientific Committee unterstützt. Das AIT ist mit den Experten Dr. Bernhard Hametner und Dr. Christopher Mayer, beide aus der Competence Unit Biomedical System des Centers for Health & Bioresources, stark in diesem internationalen Ausschuss vertreten.