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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Verbesserung der Ladungssicherung auf Lkw: Erfolgreicher LaSiBasis-Demonstratortest

11.05.2023

Das Projekt LaSiBasis wird vom Österreichischen Verkehrssicherheitsfonds (VSF) unterstützt und in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) und dem AIT durchgeführt. Ziel des Projekts ist es, das Problem der Ladungssicherung bei Lkw besser zu verstehen und geeignete Maßnahmen zur Vermeidung von Unfällen und Schäden zu entwickeln.

Im Rahmen des Projekts sollen genaue Informationen über die Anzahl von Verkehrsunfällen im Zusammenhang mit Ladungssicherung gesammelt werden, um das Ausmaß des Problems zu ermitteln. Es wird vermutet, dass die tatsächliche Anzahl von Unfällen höher ist als die offiziell gemeldeten Zahlen. Zudem sollen die grundlegenden Probleme identifiziert werden, die zu Unfällen führen.

Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts ist die Dokumentation von Störungen im Bereich der Ladung und Ladungssicherung sowie im Fahrzeug selbst. Besonders im Fall von automatisiert fahrenden Lkw könnten solche Störungen unbemerkt bleiben. Es wird ein Vorschlag für die Ausstattung mit Sensoren erarbeitet, um solche Betriebsstörungen zu erkennen.

Die Expert:innen des AIT sind im Projekt für das Thema Ladungsüberwachung verantwortlich. Sie planen die Anpassung eines bestehenden Sensorsystems zur Erfassung von vibroakustischen Signalen, um Ladungsverkippungen auf Lkw-Ladeflächen zu erkennen.

Ende April fand nun ein Demonstratortest am Gelände des Abstellgleises Breitenlee der ÖBB Immo statt. Durch Simulation von typischen Szenarien problematischer Ladungssicherung wurden kontrollierte Testfahrten durchgeführt, um Ladungsverkippungen oder -verschiebungen zu verursachen und die entsprechenden Signale im Laderaum zu erfassen. Als Versuchsfahrzeug wurde ein MAN Lkw mit einem Gewicht von 15 Tonnen und einer Plane eingesetzt. Im Laderaum des Lkws wurden drei AIT-Sensorsysteme installiert, bestehend aus einem Beschleunigungssensor und einem Mikrofon. Diese Sensoren wurden jeweils vorne, in der Mitte und hinten auf der linken Seite positioniert. Das Ladegut setzte sich aus Einweg- und Europaletten, Mineralwasserkisten sowie Wasserkanistern unterschiedlicher Größe zusammen. Während des Tests wurden verschiedene Manövervariationen durchgeführt, darunter Geschwindigkeitsänderungen, sowohl im Stillstand mit und ohne Motor, verschiedene Arten und Positionen des Ladeguts sowie Manöver wie Beschleunigen, Bremsen, Kurvenfahrten im Kreis und Ausweichmanöver nach links und rechts.

Michael Aleksa, Verkehrssicherheitsexperte am AIT: „Der erfolgreiche Demonstratortest am Abstellgleis Breitenlee war ein bedeutender Meilenstein für das LaSiBasis-Projekt. Durch die Simulation verschiedener Manöver konnten wir wertvolle Daten zur Ladungssicherung gewinnen. Die Ergebnisse zeigen das Potenzial der eingesetzten Sensorik und geben uns wichtige Einblicke zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. Basierend auf diesen Erkenntnissen werden wir konkrete Empfehlungen zur Detektion von Änderungen beim Ladegut ableiten.“

Weitere Infos zu LaSiBasis: https://www.ait.ac.at/themen/verkehrssicherheit-und-unfallforschung/projects/lasibasis

LaSiBasis wird durch den Österreichischen Verkehrssicherheitsfonds (VSF) gefördert.