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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

EU-Forschungsprojekt SUNRISE fokussiert auf Stärkung kritischer Infrastrukturen in Europa

11.11.2022

•    Das Institut für Höhere Studien (IHS) und das AIT Austrian Institute of Technology sind Teil eines EU-geförderten Projekts, das die Resilienz von kritischer Infrastruktur stärken soll
•    Projekt SUNRISE wird mit gesamt 10 Millionen Euro gefördert, Partnerinstitute aus 16 Ländern sind beteiligt
•    Ergebnisse des Projekts werden Planung und Management von Transport, Energie, Wasser und Gesundheitsversorgung verbessern

 

(Wien, 11.11.2022) Die COVID-19 Pandemie hat in vielen Bereichen die Verwundbarkeit lebensnotwendiger Strukturen in der Gesellschaft aufgezeigt. Daran knüpft das EU-geförderte Projekt SUNRISE an, das eine höhere Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Kontinuität kritischer Infrastrukturen in Europa gewährleisten soll. Darunter fallen etwa Verkehr, Energie, Wasser oder das Gesundheitswesen. In den nächsten drei Jahren werden 41 Partnerorganisationen zusammenarbeiten, um eine Reihe neuartiger Technologien und Lösungen zu entwickeln, die die Widerstandsfähigkeit dieser kritischen Infrastrukturen gegen Auswirkungen künftiger Pandemien und anderer Risiken erhöhen sollen. Das Projekt wird im Rahmen des europäischen Forschungsförderprogrammes Horizon Europe mit insgesamt 10 Millionen Euro gefördert und von der spanischen Niederlassung des globalen Cloud- und Digitaldienstleisters ATOS IT Solutions and Services Iberia SL geleitet. Das Institut für Höhere Studien (IHS) und das AIT Austrian Institute of Technology sind die beiden österreichischen Vertreter im Projektteam.

Eine der wichtigsten Aufgaben des IHS liegt darin, die wirtschaftlichen Auswirkungen von Pandemien einerseits und die verschiedenen möglichen Gegenmaßnahmen andererseits auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene quantitativ zu beurteilen, etwa in Bezug auf Kaskadeneffekte, Pandemieentwicklung und Klimaeffekte oder hinsichtlich wirtschaftlicher Verflechtungen von kritischen Infrastrukturen. Dabei wird auch auf wissenschaftliche und technologische Kompetenzen von Partnern wie dem AIT Austrian Institute of Technology zurückgegriffen.

Basierend auf diesen wirtschaftlichen Analysen und auf ähnlichen Bewertungen im Bereich Gesellschaft, Ethik, Recht und Klima wird das IHS gemeinsam mit den Partnern, die am wenigsten schädlichen Maßnahmen herausfiltern, die gleichzeitig für eine hinreichende Funktionsfähigkeit der kritischen Infrastrukturen sorgen werden. 

Das AIT ist im Projekt einerseits federführend an der Entwicklung von allgemeinen Klassifikationskriterien für kritische Infrastrukturen hinsichtlich ihrer Interaktionen und Abhängigkeiten zueinander beteiligt. Diese werden in Form von Graphen visualisiert und analysiert, damit sie dann später über konkrete pandemie-spezifische Use Cases von den am Projekt beteiligten kritischen Infrastrukturbetreibern verifizieren werden können. Die potentiellen domänenübergreifenden Kaskadeneffekte und Varianten von Störungsausbreitungen finden in weiterer Folge Eingang in strategische Leitlinien zur Bewusstseinsbildung und Maßnahmenentwicklung für die Resilienzsteigerung der kritischen Infrastrukturen.

Ein weiterer Forschungsschwerpunkt des AIT liegt auf der Entwicklung eines Toolsets für eine risikobasierte Zugangskontrolle (risk-based access control). Hier bringt AIT sein umfassendes Knowhow im Bereich der Kryptographie und neuen digitalen Technologien mit besonderem Schwerpunkt auf dem Schutz der Privatsphäre (PETs) ein. Das Ziel ist es, ähnlich wie beim bekannten Grünen Pass, den Zutritt für Mitarbeiter:innen von kritischen Infrastrukturen im Speziellen sowie Europäischen Bürger:innen im Allgemeinen (z.B. zu medizinischen Einrichtungen oder öffentlichem Verkehr) risikominimierend zu ermöglichen. Der Fokus liegt dabei auf Skalierbarkeit, Risikomanagement, Datenschutz und Privatsphäre im Kontext eines verantwortungsvollen Einsatzes der neuen Technologie. 

 

Rückfragen & Kontakt
Sascha Harold  
Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Höhere Studien
+43 1 59991 118
sascha.harold(at)ihs.ac.at

Michael Mürling  
Marketing and Communications
Center for Digital Safety & Security
AIT Austrian Institute of Technology
T +43 (0)50550-4126
michael.muerling(at)ait.ac.at  I www.ait.ac.at