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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Covid-19-Infektion am Geruch erkennen

10.04.2020

Eine möglichst frühe Diagnose einer Covid-19-Infektion ist entscheidend, um die Ausbreitung des Virus einzubremsen. Forscher*innen des AIT Austrian Institute of Technology sind an der Entwicklung eines völlig neuen Zugangs zu einer Frühdiagnose beteiligt: einem Richtest. Dabei wird ein bisher unterbewertetes Symptom der Covid-19-Erkrankung ausgenutzt: Viele Infizierte bemerken mehrere Tage vor den klinischen Symptomen, wie Fieber und Husten, Veränderungen beim Geruchs- und Geschmackssinn. Gefördert vom Land Niederösterreich entwickeln Forschergruppen um Christoph Kleber und Ralf Braun (Danube Private University in Krems, DPU), Achim Walter Hassel (Johannes Kepler Universität Linz, JKU) und Wolfgang Knoll (AIT) nun einen Riechtests, der günstig und einfach anzuwenden ist. Die Schnelltests sollen niedergelassenen Ärzten und den Gesundheitsbehörden helfen, die Krankheit früher als bislang zu erkennen und potenzielle symptomfreie Patienten selektiv zu isolieren und auf den Virus zu testen.

Die Methode dahinter beruht auf der Beobachtung, dass „Covid-19-Infizierte schon in einem frühen Stadium der Krankheit über eine Beeinträchtigung ihres Riechvermögens klagen“, erläutert Wolfgang Knoll, wissenschaftlicher Geschäftsführer des AIT und Leiter des Labors für Biosensor Technologies. „Gesundheitsorganisationen in verschiedenen Ländern haben bereits empfohlen, den Verlust des Geruchs und des Geschmacks als Hinweis auf eine COVID-19 Infektion zu sehen, selbst wenn keine anderen Symptome vorliegen“, ergänzt Veronika Schöpf (MedUni Wien), Österreichs Vertreterin im Global Consortium of Chemosensory Researchers (GCCR), die gerade eine weltweite Umfrage zu Riech- und Schmeckstörungen im Zusammenhang mit Covid-19 in Abgrenzung zu anderen Atemwegserkrankungen durchführen (hier der Link zur Teilnahme: bit.ly/2yFCwLJ).