"Geschichten erzählen" als zentrales Motiv der Geschichtswissenschaft trägt seit jeher zur Konstitution von Gesellschaften, deren Identität und kulturellem Erbe bei. Neue Technologien beeinflussen die Art und Weise, wie Geschichte heute erforscht, vermittelt und erzählt wird. Mittels „Digital Storytelling“ können Personen ermuntert werden, selbst und unabhängig ihre Perspektive auf Geschichte und Geschichten festzuhalten. Das verfolgt auch das von der EU im Rahmen des AAL-Programme (Active Assisted Living Programme) konsortial initiierte, dreijährige Projekt "Hi-Story – Make your History", an dem das AIT Center for Technology Experience maßgeblich beteiligt ist.
Mehr zu dem Thema erfahren Sie im APA-Science Dossier:
https://science.apa.at/dossier/Digital_Geschichte_n_erzaehlen/SCI_20200130_SCI85456051452918474
Über das Projekt
Das Projekt HiStory nutzt das Konzept des Geschichtenerzählens als Mittel zur Förderung der sozialen Integration, der kognitiven Aktivität und des subjektiven Wohlbefindens älterer Menschen. Das Projekt zielt darauf ab, eine Lösung zu schaffen, die es Menschen ermöglicht, persönliche Geschichten zu erzählen, zu teilen und zu konsumieren und so eine verbindende gemeinsame Erfahrung zu schaffen. Das Teilen von biographisch-historischem Wissen soll dazu beitragen, dass sich ältere Menschen darin betätigen können, sinnstiftende Aktivitäten und ehrenamtliches Einbringen in den Bereichen Tourismus, Bildung und Kultur zu unterstützen und damit, ihr Wohlbefinden und soziale Inklusion gefördert werden kann. Dafür wird eine mobile App entwickelt, die das Aufzeichnen und Speichern persönlicher Geschichten erlaubt, sowie das Abrufen und Teilen von Geschichten mit anderen BenutzerInnen ermöglicht. "Das kann etwa durch Erzähl- und Gesprächskreise, Diskussionsgruppen, Nachbarschaftsinitiativen usw., in deren Rahmen das Storytelling stattfindet, passieren", so AIT Projektleiterin Stephanie Schwarz. Ein Online-Tool steht außerdem für Suchen, Bearbeiten, Beschlagworten und Zusammenstellen von Geschichten zu verschiedenen Themen zur Verfügung. Dadurch sollen Geschichten für verschiedene Anwendungen, wie beispielsweise zur Verwertung in Museumsausstellungen, organisierten Stadtrundgängen oder Unterrichtseinheiten in der Schule zugänglich gemacht werden. In diesem Hinblick wird im Rahmen des Projekts in Österreich auch mit dem Wien Museum zusammengearbietet.
AIT-Kontakt: Stephanie Schwarz