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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

MIT INNOVATIVER MIKROBIOM TOOLBOX VERUNREINIGTE BÖDEN SANIEREN

25.10.2022
EU Projekt MIBIREM startet - AIT ist wissenschaftlicher Koordinator

Start für das EU Projekt MIBIREM in dem eine „Toolbox“ zur Unterstützung der Sanierung kontaminierter Standorte mit  Mikrobiomen entwickelt wird. Die Mikroorganismen solle dabei helfen kontaminierte Böden und Grundwässer in ganz Europa zu sanieren, wie etwa in Tankstellen, ehemaligen Gaswerken, oder der chemischen Industrie. AIT Bodensanierungs-Experte Thomas Reichenauer, Competence Unit Bioresourcen des AIT Center for Health and Bioresources, übernimmt die wissenschaftliche Koordination und bringt die AIT Expertise in Bezug auf Mikrobiome und Bodensanierung ein.

In Europa gibt es derzeit rund 324.000 erheblich verunreinigte Standorte wie Raffinerien, Kraftwerke, oder Produktionsstätten der chemischen Industrie. Die Reinigung dieser kontaminierten Böden mit herkömmlichen Technologien ist zeitintensiv, technisch aufwändig und dadurch teuer. Das MIBIREM-Projekt wird das Potenzial von Mikrobiomen (die Gesamtheit der Mikroorganismen, die ein bestimmtes Umweltkompartiment besiedeln) für die Bioremediation nutzen. Dabei werden lebende Organismen, meist Bakterien und Pilze, eingesetzt, um Schadstoffe aus der Umwelt von kontaminierten Böden und Grundwässern zu entfernen. In MIBIREM wird ein einzigartiges Instrumentarium zur Identifizierung, Analyse, Kultivierung und Wachstumsförderung von Mikrobiomen für die Bioremediation in der Umwelt entwickelt und angewendet. Mit seiner Toolbox wird das Projekt innovative Methoden zur Verbesserung der Funktionen von Mikrobiomen beim Abbau von Schadstoffen in Boden und Grundwasser bereitstellen. Durch die Erprobung der verbesserten Mikrobiome unter realen Feldbedingungen an ausgewählten Standorten will MIBIREM den Weg für ein langfristiges Upscaling der mikrobiombasierten Bioremediation ebnen.

AIT Experte Thomas Reichenauer, Competence Unit Bioresources des Center for Health and Bioresources, übernimmt die wissenschaftliche Koordination des europäischen Gemeinschaftsprojekts mit elf interdisziplinären Partnern aus sechs EU-Ländern, welches im Rahmen von Horizon Europe von der Europäischen Union finanziert wird. Das Projekt wurde am 1. Oktober offiziell gestartet, das erste Treffen fand vom 19. bis 21. Oktober 2022 in Wien bei AIT statt. Mit RDTS liegt auch die Gesamtkoordination des Projekts in österreichischer Hand.

Mehr Information: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20221025_OTS0053/mit-innovativer-mikrobiom-toolbox-verunreinigte-boeden-sanieren
Mikrobielle Sanierung: https://www.ait.ac.at/themen/bioresources/remediation

Die Projektpartner:

  • RTDS - VEREIN ZUR FORDERUNG DER KOMMUNIKATION UND VERMITTLUNG VON FORSCHUNG, TECHNOLOGIE UND INNOVATION (RTDS VEREIN, ENGL. RTDS ASSOCIATION) – Österreich
  • AIT AUSTRIAN INSTITUTE OF TECHNOLOGY GMBH – Österreich
  • UNIVERSITÄT HASSELT – Belgien
  • CENTRE NATIONAL DE LA RECHERCHE SCIENTIFIQUE CNRS- Frankreich
  • UNIVERSITÄT GENT – Belgien
  • SENSATEC GMBH – Deutschland
  • ALTAR- Frankreich
  • DND BIOTECH SRL – Italien
  • UNIVERSITEIT UTRECHT-Niederlande
  • UNIVERSITA DI PISA-Italien
  • TAUW BV- Niederlande