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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Wie Oberösterreichs Kunststoffregion nachhaltiger wird

11.04.2022
AIT erarbeitet mit Biz-up Roadmap um Oberösterreichs Weg zur Modellregion für Kunststoff-Kreislaufwirtschaft zu ebnen

Das Land Oberösterreich möchte sich als anerkannte Modellregion für nachhaltige Kunststofflösungen und Kreislaufwirtschaft positionieren. Den Weg dorthin haben rund 80 Expertinnen und Experten aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen in einem strukturierten Prozess erarbeitet und mit einer Vision ausgestattet: Bis 2030 soll der Inhalt des gelben Sacks zu 100 Prozent kreislauffähig werden.

 „Ziel war es in diesem Projekt, eine Technologie-Roadmap mit dem Zeithorizont 2030 zu erstellen, welche konkrete Themenschwerpunkte und Handlungsoptionen beinhalten sollte“ so Projektleiterin Beatrix Wepner.  Erarbeitet wurde die „Roadmap Sustainable Plastic Solutions“ von der oö. Standortagentur Business Upper Austria gemeinsam mit dem AIT Center for Innovation Systems & Policy und mit Unterstützung des BMK– Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. 

Von Juli bis September 2021 fanden vier Workshops zum Thema “Sustainable Plastics Solutions” statt. Die rund 100 Teilnehmer:innen stammten aus Unternehmen des gesamten Wertschöpfungskreislaufs und arbeiteten getrennt in drei branchenspezifischen Gruppen zusammen: kunststoffverarbeitende Unternehmen, Unternehmen aus dem Lebensmittelbereich sowie Unternehmen der Abfallbranche. Auf Basis der Ergebnisse der ersten drei Workshops wurden vier zentrale Themenkomplexe herausgearbeitet:

  • Design4Circularity 
  • Sammlung, Sortierung und Recycling   
  • Materialien, Technologien sowie
  • Forschung und Entwicklung als übergreifender Bereich.

Im letzten Workshop mit Teilnehmer:innen aller Branchen lag der Fokus auf der Umsetzung von Maßnahmen innerhalb der Themenkomplexe, auf Rahmenbedingungen und Legislative sowie auf Businessmodellen. Daraus ergeben sich eine Reihe von Handlungsfeldern wie beispielsweise die Einführung eines einheitlichen Standards für die Kennzeichnung, die Reduktion der Materialvielfalt, die Etablierung eines digitalen Wasserzeichens und die Ausstattung von Sortieranlagen damit. Weitere Maßnahmen wären etwa ein österreichweit einheitliches Sammelsystem, ein neuer Recyclingcode für biologisch abbaubare Kunststoffe auf EU-Ebene oder eine ganzheitliche Recyclingstrategie, die mechanisches, chemisches und lösemittelbasiertes Recycling inkludiert. Und nicht zuletzt ist in der breiten Bevölkerung eine Bewusstseinsbildung für (Kunststoff)Abfall als neuen Wertstoff notwendig.

Download der Roadmap