Direkt zum Inhalt
Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Weltkonferenz für cyber-physikalische Systeme in Wien

15.04.2016
Intelligente Energiesysteme, Telemedizin, Fahrerassistenz und vieles mehr: Cyber-physikalische Systeme machen diese Bereiche möglich. Das AIT Austrian Institute of Technology präsentierte angewandte Forschungsergebnisse in der internationalen Community aus Wissenschaft und Industrie.

Wien (AIT): Über 1.000 Delegierte aus der weltweiten akademischen Arena und von internationalen Top-Unternehmen trafen sich am 11. bis 14. April 2016 bei der 9. „CPS Week“ in der Wiener Hofburg. Auf vier Konferenzsträngen, in 20 Workshops, 6 Tutorials sowie auf verschiedenen Ausstellungen und im Rahmen eines lokalen Wettbewerbs fand ein Erfahrungsaustausch über die neuesten Entwicklungstrends sowie aktuelle Herausforderungen rund um das Thema cyber-physikalischen Systeme statt. Am Podium standen Top-Vortragende von Spitzenuniversitäten wie dem MIT oder der University of Pennsylvania sowie Weltmarktführern wie Toyota, Schneider Electric, GE Global Research und Infineon.

AIT als Kompetenzzentrum für zuverlässige IT & cyber-physikalische Systeme der Zukunft

Cyber-physikalische Systeme bestehen aus physischen Objekten, die über Informations- und Kommunikationssysteme miteinander vernetzt sind und durch Softwareprogramme miteinander kommunizieren. Bereits heute haben diese Systeme einen erheblichen Anteil an unserem Alltag, wie z.B. in Form von Fahrerassistenzsystemen für Straßenbahnen und autonome Fahrzeuge, intelligente Energienetze oder Telemedizin zur Erhöhung der Lebensqualität. In naher Zukunft werden solche integrierten Systeme Grundlage für die Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen sein. Intelligente Verkehrssysteme, Smart Grids oder moderne Gesundheitsdienste (eHealth), Umweltmanagement, öffentliche Sicherheit und Bewältigung von Naturkatastrophen, wettbewerbsfähige industrielle Fertigungsanlagen im globalen Wettbewerb und vieles mehr – all diese Beispiele zeigen eindrucksvoll, dass die immer enger werdende Verbindung zwischen physischer Welt und elektronischen Steuermechanismen völlig neue Chancen für gesellschaftliche, als auch unternehmerische Entwicklungen bergen.

Das AIT Austrian Institute of Technology in Kooperation mit der TU Wien und dem IST Austria organisierten erstmals die internationale CPS Week in Wien. Eine Stadt welches im internationalen City-Innovation-Index an oberster Spitze steht hinter London und San Francisco. Das AIT gilt als Spezialist für Infrastrukturthemen der Zukunft und international anerkanntes angewandtes Kompetenzzentrum im Bereich cyber-physikalischer Systeme. Vor diesem Hintergrund organisierten renommierte AIT-ExpertInnen im Rahmen der CPS Week drei Workshops und einen Summit.

CPS-Veranstaltungen des AIT für die Verifikation und Validierung von cyber-physikalischer Systeme

Die Sicherheit und Zuverlässigkeit von cyber-physikalischen Systemen sind von größter Bedeutung, um Menschen und Gesellschaft vor Schaden zu beschützen. Deshalb werden am AIT für diesen komplexen Bereich modernste Sicherheitsverfahren und -technologien entwickelt. International anerkannte AIT-ExpertInnen auf diesem Gebiet übernehmen eine gestalterische Rolle in ihren jeweiligen Teilgebieten, in welchen AIT international sichtbare Forschungsschwerpunkte betreibt.

Paul Smith, Senior Scientist am AIT Digital Safety & Security Department, organisierte einen Workshop rund um höchste Ausfallsicherheit für zukünftige Energienetze unter dem Titel „Joint Workshop on Cyber-Physical Security and Resilience in Smart Grids“ (CPSR-SG2016). Im europäischen Kontext werden diese Inhalte im Rahmen der großen EU-Forschungsprojekte SALVAGE, SEGRID und SPARKS erarbeitet.

Zum Thema Modellierungs- und Simulationsverfahren für Smart Grid und Smart City-Konzepte organisierte Edmund Widl, Senior Scientist am AIT Energy Department, einen Workshop unter dem Titel „Modeling and Simulation of Cyber-Physical Energy Systems“ (MSCPES).

„Testen und Verifizieren autonomer und sicherheitskritischer Systeme“ war das Thema für das erste Workshop „1st Workshop on Monitoring and Testing of Cyber-Physical Systems“ (MT CPS), der von Dejan Nickovic, Senior Scientist am AIT Digital Safety & Security Department, organisiert wurde. Nickovic sitzt außerdem im Finance Chair des „CPS Week Organizing Committee“

Der umfassende Technologietrend im Kontext von CPS stellt die europäische Industrie vor besondere Herausforderungen. Weil High-Tech Entwicklung, Grundlagenforschung und Produktentwicklung in einem globalen Kontext eng ineinandergreifen müssen, schließen sich Industrie, Forschung und Wissenschaft in großen europäischen Initiativen wie ARTEMIS oder ECSEL zusammen, um die technologischen Herausforderungen gemeinsam meistern zu können. Erwin Schoitsch, Senior Research Fellow am AIT Digital Safety & Security Department, übernahm als Local Organizer und International Programme Committee Chair die Organisation des EMC2 Summit. Durch seine herausragende Expertise auf dem Gebiet von Embedded Systems ist es ihm gelungen, eine Agenda mit führenden VertreterInnen aus Wissenschaft und Industrie zusammenzustellen. Prof. Stefano Russo von Universität Neapel eröffnete den Summit mit einer Keynote über „Model Driven Engineering of Critical Systems“. Der Summit stand im Zeichen der sogenannten „Electronic Components and Systems“, die heute alle industriellen Branchen aber auch alle Aspekte des Lebens erfassen. Halbleiterchips, die eingebettete Systeme betreiben, sind die zentrale Struktur, die „Basissubstanz“ des heutigen Internet. Sie ließen Smartphones und Tablets aufkommen und werden in Kürze für fahrerlose Autos und Züge sorgen und Flugzeuge ohne Piloten fliegen lassen.

Über die CPS Week

Die CPS Week entstand 2008 als Kombination aus vier wichtigen Konferenzen im amerikanischen St. Louis, Missouri, um deren ursprünglichen Fokus auf eine wissenschaftlich-technologische Erforschung in Richtung industrienaher Entwicklungen zu erweitern.