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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

dHealth-Konferenz 2024: Einblicke in die digitale Gesundheitszukunft

22.05.2024
Zum 18. Mal fand DIE österreichische Konferenz zur digitalen Gesundheit statt.

Am 7. und 8. Mai 2024 fand im historischen Apothekertrakt des Schloss Schönbrunn in Wien die 18. dHealth Konferenz statt, ein zentraler Treffpunkt für Fachleute aus der digitalen Gesundheitsbranche. Mit über 350 Teilnehmenden aus 12 Ländern, die aus Wissenschaft, Industrie und Gesundheitswesen kamen, war die Konferenz erneut ein voller Erfolg. Sie zeigte eindrucksvoll, wie weit die digitale Transformation im Gesundheitswesen bereits fortgeschritten ist und welche innovativen Wege die Zukunft bereithält. 

Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, Johannes Rauch, sprach via Video die Eröffnungsworte, nach der Begrüßung durch den Chair der Konferenz, Günter Schreier, und Chief Medical Officer, Ruth Ladenstein, sowie die organisierenden Partner, Elke Guenther (AIT Austrian Institute of Technology), Winfried Mayr (ÖGBMT) und Bernhard Pfeifer (UMIT Tirol). Eine besondere Neuerung dieses Jahres war die verstärkte Zusammenarbeit mit der österreichischen Ärztekammer und Digital Doctor, welche die Verbindung zwischen Technologieentwicklern und praktizierenden Ärzt:innen weiter intensiviert. Thomas Mück, der Präsident der mitveranstaltenden OCG war verhindert und hatte Günter Schreier, den Leiter des OCG/ÖGBMT Arbeitskreises „Medizinische Informatik und eHealth“, seine Grußworte zu überbringen. 

Günter Schreier zieht Bilanz: „Die dHealth-Konferenz 2024 hat erneut gezeigt, wie wichtig der Austausch zwischen Wissenschaft, Industrie und Praxis ist. Als zentraler Knotenpunkt der digitalen Gesundheits-Community entwickelt sich die Konferenz jedes Jahr weiter und bringt innovative Ideen und Partnerschaften hervor. Diese Dynamik und die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten werden die Gesundheitsversorgung nachhaltig verbessern. “ 

Zukunftsweisende Konzepte und transformative Lösungen  

Das diesjährige Programm umfasste ein breites Spektrum an Fachvorträgen und Diskussionen zu aktuellen Themen und Entwicklungen im Bereich der digitalen Gesundheit. Schwerpunkte waren unter anderem KI-gestützte Diagnose-Tools, die Ärzten präzisere und schnellere Diagnosen ermöglichen, sowie die Weiterentwicklung der ELGA-Architektur, die eine nahtlose Integration von Patient:innendaten verspricht. 

Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Session zu tragbaren Tools, die in Echtzeit Gesundheitsdaten erfassen und analysieren können. Diese Technologien versprechen nicht nur eine verbesserte Gesundheitsversorgung, sondern auch eine Entlastung des medizinischen Personals durch effizientere Arbeitsprozesse. Die Highlights der Vorträge waren die internationalen Keynotes: 

  • Den Auftakt der Keynote-Session bildete Joe Lennerz, Chief Scientific Officer bei BostonGene (U.S.A.), mit seiner Eröffnungsrede „Breaking Boundaries: Harnessing AI in Healthcare for Transatlantic Data Exchange and Integrated Diagnostics“. Lennerz beleuchtete die neuesten Fortschritte in der Künstlichen Intelligenz und deren Anwendung im Gesundheitswesen, insbesondere im Hinblick auf den transatlantischen Datenaustausch und integrierte Diagnostik. 

  • Die zweite Keynote wurde von Sylvia Thun, Direktorin der Core Unit eHealth und Interoperability (CEI) an der Charité Berlin (Deutschland), gehalten. Ihr Vortrag „Digital Health Research Infrastructure in Germany – EHDS-compatible“ thematisierte die Forschungsinfrastruktur für digitale Gesundheit in Deutschland und deren Kompatibilität mit dem European Health Data Space (EHDS). 

  • Sze-Yuan Ooi, Direktor der Coronary Care Unit und Senior Staff Specialist am Prince of Wales Hospital (Australien), sprach in der dritten Keynote über „Implementing Virtual Health in South Eastern Sydney: a paradigm shift in the delivery of healthcare“. Er erörterte Initiativen zur Veränderung der Versorgungsmodelle, um Effizienz und Patient:innenergebnisse zu verbessern. 

  • Die Abschluss-Keynote hielt Hannah Gsell, Patient Expert und Projects Coordinator bei Childhood Cancer International (CCI) – Europe (Österreich), mit dem Titel „The last word belongs to the patients… does it?“. Als Krebsüberlebende betonte sie die wichtige Rolle der Patientenperspektive in der Entwicklung und Implementierung digitaler Gesundheitstechnologien. 

Erfolgreiche Partnerschaften und Startup Session 

Neben den Vorträgen war ein weiteres Highlight die erfolgreiche Startup Session, die jungen Unternehmen eine Plattform bot, um ihre innovativen Lösungen vorzustellen. Diese Session zeigte eindrucksvoll, wie kreativ und dynamisch die digitale Gesundheitslandschaft ist und welche Potenziale in neuen Ideen stecken. 

Besonderen Applaus erhielten die Teilnehmer der Wettbewerbe, die die besten Arbeiten im Bereich der digitalen Gesundheit von Studierenden auszeichneten: 

  • Den Preis für die besten Masterarbeiten gewannen Anna-Lena Brecher für ihre Arbeit „DiGA in Primary Care and the Influence of Patient-Related Factors – Results of a Survey of Family Doctors“ und Anja Schwab mit „Automated Clinical Trial Cohort Definition and Evaluation with CQL and CDS-Hooks“. Diese Auszeichnungen wurden in diesem Jahr von IHE Austria gesponsert. 

  • Den Preis für die beste PhD-Arbeit erhielt Anna Savoldelli für ihre Untersuchung „Exploring the Environmental Impact of Telemedicine: A Life Cycle Assessment“. 

  • Der Preis für das beste Poster ging an Clemens Lang, Silvia Winkler, Johannes Koren, Gerhard Gritsch, David Pollreisz, Stefan Köpl, Tilmann Kluge und Christoph Baumgartner für ihre Arbeit „Feasibility of an Integrated Telemonitoring System for Home-recorded EEG with Automated AI-based EEG Analysis“. 

Abschluss und Ausblick 

Die dHealth-Konferenz hat erneut bewiesen, dass sie eine unverzichtbare Plattform für den Austausch über die Zukunft der Gesundheitsversorgung ist. Die Veranstaltung bot wertvolle Einblicke in aktuelle Entwicklungen und Trends und förderte den Dialog zwischen Forschenden, Industrie und Gesundheitsanbietern. Abgerundet wurde die Konferenz durch den traditionellen Social Networking Event, bei dem sich die Teilnehmenden in entspannter Atmosphäre vernetzen und die kulinarischen Köstlichkeiten Wiens genießen konnten. 

Wir freuen uns bereits auf die dHealth 2025, die vom 06.-07. Mai 2025 stattfinden wird, und laden alle Interessierten ein, sich den Termin vorzumerken. Bis dahin bieten die Veranstalter mit der dHealth Pulse-Serie eine Reihe kostenloser Online-Veranstaltungen an, die aktuelle Themen der digitalen Gesundheit behandeln und die Möglichkeit zum Austausch mit führenden Expert:innen bieten. 

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website: www.dhealth.at