Die Expert:innen des AIT Center for Energy erstellten ausgehend von den Energieflussanalysen und einem Grobkonzept der AGRANA für ihren oberösterreichischen Standort in Aschach/Donau eine Machbarkeitsstudie für eine klimaschonendere Verarbeitung von Mais. Die Ergebnisse zeigen, dass durch den Einsatz eines Wärmeverteilnetzes mit Vorlauftemperaturen von 75 - 95 °C der aktuell fossil hergestellte Prozessdampf in einem ersten Schritt um 30% reduziert werden kann. Mit der Einbindung weiterer Verbraucher ins Verteilnetz sind Einsparungen von sogar 40% möglich. Die Umsetzung der Maßnahmen würde eine Reduktion des CO2-Ausstoßes von bis zu 23.000 t CO2 pro Jahr bedeuten. Die AGRANA verfolgt das Ziel bis 2040 ihre Treibhausgasemissionen an all ihren Standorten auf netto-null zu reduzieren.
Im AGRANA-Werk in Aschach werden täglich bis zu 1.450 Tonnen Mais verarbeitet, der zu qualitativ hochwertigen Stärke-Produkten für weiterverarbeitende Industrien veredelt wird. Dafür werden hohe Energiemengen für Reinigung und Verarbeitung benötigt, die aktuell mit fossilen Energieträgern wie Erdgas bereitgestellt werden. Da die Prozesswärmeerzeugung den größten Teil der CO2-Emissionen am Standort verursacht, bietet die Rückgewinnung von Abwärme großes Potential zur Reduktion von klimaschädlichen Treibhausgasen.
Um dieses Potential zu realisieren, entwickelte das AIT gemeinsam mit den Expert:innen der AGRANA im Rahmen einer Machtbarkeitsstudie ein Wärmerückgewinnungsnetz, in das die am Standort existierenden Abwärmequellen direkt oder mittels Wärmepumpen einspeisen. Somit kann der Energiebedarf der unterschiedlichsten Prozesse bis hin zu einer vollständigen Versorgung über dieses Heißwassernetz abgedeckt werden.
Die Studie berücksichtigte außerdem mögliche Kapazitätserweiterungen der Anlage und die Versorgung von zusätzlichen Wärmebedarfen.