Direkt zum Inhalt
Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Petra Thanner zur Frage – werden 2040 die Herausforderungen in der Bildverarbeitung gelöst sein?

09.05.2023

AIT Senior Research Engineer Petra Thanner (Forschungsgruppe High-Performance Vision Systems/ Center for Vision, Automation & Control) vertrat das AIT Austrian Institute of Technology auf der Business Konferenz der EMVA (European Machine Vision Association) in Sevilla vom 4 - 6 Mai 2023.

Als Expertin auf dem Gebiet der Bildverarbeitung wurde sie von der EMVA eingeladen, im Rahmen der Podiumsdiskussion die Herausforderungen in der industriellen Bildverarbeitung zu erörtern.

Forschung muss einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen

"Aus Sicht eines Forschungsinstituts wird die größte Herausforderung für die Bildverarbeitungsindustrie darin bestehen, den Übergang von der Qualitätsprüfung zur qualitätsgesicherten Produktion zu meistern. In diesem Sinne sind Bildverarbeitungssysteme keine separaten Sensoren mehr. Sie müssen ein integrierter Bestandteil von ganzheitlichen Sensor- und Parameternetzwerken innerhalb komplexer Produktionsprozesse sein.

Zukünftige Bildverarbeitungssensoren werden eine Vielzahl von unterschiedlichen Produktqualitätsmerkmalen erkennen und damit unterschiedliche Informationen für effizientere Prozessoptimierungsmethoden liefern.

Um dies zu erreichen, muss die Forschung einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, der neben den direkten Prozessparametern auch alle Aspekte der Produktivität, einschließlich der Wertschöpfungskette und des menschlichen Bedieners, berücksichtigt.

Bildverarbeitungssysteme und KI-basierte Entscheidungsfindung haben das Potenzial, wichtige Voraussetzungen für eine nachhaltigere und ressourceneffizientere Produktionskette zu schaffen,“ so Petra Thanner zur künftigen Entwicklung in der Branche und zur Rolle von Forschung und KI. Mit ihrem Statement habe sie klar den Nerv der Zeit getroffen so die Diskussionpartner:innen.

Die vierköpfige Diskussionsrunde setzte sich aus bekannten Vertreter:innen der Branche entlang der Wertschöpfungskette – Forschung, Komponentenhersteller, Systemintegratoren und Anwendung zusammen: Petra Thanner/ AIT Austrian Institute of Technology,  Nuria Garrido Lómez/Continental Automotive, Martin Klenke/Teledyne und Benjamin Cocquelin/Tiama. Moderiert von Peter Ebert/inVision Magazin diskutierten sie die Leitfrage, ob die Herausforderungen in der Branche bis 2040 gelöst sein werden und welche Entwicklungen bzw. Voraussetzungen es bedarf. Die Podiumsdiskussion ist inzwischen integraler Bestandteil der Konferenzagenda.

21.EMVA Business Konferenz

Die EMVA-Konferenz ist das jährliche zentrale Event der Machine Vision und Bildverarbeitungsindustrie. Sie stellt die Weichen für die Entwicklung und Stärkung der Branche in Europa. Die Konferenz bringt führende Unternehmen und technische Expert:innen der Bildverarbeitungsbranche aus Europa und der ganzen Welt zusammen. Trends und Herausforderungen der Branche werden dabei diskutiert, Ideen ausgetauscht und Kooperationen aufgebaut.

Klammer um die diesjährige Konferenz bildeten zwei Topthemen, die Unternehmen und Forschungseinrichtungen gleichermaßen beschäftigen: die aktuelle geopolitische Lage und ihre Auswirkungen auf den Europäischen Markt (Opening Keynote) und die Frage nach der Rekrutierung von Fach- und Arbeitskräften mit der die Konferenz in einer Keynote schloss.