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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Projekt „Social License to Automate 2.0” gestartet

15.12.2022
Ziel von SLA 2.0 ist es, eine ein vertieftes und erweitertes Verständnis dafür zu entwickeln, wie die Gewährung einer "sozialen Lizenz" zur Automatisierung der Steuerung von Stromnetzen verbessert werden kann. Vom AIT sind das Center for Technology Experience (Koordinator) und das Center for Energy beteiligt.

Was werden die Endverbraucher tun, wenn sie jemandem die Steuerung ihrer Heizung, ihres Batteriespeichers oder ihres Geschirrspülers anvertrauen sollen? Diese Frage gewinnt zunehmend an Bedeutung, da Netzbetreiber und Aggregationsunternehmen die Automatisierung nutzen wollen - im Sinne einer smarten und effizienten Energienutzung.

Mittels Automatisierung soll die Flexibilität in Stromnetzen verbessert werden, die zunehmend durch schwankende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und dezentrale Erzeugungs- und Speicherstandorte gekennzeichnet sind. Künftig sollen Haushaltsgeräte vorprogrammiert und in Spitzenbedarfszeiten direkt gesteuert werden, um die Last zu verringern oder bei einem Erzeugungsüberschuss zur Überlastung des Netzes beizutragen, ohne dass die Endverbraucher diese Flexibilität manuell aufbringen müssen. Die Frage, unter welchen Bedingungen Haushalte und Gemeinden ihre implizite Zustimmung (eine soziale Lizenz) zu einem solchen automatisierten Demand Side Management geben würden, wurde im UsersTCP-Task "Social License to Automate" untersucht.

Der Nachfolge-Task "Social License to Automate 2.0" (SLA 2.0) zielt darauf ab, ein vertieftes und erweitertes Verständnis dafür zu entwickeln, wie die Gewährung einer sozialen Lizenz zur Automatisierung auf eine integrativere und gemeinschaftsorientierte Weise unterstützt werden kann. Dazu wird in Subtask 1 untersucht, welche Rolle Gender- und Diversity-Faktoren bei der Verbrauchsflexibilität spielen und wie sie mit Engagement-Ansätzen interagieren. In Subtask 2 werden technische und soziale Faktoren analysiert, die sich auf das Beitragspotenzial von Energiegemeinschaften auswirken, und in Subtask 3 werden Flexibilitätsmarker in Lastprofilen und damit verbundene Datenqualitätsstandards ermittelt. Der Task, der eine Laufzeit von 24 Monaten hat, wird Flexibilitätsprofile, eine erweiterte Definition des Konzepts der Soziallizenz und Leitlinien für politische und industrielle Interessengruppen liefern.

Der Task wird vom AIT Austrian Institute of Technology geleitet, mit den teilnehmenden Institutionen Energieinstitut (EI-JKU) der Johannes Kepler Universität Linz und FH Technikum Wien aus Österreich, UCC University College Cork aus Irland, TUTELFT Delft University of Technology aus den Niederlanden, NTNU Norwegian University of Science and Technology aus Norwegen, Chalmers University of Technology aus Schweden und UIG University of Geneva aus der Schweiz.

Während des virtuellen Kick-off-Meetings am 23. und 24. November 2022 arbeiteten die Experten aus den sechs beteiligten Ländern an der Entwicklung einer gemeinsamen Vision und tauschten sich über ihre Ziele und Perspektiven für die Ergebnisse und Auswirkungen der Task aus. Darüber hinaus wurde die Zusammenarbeit innerhalb des UsersTCP und anderer TCPs und angeschlossener Forscher während der gesamten Task-Laufzeit sowie die nächsten Schritte in Bezug auf subtask-spezifische Arbeiten und die Planung der Einbeziehung von Interessengruppen und der Verbreitung besprochen. Das Task-Team freut sich auf die Zusammenarbeit im Hinblick auf das gemeinsame Ziel, eine bessere Anleitung für die Rekrutierung und Unterstützung von Bürgern bei der Teilnahme an automatisierten Demand Side Management-Programmen in einer integrativen, gemeinschaftsorientierten und skalierbaren Weise zu geben.

Weitere Informationen über das Users TCP (Technology Collaboration Programme) der IEA (International Energy Agency): https://userstcp.org

Kontakt am AIT: Lisa Diamond, lisa.diamond@ait.ac.at