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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

AIT unterstützt Firmen bei der Bekämpfung von invasiven Pflanzen

19.02.2021
Projekt ControllnRoad ist erfolgreich abgeschlossen und jetzt im Einsatz zur Unkrautbekämpfung ohne Chemie

Das Projekte ControlinRoad hatte zum Ziel verschiedene Methoden für die Bekämpfung invasiver Pflanzen zu testen und deren Einsatz an Straßenrädern zu evaluieren. – Das Ergebnis ist eine traktorbasierte Maschine, die es als Alternative zu chemischen Wirkstoffen ermöglicht, die invasiven Vegetation durch eine elektrophysikalische Methode zu bekämpfen. Die Expert*innen der Competence Unit Bioresources des Center for Health & Bioresources haben unter anderem mit der Firma Zasso aus Deutschland zusammengearbeitet. 

Invasive, gebietsfremde Pflanzen sind eine immer größere Bedrohung für die heimische Biodiversität, aber auch für den Menschen, speziell Allergiker stellen sie eine starke Belastung dar. Deshalb ist es wichtig effektive Methoden für deren Bekämpfung zu entwickeln und gleichzeitig den Einsatz von Herbiziden zu reduzieren. Gemeinsam mit der Firma Zasso wurden Feldversuche durchgeführt um Beifußblättriges Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia) und Japanischen Knöterich (Fallopia spp) effektiver zu bekämpfen.

Friederike Trognitz, Projektverantwortliche am AIT, erklärt: „Durch die Electroherb Methode werden die Pflanzenzellen vom Blatt bis in die Wurzeln mit Hilfe von Strom zerstört. Im Hinblick auf Effektivität und Kosten zeigte sich diese Methode als gute Alternative zum Herbizideinsatz,da Zellen und Leitbündel irreparabel zerstört werden. Dieses Verfahren ist sehr viel zuverlässiger und schneller als etwa ein mechanisches Beseitigen der Pflanze, bei dem diese unter Umständen Wurzeln in der Erde verbleiben und diese erneut austreiben können.“  Trognitz erklärt weiter, dass die Pflanzen so gezielt und nachhaltig beseitigt werden, ohne dass der Boden durch Herbizide beeinträchtigt wird. Vor allem beim Beifußblättriges Traubenkraut wurde mit dem Electroherb Methode eine höhere Bekämpfungsrate als bei herkömmlicher Methode des Mähens erreicht. Die Competence Unit Bioresources hat das Projekt koordiniert und ihre Expertise zur Durchführung und Auswertung von Feldversuchen eingebracht.

Die Ergebnisse des Projektes war ein Anstoß für die Firma einen geeigneten Adapter für die Nutzung der Methode am Straßenrand zu entwickeln. Das Ergebnis nennt sich AgXTend XP und wurde in den Zeitungen top agrar online, Moderner Landwirt und BauernZeitung vorgestellt, wobei die Ergebnisse des vom AIT geführten Projektes hervorgehoben wurden. Dieser wird nun von Steyr gemeinsam mit Zasso für Kommunen, städtische Betriebe und Unternehmen angeboten. Die traktorbasierte Maschine ist eine Alternative zu chemischen Wirkstoffen und ermöglicht die elektrophysikalische Bekämpfung unerwünschter Vegetation.

Mehr zum Thema: http://www.controlinroad.org/