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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Risikobasiertes Anlagen-Management und Potential von Ultrahochfestem Beton im Bahnbrückenbau

Mär 04
Webinar mit Dipl.-Ing. Herbert Friedl, SBB Infrastruktur

Die Schweizerische Bundesbahnen SBB verwalten ein bemerkenswertes Infrastruktursystem mit über 6000 Brücken, mehr als 17.000 Stützmauern sowie über 400 Tunneln. Allein diese Bauwerke repräsentieren einen Wiederbeschaffungswert von rund 30 Milliarden Schweizer Franken.

Bisher wurden für Entscheidungen betreffend Bauwerkserhaltung sowie die zukünftige Kostenplanung hauptsächlich Zustandsklassen (-noten) der einzelnen Bauwerke verwendet. Im Rahmen der Weiterentwicklung des Anlagenmanagements von Ingenieurbauwerken ist ein Wechsel vom zustandsbasierten Ansatz zu einem risikobasierten Ansatz geplant. Dabei werden viele zusätzliche Parameter berücksichtigt, wie z. B. Bewertungen der Ausfallwahrscheinlichkeit von Bauwerken, Schätzungen des Verkehrsaufkommens auf den Strecken und auf den Brücken usw. Ein risikobasiertes Modell für Eisenbahnbrücken wurde entwickelt und kann zur Identifizierung von Top-Risiken und zur Differenzierung auf Netzwerkebene verwendet werden.

Im Jahr 2017 realisierten die SBB eine Eisenbahnbrücke, welche aus bewehrtem Ultrahochfesten Beton (UHFB) gebaut wurde. Die Vorteile von Bauwerken aus UHFB sind geringere Lebenszykluskosten und ermöglichen durch die modulare Bauweise mit hohem Vorfertigungsgrad eine kürzere Bauzeit und damit geringere Betriebseinschränkungen. Die Brücke mit einer Spannweite von 6,0 m wurde mit einem Monitoring-System ausgestattet, um das Bauwerksverhalten infolge von Zugüberfahrten zu erfassen. Nach drei Jahren der Überwachung bestätigen die Ergebnisse das ordnungsgemäße Verhalten der Brücke, und die zukünftige Bauwerkserhaltung wird nach bestehenden Standards durchgeführt.

In diesem Webinar werden der neue risikobasierte Ansatz für das Anlagenmanagement vorgestellt und Anwendungen von UHFB bei der SBB präsentiert.

Der Online-Vortrag von Dipl.-Ing. Herbert Friedl, Head of Department Asset Management in Civil Engineering bei der SBB,  findet am 4. März 2021 von 16:00-17:00 Uhr statt, organisiert von der International Association for Bridge and Structural Engineering (IABSE) Österreich durch Dr. Alois Vorwagner (AIT-Baudynamik-Experte, Deputy Chair IABSE Österreich), Prof. Alfred Strauss (BOKU, Chair IABSE Österreich) und Dr. Roman Geier (Schimetta Consult, Deputy Chair IABSE Österreich). Die Teilnahme ist kostenlos, bitte um Registrierung und Anmeldung unter https://us02web.zoom.us/meeting/register/tZUkduquqzIoGNFmmoBVmbK5a421It78Ieq3