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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

AIT Bilanz 2019 gibt notwendige Rückendeckung für zukünftige Herausforderungen

23.06.2020
Technologieentwicklung des AIT in den Bereichen Digitalisierung, Dekarbonisierung und den Herausforderungen des Klimawandels unterstützt Wirtschaft und Gesellschaft

Das Geschäftsjahr 2019 war für die AIT Austrian Institute of Technology (AIT)-Gruppe erneut durch eine Ausweitung der Umsatz- und Erlösentwicklung gekennzeichnet. Erlössteigerungen sowohl im Bereich der Auftragsforschung als auch in der kofinanzierten Forschung, Personalwachstum und eine positive Ergebnisentwicklung prägten das Berichtsjahr 2019. Mit einem Ergebnis vor Steuern in Höhe von 4,3 Mio. EUR und einem Auftragsstand von 183,2 Mio. EUR verfügt das AIT über ein grundsolides Fundament für aktuelle (Corona-Pandemie) und zukünftige Herausforderungen. 

Das AIT-Innovation-Powerhouse steht auf einem stabilen Fundament, das in elf Jahren durch eine solide Forschungsstrategie, einen kontinuierlichen Wachstumskurs und erfolgreiches Wirtschaften errichtet wurde. Im heiß umkämpften Markt um Förderungen und Aufträge behauptet sich Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung besonders erfolgreich: Das AIT zählt bei den eingeworbenen Mitteln aus Europa gemeinsam mit der Universität Wien und der Technischen Universität Wien zu den Top 3 in Österreich.

Operative Performance in der Corona-Phase aufrecht gehalten
„In der Corona-Phase ist es uns gelungen, die operative Performance aufrecht zu halten. Unsere Labors waren durchgängig in Betrieb und wir waren uneingeschränkt erreichbar. Wenn Sie so wollen, hilft uns das sehr gute Ergebnis im Berichtsjahr 2019 und der hohe Auftragsstand zu Beginn des Jahres 2020, um im aktuellen herausfordernden Jahr 2020 das Innovation Powerhouse AIT trotz unruhiger See sicher auf Kurs zu halten“, sagt AIT Managing Director Anton Plimon anlässlich der Bilanzkonferenz.

Forschungs- und Innovationskompetenz 
Das AIT konzentriert sich in dieser herausfordernden Zeit auf seine Stärke, die Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationskompetenz in den Zukunftsthemen der Infrastruktur. „Es geht um die notwendige Fitness in den Schlüsseltechnologien der Digitalisierung, Künstlichen Intelligenz, Dekarbonisierung und in den weiteren Herausforderungen des Klimawandels. Alle diese Themen bilden auch den Kern der AIT Forschungsstrategie“, fasst Plimon zusammen. Um all diese Themen effektiv abarbeiten zu können, hat sich die Zahl der Mitarbeitenden im Jahr 2019 um rund 50 erhöht, die fast ausschließlich in Neuzugängen im technisch-wissenschaftlichen Bereich begründet sind. Die AIT Gruppe weist mit Ende 2019 einen Personalstand von mehr als 1.400 Personen auf. 

Starker Partner der Industrie 
„Wir sind ein starker Partner für Forschung, Entwicklung und Innovation der Industrie und diese Partnerschaft ist jetzt besonders wichtig und bedeutend“, erläutert Plimon. Das gilt für unmittelbar benötigte Projekte, die in der Auftragsforschung für die Industrie durchgeführt werden – zum Beispiel den Einsatz von industriellen Großwärmepumpen für Industriestrom aus erneuerbaren Energien. Das trifft auch mittelfristig zu, wenn gemeinsam mit Partner*innen Next Generation Technologies entwickelt werden – wie etwa fortgeschrittene Robotik in den Fabriken der Zukunft. „Und auch langfristig ist das AIT strategisch gut aufgestellt und kann die große Systemkompetenz als Stärke ausspielen, beispielsweise in der Quantenkommunikation und -verschlüsselung, wo wir als Primeplayer in Europa gelten“, so Plimon. 

Grundsolide Bilanz 2019
Das Geschäftsjahr 2019 war für die AIT-Gruppe erneut durch eine Ausweitung der Umsatz- und Erlösentwicklung gekennzeichnet. Erlössteigerungen sowohl im Bereich der Auftragsforschung als auch in der kofinanzierten Forschung, Personalwachstum und eine positive Ergebnisentwicklung prägten das Berichtsjahr 2019.

„Im Berichtsjahr 2019 wird wieder ein sehr gutes Ergebnis vor Steuern ausgewiesen, das bei 4,3 Mio. EUR liegt. Die Konzernbetriebsleistung lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei rund 162,9 Mio. EUR, das sind um 4,2 Mio. Euro, oder 2,66 % mehr als im vorangegangenen Geschäftsjahr 2018“, erläutert Chief Financial Officer Alexander Svejkovsky. 
  
Gestiegene Auftragsstände als Basis für das heurige Geschäftsjahr 
Die Auftragsstände des Berichtsjahres konnten mit 183,2 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr 179,2 Mio. EUR erneut zulegen (+2,2 %). „Wir haben in den letzten Jahren stets betont, wie wichtig die Auftragsstand-Situation für das Unternehmen ist. Denn: Die Auftragsstände von heute sind die Umsätze von morgen. Das ist in einem herausfordernden Jahr wie 2020 besonders bedeutend“, betont Svejkovsky.

Starke Verankerung am Markt 
Das AIT verfügt über eine starke Verankerung am Markt. Dazu CFO Alexander Svejkovsky: „So entwickelt sich das Geschäft in jenen Industriedomänen stabil, in denen unsere Kunden*innen in ihren laufenden Forschungs- und Innovationsthemen von uns begleitet werden und wir dabei auf unsere spezifische Laborinfrastruktur zugreifen. Beispiele sind Labors in der Energietechnik, für die elektrische Antriebstechnik, für Batterietechnologien. Das Geschäft im Bereich des Gesundheitswesens entwickelt sich grosso modo stabil. Bei allen anderen Geschäftsfeldern sind wir proaktiv mit unseren Kunden*innen und Projektpartner*innen im ständigen Einvernehmen.“

Hannes Androsch: Wiederhochfahr-Programm für die Wirtschaft
„Nach der Corona-Krise brauchen wir ein Wiederhochfahr-Programm für die Wirtschaft. Das ist auch für die angewandte Forschung wichtig. Denn von der Industrie wird es abhängen, wie es der Forschung geht. Die Hilfsmaßnahmen müssen rasch, zeitlich begrenzt, gezielt und strukturverbessernd sein“, fordert AIT Aufsichtsratspräsident Hannes Androsch. 

High Tech Standort Vienna Innovation Area in Floridsdorf 
Als Beispiel dafür, wie rasch sich Strukturen verbessern lassen, nennt Androsch den High-Tech Standort „Vienna Innovation Area“ in Floridsdorf. In unmittelbarer Nachbarschaft zum AIT sind dort die Siemens City, die Firmen Atos und Lunatone, der Klima-Wind-Kanal, das A1 Next Generation Datacenter sowie die Fachhochschule Technikum. 

„Die bereits jetzt vorhandenen Synergien und gemeinsamen Projekte könnten deutlich wachsen, wenn die Vienna Innovation Area zu kritischer Größe und thematischer Breite in den Bereichen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz ausgebaut wird. Etwa durch die Etablierung zusätzlicher Partner, den Aufbau einer „Digital School“ gemeinsam mit der deutschen Helmholtz-Gesellschaft, die Übersiedlung des Complexity Science Hubs (CSH) Vienna und die Etablierung eines Innovation Park für Start-up-Unternehmen“, zeichnet Androsch die Vision für die Vienna Innovation Area für Bund und Stadt Wien. 

Dank an die Eigentümervertreter
Aufsichtsratspräsident Dr. Hannes Androsch bedankt sich bei den beiden Eigentümer-vertretern des AIT, dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), das mit 50,46 %, und der Industriellenvereinigung, die mit dem Verein zur Förderung von Forschung und Innovation mit 49,54 % Gesellschafter des AIT Austrian Institute of Technology sind. 

Wissenschaftliche Bilanz auf hohem Niveau
„Die wissenschaftliche Performance des AIT unterliegt gewissen Schwankungen, ist aber gesamt auf einem sehr zufriedenstellenden Niveau. Hervorzuheben sind die Anzahl der Invited Lectures, die von 293 auf 351 gesteigert werden konnte. Oder die Anzahl der Publikationen in wissenschaftlich relevanten Zeitschriften mit Impact Faktor, die mit 203 auf einem hohen Niveau liegt. Ebenso die Tatsache, dass das AIT 330 Mal im Rahmen von Konferenzen mit Review-Prozess Publikationen erzielen konnte“, sagt Wolfgang Knoll, wissenschaftlicher Geschäftsführer des AIT. Im Jahr 2019 wurden am AIT 33 Dissertationen (+5) und 70 Diplomarbeiten (+6) abgeschlossen. Mit 43 % blieb der Anteil der Dissertant*innen aus internationalem Raum auf hohem Niveau.

Center Evaluierungen positiv abgeschlossen
„Wir sind längst als eine TOP Research and Technology Organisation (RTO) von europäischem Format in Europa und weit über die Grenzen Europas hinweg etabliert. 
Das ist kein Eigenlob, sondern wir beziehen uns dabei auf die eben abgeschlossenen Center-Evaluierungen. Die Ergebnisse der acht internationalen Evaluierungspanels liegen vor und stellen dem AIT ein hervorragendes Zeugnis aus. Das freut uns umso mehr, als heuer die Panels neben der wirtschaftlichen Betrachtung ein großes akademisch-wissenschaftliches Augenmerk auf die Leistungen der acht Centers gelegt haben“, informiert Knoll. 

Sehr positiv beurteilt wurden zum Beispiel die Ausrichtung sowie die Qualität des Projekt-Portfolios, die starke Verankerung des AIT in den Europäischen Rahmenprogrammen, die Balance zwischen Wissenschaft und Anwendungsorientierung oder die starke Zusammenarbeit des AIT mit nationalen und internationalen Universitäten. Knoll: „Wir halten die wissenschaftliche Flughöhe und sind fit für die nächste Strategieperiode des Unternehmens.“

Digitalisierung, Dekarbonisierung und Herausforderungen des Klimawandels 
Das Alleinstellungsmerkmal des AIT ist die Systemsicht – denn nur wenn die gesamte Kette betrachtet wird, können Innovationen wirksam werden. Das erfordert eine kontinuierliche Arbeit auf vielen Ebenen – von der Grundlagenforschung bis hin zur Etwicklung marktreifer Technologien. 

„Eine lange Forschungsgeschichte schreiben wir im Bereich Umwelt und Klima“, erläutert Knoll. Das betrifft Themen wie die Energieeffizienz in der Industrie genauso wie eine integrierte Verkehrs- und Stadtplanung oder die Anpassung von Pflanzen an den Klimawandel. Dazu nennt der wissenschaftliche Geschäftsführer ein Beispiel: „Durch die Erforschung des Wechselspieles zwischen Pflanzen und Mikroorganismen sollen Pflanzen gestärkt, besser mit Nährstoffen versorgt und stressresistenter werden, sodass der Einsatz von Pflanzenschutzmittel und Dünger auf dem Acker in Zukunft stark reduziert werden kann.“

AIT geht mit Blog an die breite Öffentlichkeit
Um der breiten Öffentlichkeit die Bedeutung und den unmittelbaren Nutzen von Wissenschaft, Forschung, Innovation und Technologieentwicklung zu vermitteln hat das AIT im Februar 2020 den AIT-Blog gestartet (www.ait.ac.at/blog). Regelmäßig werden darin gesellschaftlich relevante Themen aufgegriffen, berichtet wird über aktuelle Beiträge des AIT zur Lösung von Zukunftsherausforderungen – zuletzt etwa zur Sicherung von „Smart Grids“ gegen Cyberangriffe mithilfe von Methoden der Künstlichen Intelligenz. 

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