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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Projekt „En Masse“: Forschung für mehr Sicherheit bei Großveranstaltungen

07.06.2012
Bewegungsmuster der BesucherInnen von „Nova Rock“ sind die Basis zur Entwicklung von Systemen, die künftige Katastrophen verhindern

Um Zwischenfälle oder gar Katastrophen bei Großveranstaltungen künftig zu verhindern, wird das Verhalten der BesucherInnen derartiger Veranstaltungen in dem Forschungsprojekt „En Masse“ genau untersucht. Ein Forschungsteam rund um das AIT Austrian Institute of Technology wird dieses Wochenende erstmalig die Bewegungsmuster großer BesucherInnen-Gruppen am „Nova Rock“ mittels Sensoren untersuchen, um auszuwerten wie sich Besucherströme während einer Großveranstaltung verhalten. Das Ziel ist es auf gefährliche Situationen rasch reagieren zu können, sodass der Besuch von Großveranstaltungen noch sicherer wird.

Wie sich leider in jüngster Vergangenheit auf tragische Weise mehrfach gezeigt hat, sind die Informationen über die aktuelle Personenzahl, Dichte und die räumliche Verteilung bei Veranstaltungen sowie das Wissen über das „sich in Bewegung setzen von großen Massen“ von entscheidender Bedeutung um etwaige Eskalationen besser einschätzen bzw. vermeiden zu können.

Dazu werden im Rahmen des Sicherheits-Forschungsprojekts unterschiedliche Sensoren eingesetzt (Personenzählsensoren, Bluetooth, Mobilfunk und Videosensoren) um eine zuverlässigere Erfassung von Besucherströmen untersuchen zu können.

Das Projekt wurde im Oktober 2011 gestartet und ist derzeit in der Konzeptionsphase. Die Arbeiten sollen Erkenntnisse über Technologien sowie Trainingsdaten und Fakten für Analysen sowie eine Modellierung der Personenstromsimulation liefern und 2013 mit einem Demonstrationsvorhaben abgeschlossen werden. Zusätzlich sollen Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bis hin zur Überführung in ein technisch ausgereiftes Einsatzsystem erarbeitet werden.

Datenschutz hat Vorrang
Im Sinne des österreichischen Datenschutzgesetzes wird bei den Forschungsarbeiten durch den Einsatz von speziellen Anonymisierungsverfahren verhindert, dass personenbezogene Daten oder Daten zur Identifizierung erhoben, gespeichert oder ausgewertet werden. Die eingesetzten  Technologien wurden so ausgewählt, dass die Ermittlung personenbezogener Daten unmöglich ist. Selbst bei Bildaufnahmen wurde die Auflösung derart herabgesetzt, dass eine Identifizierung von Personen nicht möglich ist.

Nähere Informationen zum Forschungsprojekt „En Masse“:
http://www.kiras.at/gefoerderte-projekte/detail/projekt/en-masse/