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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Start COST Action - Netzwerk europäischer Wissenschaftler untersucht endophytische Mikroorganismen

27.01.2012
Angela Sessitsch aus dem H&E Department im Management Commitee

Um das Potential von endophytisch lebenden Mikroorganismen in der Zukunft ausschöpfen zu können, müssen die Wirkungsweisen in zahlreichen Untersuchungen erforscht werden – dafür hat sich ein Europäisches Netzwerk von Wissenschaftlern gebildet, welches für die nächsten vier Jahre zusammenarbeiten wird: „Endophyten in Biotechnologie und Landwirtschaft" ist der Titel der neuen sogenannten COST Action. COST steht für „European Cooperation in Science and Technology. Angela Sessitsch aus dem Health & Environment Department wurde in das Management Commitee gewählt.

Der Einsatz von Endophyten zur Kontrolle von Pflanzenkrankheiten erlangt von Seiten der Industrie verstärkte Aufmerksamkeit als nachhaltige Alternative zu synthetischen Pestiziden und Antibiotika. Die Entwicklung von entsprechenden Produkten zur Pflanzenstärkung und Krankheitskontrolle wird langfristig helfen, die Umweltbelastung durch den Gebrauch von Pestiziden und Dünger im Pflanzenbau weiter zu reduzieren und Europas Landwirtschaft umweltschonender zu machen. Das Ziel der COST Action ist dabei die Beseitigung von Hindernissen und das Bereitstellen von Lösungen für eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Nutzung von Endophyten für die Zukunft.

Mehr Information unter www.endophytes.eu

 

Wie leben Mikroorganismen in Pflanzen?

Pflanzen sind in vielfältiger Weise mit ihrer Umwelt verbunden: Bakterielle und pilzliche Mikroorganismen leben innerhalb der Zellen und Leitungsbahnen, dabei interagieren sie mit den Pflanzen biochemisch und molekulargenetisch. Definitionsgemäß verursachen Endophyten keinerlei Krankheitssymptome an den Pflanzen. Im Gegenteil können sie sich förderlich auf den Pflanzenwuchs und die Abwehrkäfte der Pflanzen auswirken, doch diese Wirkungen sind noch nicht vollständig verstanden. Untersuchungen zeigen, dass die Endophyten Hormone und Enzyme sowie Vorstufen für sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe produzieren können, die Klimagase Stickstoff und CO2 fixieren sowie die pflanzlichen Abwehrkräfte stärken.