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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

AIT Eigentümer-Pressekonferenz

23.11.2011
AIT – Strategie 2020. Mit klaren Zielen und kleineren Kurskorrekturen in die Zukunft

Vor fast genau drei Jahren, am 15. Dezember 2008, wurde das neue AIT im Rahmen einer Pressekonferenz von seinen Eigentümervertretern FBM Doris Bures, IV Präsident Veit Sorger und AIT Aufsichtsratspräsident Hannes Androsch der Öffentlichkeit präsentiert. Das wirtschaftlich und strategisch angeschlagene, ehemalige Forschungszentrum Seibersdorf bzw. die Austrian Research Centers (ARC) musste aus der Krise geführt werden. Mit neuer Strategie, neuer Governance und neuem Management wurde das AIT Austrian Institute of Technology aus der Wiege gehoben.

Für viele MitarbeiterInnen war das neue AIT die große – für die Eigentümervertreter eher eine letzte Chance. Daher wurde zwischen den beiden Gesellschaftern BMVIT und IV (durch den Verein zur Förderung von Forschung und Innovation, VFFI) vereinbart, dass das AIT nach 3 Jahren evaluiert wird. Dabei wurde in den letzten Monaten die wirtschaftliche Gebarung gecheckt, die Umsetzung der damaligen 23 Rechnungshof-Empfehlungen geprüft und die Strategie des Unternehmens durch den international renommierten Forschungsstrategischen Beirat erneut unter die Lupe genommen. Das Ergebnis fiel sehr positiv aus. Der Forschungsstrategische Beirat des AIT, der den Aufsichtsrat berät, stellte dem Unternehmen mit seiner Positionierung 2020 ein gutes Zeugnis aus.

Die Industrie wird daher ihr Engagement am AIT verstärken und die Mitglieder im Verein VFFI (Verein zur Förderung von Forschung und Innovation) erweitern und hat den Gesellschaftervertrag verlängert. Veit Sorger, Präsident der Industriellenvereinigung: „Die Industrie steht voll hinter dem AIT als maßgebliches österreichisches Forschungsinstitut. Durch die Ausrichtung auf die Technologieentwicklungen in den Grand Challenges mit dem Schwerpunkt auf die Infrastrukturthemen der Zukunft stellt das AIT einen wichtigen Partner der heimischen Industrie dar!“

Das BMVIT hat gemeinsam mit der IV und Aufsichtsratspräsident Hannes Androsch das AIT als heimisches Forschungsunternehmen von internationalem Format erfolgreich auf Schiene gesetzt. Bundesministerin Doris Bures: “Die neue Positionierung des AIT ist hervorragend gelungen und es hat sich zu  einem wirtschaftlich gesunden Unternehmen entwickelt. Der eingeschlagene Weg muss nun weiter geschärft werden, dann wird das AIT auch in Zukunft mit seinen technologischen Entwicklungen ein wichtiger Player sein, um den Wirtschaftsstandort Österreich abzusichern!“

Das AIT steht wirtschaftlich auf gesunden Beinen

Mit einem positiven EGT im Geschäftsjahr 2010 von über 3,5 Mio. EUR hat das Unternehmen eine stabile und zufriedenstellende Betriebsleistung erbracht. Im laufenden Jahr 2011 werden rd. 1,5 Mio. EUR in strategische Forschungsvorhaben re-investiert und dennoch ein positives EGT von
2 Mio. EUR erwartet. Seit 2007 wurden die zentralen Verwaltungskosten um 16 % bzw. 1,8 Mio. EUR gesenkt. Der Auftragsstand 2010 lag mit 121,8 Mio. EUR im Vergleich zu 107,2 Mio. EUR deutlich höher als 2009. Mit 60,5 Mio. EUR stieg auch der Auftragseingang um rd. 10 % (2009: 54,6 Mio. EUR).

Kleine Kurskorrekturen gibt es noch im Health & Environment Department des AIT. Vor allem die Stärkung der Markt- und Kundenorientierung steht dabei im Vordergrund. In der Vertriebstochterfirma Seibersdorf Labor GmbH werden mit Jahresende die Tätigkeiten im Geschäftsfeld Toxikologie eingestellt. Die Toxikologie ist eines von 6 Geschäftsfeldern und arbeitet in einem international enorm umkämpften Markt mit geringen Margen und starkem Kostendruck. Betroffen von dieser Maßnahme sind in Summe rd. 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese werden bei der Suche nach einer neuen Anstellung unterstützt und es wird alles getan, damit der Übergang für sie so reibungslos wie möglich abläuft. Dies beinhaltet auch einen Sozialplan. Die anderen fünf Geschäftsfelder der Seibersdorf Labor GmbH sind erfolgreich am Markt tätig.

Forschung in den zentralen Zukunftsfeldern (Grand Challenges) der Infrastruktur

Mit der Fokussierung auf 11 Forschungsschwerpunkte in 5 Departments erzielt das AIT die notwendige kritische Masse, die für optimale Ergebnisse erforderlich ist. Ob neue Energie-Intelligenz der „Smart Cities“, smarte Logistik für zukunftsweisende Logistiklösungen, Sensorlösungen für die Medizin der Zukunft oder IKT-Sicherheit kritischer Infrastrukturen wie etwa Steuerzentren von Energieversorgern und Verkehrsbetrieben: AIT-ForscherInnen verfügen über jenes Know-how und Systemverständnis, das Innovationen bei den Kunden ermöglicht.

Zielkurs AIT­ 2020

Um das Unternehmen auf die Herausforderungen der künftigen Jahre vorzubereiten, haben ihm die Eigentümer wesentliche Ziele mit auf den Weg gegeben. So soll sich das AIT als wichtigster nationaler Forschungspartner von Industrie, Infrastrukturbetreibern und öffentlichen Institutionen noch stärker als bisher mit seinen Themen international sichtbar positionieren.
Jedes der fünf Departments des AIT soll dabei mit mindestens einem international sichtbaren „Leuchtturm“ wahrgenommen werden. In den Zukunftsthemen der Infrastruktur (Energy, Mobility, Safety & Security,…) wird die Fokussierung fortgesetzt werden. Die Departments sollen durch den Aufbau einer kritischen Größe mit bis zu 250 MitarbeiterInnen pro Department weiter erfolgreich wachsen.
Ein wesentliches Ziel ist es mit wissenschaftlich international anerkannten Führungskräften im AIT zu punkten. Unter anderem sollen ein bis zwei „Principal Scientists“ pro Department die Exzellenz der Forschungseinrichtung über die Grenzen des Landes hinweg widerspiegeln. In den nächsten Jahren soll das AIT eine der ersten europäischen Karriereadressen für High-Potentials und internationale SpitzenforscherInnen in seinen Themenbereichen werden.
Durch seine Verankerung in europäischen Institutionen soll das AIT verstärkt wesentlicher nationaler Netzwerkknoten für die Industrie sowie Forschungspartner für öffentliche Institutionen sein und damit eine tragende Säule des nationalen Innovationssystems werden. Dabei soll das AIT durch seine internationalen Aktivitäten „Türöffner“ für die österreichische Unternehmenslandschaft werden und nachhaltig Zugänge zu Humanressourcen sichern. Das AIT leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung und Entwicklung des österreichischen Wirtschafts- und Forschungsstandortes.
Dr. Hannes Androsch, Präsident des Aufsichtsrates: “Das AIT hat in der ersten Phase gute Arbeit geleistet und die Strategie beginnt zu greifen. Das Unternehmen macht das vierte Mal in Folge Gewinne und auch für 2011 zeichnet sich ein positives Ergebnis ab. Trotzdem ist es notwendig die Richtung immer wieder zu schärfen und eine Nachjustierung der Strategie durchzuführen. Unser Ziel muss es sein in unseren Forschungsschwerpunkten Themenführer zu werden!“

Evaluierung 2017

Die gute Entwicklung der letzten Jahre darf natürlich kein Grund sein, die Hände in den Schoß zu legen. Daher wird bereits 2017 jene Evaluierung erfolgen, bei der geprüft wird, ob die Richtung stimmt und die zahlreichen Aufgaben, die an das AIT bis 2020 gestellt werden, auch tatsächlich erfüllt werden.