Das österreichische Förderungsprogramm für Sicherheitsforschung - KIRAS - unterstützt nationale Forschungsvorhaben, deren Ergebnisse dazu beitragen, die Sicherheit für alle Mitglieder der Gesellschaft zu erhöhen. Am 21. September fand die bereits 10. KIRAS-Fachtagung statt, welche vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) und der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) organisiert wurde.
Förderung von Zivilcourage durch spielerische Erfahrungen
Das AIT war mit drei Centern und spannenden Beiträgen vertreten. Julia Himmelsbach vom Center for Technology Experience präsentierte vor hochkarätigem Publikum, unter anderem Frau Bundesminister Elisabeth Köstinger und SC Mag. Andreas Reichhardt, das Forschungsprojekt kURAGE. In kURAGE geht es um die Erforschung von Zivilcourage und deren Förderung durch spielerische Erfahrungen. Im Alltag ergeben sich oft Situationen, die Zivilcourage oder Hilfeleistung erfordern. Passant*innen müssen meist innerhalb von Sekunden entscheiden, ob und wie sie in einer Gefahrensituation eingreifen sollen, ohne dabei aber ihre eigene Sicherheit zu gefährden. Im Rahmen des Projekts wurde ein spielebasiertes Trainingskonzept, das wichtige Einflussfaktoren für zivilcouragiertes Handeln integriert, entwickelt.
Cybersecurity und Verkehr
Auch das Center for Digital Safety & Security, dessen F&E Aktivitäten auf nationaler Ebene einen besonderen Schwerpunkt im KIRAS Sicherheitsforschungsprogramm begründen, war mit einer Auswahl aktueller Projekte präsent. So präsentierten die Cyber Security Experten Florian Skopik und Martin Latzenhofer aktuelle Ergebnisse aus den Projekten CISA- Cyber Incident Situational Awareness, ACCSA – Austrian Cyber Crises Support Activities, CySiVuS – Cybersicherheit für Verkehrsinfrastruktur- und Straßenbetreiber sowie WALL-E – Wirkungsvolle Praxisansätze aus Behördensicht beim leistungsfähigen Lasteinsatz von Elektromobilität. In Letzterem geht es beispielsweise um die Untersuchung der Einsatz- und Praxistauglichkeit alternativer Antriebsformen wie z.B. E-Mobilität für den Polizeibetrieb.
Unbemannte Fluggeräte für den Katastrophenschutz
Christoph Sulzbachner und sein Team der Forschungsgruppe Airborne Vision am Center for Vision, Automation & Control erklärte, wie unbemannte Fluggeräte (sog. UAV - Unmanned Aerial Vehicle) zum verlässlichen Helfer für Rettungsteams werden. Denn im Falle eines Krisen- oder Katastrophenszenarios behalten sie - im wahrsten Sinn des Wortes - den Überblick. Sie übermitteln dem Einsatzteam aus der Luft laufend aktualisierte, großflächige Lagebilder. Dadurch erhöhen sie die Effizienz des Krisen- und Katastrophenmanagements und erleichtern die Rettungsaktion. Möglich wird dies durch eine leistungsfähige, sensorbasierte Technologie in Kombination mit deep-learning-unterstützten Verarbeitungs- und Analysemethoden.
In dem, gemeinsam mit der Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH, präsentierten Forschungsprojekt NRT-COP (UAS-basierte Aufnahme multi-modaler Bilddaten zur echtzeitnahen Bereitstellung großflächiger Lagebildinformation), wird die Technologie unter Einbeziehung von Ersthelfern evaluiert und weiterentwickelt. Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG) betreut das Projekt (PN: 873548, Programm:Sicherheitsforschung, Ausschreibung: KIRAS Kooperative F&E-Projekte 2018). Weitere Partner des Projekts sind die LEADER Photonics GmbH, Johanniter Österreich Ausbildung und Forschung gemeinnützige GmbH, Freiwillige Feuerwehr Gumpoldskirchen und Ing. Richard Feischl. Das Österreichisches Sicherheitsforschungs-Förderprogramm KIRAS ist eine Initiative des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT).
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