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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Fokus Wasser: AIT-Expert:innen Angela Sessitsch & Thomas Reichenauer auf ONE WATER 2025

28.05.2025
AIT im Austausch mit Niederösterreich – Bioresources und Bodentechnologie im Blick

Am 15. Mai 2025 präsentierten Angela Sessitsch, Leiterin der Competence Unit Bioresources im AIT Center for Health and Bioresources, und Thomas Reichenauer, Senior Scientist am AIT, ihre neuesten Forschungsergebnisse zur Trockenstress in der Pflanzenproduktion und Wasseranalyse und -aufbereitung  auf dem Branchenevent ONE WATER in Tulln. Im Mittelpunkt standen die spezifischen Herausforderungen und Potenziale für die nachhaltige Wasserwirtschaft in Niederösterreich.

Wasserqualität unter Druck

Klimabedingte Extremereignisse wie Hochwasser sowie zunehmende Trockenperioden verschärfen die Schwankungen in der Wasserverfügbarkeit. Hinzu kommen mikrobielle und chemische Schadstoffeinträge aus Landwirtschaft und Industrie, die die Gewässerqualität und somit die Gesundheit von Ökosystemen und Menschen beeinträchtigen.

AIT-Forschungsmethoden in der Anwendung

Im Zentrum des Vortrags von Angela Sessitsch „Microbiomes for increasing plant drought stress resilience“ stand die Erforschung von Wechselwirkungen zwischen Pflanzen, Boden und dessen Mikrobiomen mit Blick auf Trockenstress und Nährstoffkreisläufe. So betonte Sessitsch, dass sie mit ihrem Team untersucht, "wie synergistische Mikroben Nutzpflanzen bei Trockenstress unterstützen können". Damit verweist sie auf Ansätze, mit denen Pflanzen- und Bodenmikrobiome gezielt zur Stabilisierung von Pflanzen in Phasen geringer Wasserverfügbarkeit eingesetzt werden können. Ein Beispiel ist das EU Projekt SOLACE in dem  ein bioinformatischen Workflow etabliert wurde, mit dem aus komplexen Bodenproben gezielt Mikroben identifiziert werden, die unter Trockenstress besonders bedeutsam sind. Des Weiteren hat sie über einen Erfolg aus AIT internen Forschungsprogramm berichtet. Endophyt Bacillus sp. S4  ist ein Stamm der Pflanzen bei Wasserknappheit unterstützt und unter dem Namen Indigo™ 30 vermarktet wird. Genomanalysen haben gezeigt, dass er, zum einen Eisen besser verfügbar macht (siderophor-vermittelt) und zum anderen wachstumsfördernde Botenstoffe (methylthiolierte Cytokinine) produziert.

Thomas Reichenauer, Experte für Schadstoffabbau in Boden und Grundwasser am AIT, betont in seinem Vortrag „Biologische Sanierung von kontaminiertem Grundwasser“ die Bedeutung des Grundwassers als Quelle für Trinkwasser und Ressource für die Landwirtschaft. Er zeigte anhand der jüngsten Forschungsergebnisse am AIT die Möglichkeiten des Einsatzes von mikrobiellen Konsortien für den Abbau von Schadstoffen im Grundwasser und Boden. Derzeit laufen am AIT unter anderem Projekte zum mikrobiellen Abbau von Cyaniden (MIBICYD, MIBIREM) von chlorierten Kohlenwasserstoffen (FEBAK), sowie von PFAS (PFASAN). 

Perspektiven und Partnerschaften

Das AIT Center for Health and Bioresources ist im laufenden Austausch und intensiver Zusammenarbeit mit niederösterreichischen Partnern. Ziel ist es, gemeinsam Wege zu finden, wie smarte Sensorik und biologische Aufbereitungstechnologien vor Ort zum Schutz der Umwelt und zur Sicherung der Lebensmittelsicherheit beitragen können.

Alles über das Event: https://www.one-water.at/
Alles zum Thema Mikrobiom: https://www.ait.ac.at/themen/bioresources/plant-microbiome-applications
Alles zum Thema mikrobielle Bodensanierung: www.ait.ac.at/themen/bioresources/remediation