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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Entwicklung eines integrativen Ansatzes zur Messung und Bewertung von Eisenbahn- und Straßentunneln

Derzeitiges Asset Management basiert weitgehend auf dem Bestreben, über den Zustand konstruktiver Tiefbauarbeiten Bescheid zu wissen. In der Vergangenheit und wohl auch in naher Zukunft wurden für diese kritische Arbeit in der Regel Bauingenieure eingesetzt, obwohl sich der Rahmen und die Ziele des Asset Management in den letzten Jahren stark verändert haben. Sowohl die Anzahl der Bauwerke als auch ihre Nutzung haben kontinuierlich zugenommen, was zu einer riesigen Datenmenge führte, die bei der Untersuchung dieser Anlagen zu berücksichtigen ist. Diese Informationen bieten jedoch auch ein großes Potenzial für die Entwicklung von Daten und evidenzbasierten Abhilfemaßnahmen, die z.B. in einem strategischen Asset Health Management (AHM) genutzt werden könnten. Dazu muss die richtige Art von Informationen effizient, objektiv und in einer Weise gesammelt werden, die eine weitere Nutzung garantiert.

Dieses Bestreben wird in den derzeitigen Asset-Management-Systemen nur teilweise berücksichtigt. Die jeweiligen Richtlinien und Regelwerke für Planung, Bau und Unterhalt von Strassen und Eisenbahnen (RVS) enthalten ein standardisiertes Bewertungssystem für Tunnel, das auf der Erfahrung und damit subjektiven Einschätzung des jeweiligen Bauingenieurs beruht.

Ziel von AMBITION ist es, den Verantwortlichen für die Anlagenverwaltung standardisierte Werkzeuge und Verfahren zur Beurteilung der Zustände in verschiedenen Tunneln zur Verfügung zu stellen. Insbesondere in den landesweiten Infrastrukturnetzen der ASFINAG und der ÖBB ist es unerlässlich, datengetriebene Verfahren zu entwickeln, um präzise und objektive Aussagen über aktuelle Zustände und zukünftige Entwicklungen treffen zu können. Nur mit einer einheitlichen und objektiven Datenstruktur ist es möglich, ein konsistentes AHM für Tunnel zu etablieren. AMBITION ist bestrebt, die notwendigen Grundlagen zu schaffen, z.B. durch die Untersuchung geeigneter Parameter für die Entwicklung klassenspezifischer Abbaukurven und die Evaluierung modernster Bewertungstechniken. Das Forschungsvorhaben befasst sich ausschließlich mit konstruktiven Strukturen im Sinne der RVS 13.03.31 und umfasst keine elektromechanischen Komponenten.

Die Ergebnisse des Projekts sind: Degradationskurven für Strassentunnel auf Komponentenebene; Degradationskurven für verschiedene Gewölbeauskleidungen für Eisenbahntunnel; Konzept einer weiterentwickelten Zustandsbeurteilung zur Kartierung des Stoffwertes; Prüfung & Bewertung von GPR zur Hohlraumdetektion.

Gefördert durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) im Rahmen von VIF 2015.