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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

WALL E

Wirkungsvolle Praxis-Ansätze aus Behördensicht beim leistungsfähigen Lasteinsatz von Elektromobilität

Die Zielsetzungen der F&E-Dienstleistung „Wirkungsvolle Praxisansätze aus Behördensicht beim leistungsfähigen Lasteinsatz von Elektromobilität (WALL E), die von einer Bietergemeinschaft bestehend aus Bundesministerium für Inneres, Abteilung IV/1; AIT Austrian Institute of Technology GmbH, Porsche Austria GmbH & Co OG, Allmobil GmbH und der Wien Energie GmbH, erbracht wurde, waren:

1. Untersuchung der Nutzbarkeit von alternativen Antriebsformen mit Schwerpunkt auf Elektromobilität für Blaulichtorganisationen

Die Struktur der Studie war – auch aufgrund des Wunsches des Bedarfsträgers – so

angelegt, dass zunächst die Ausgangssituation im Flottenmanagement bei der Polizei

beleuchtet wird (Abschnitt 2, Bottom-Up-Perspektive, Ist-Zustand) und danach die

technischen Möglichkeiten verschiedener Antriebsformen allgemein analysiert und einander gegenübergestellt wurden (Abschnitt 3, Top-Down-Perspektive ausgehend von den aktuellen Möglichkeiten unterschiedlicher Technologien). In weiterer Folge wurde in der Studie dann die Elektromobilität als Zieltechnologie argumentiert.

2. Erfassen der praxisorientierten Anforderungsprofile an Fahrzeugen, (Lade-)

Infrastruktur, Organisation

Im Abschnitt 4 der Studie wurden sämtliche Anforderungen aus Sicht der Blaulichtorganisation strukturiert erfasst, wie etwa Fahrzeugkategorien, Einsatzszenarien für die Fahrzeuge und polizeispezifische Einbauten und ihre Auswirkungen auf den

Energieverbrauch. Ein fundamentaler Aspekt der Forschungsdienstleistung war die

Eruierung von tatsächlichen Nutzungsprofilen von repräsentativen Fahrzeugen innerhalb der Polizei. In Summe konnten von 31 konventionellen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor und drei Elektrofahrzeugen aus unterschiedlichen Einsatzbereichen (städtische und ländliche Polizeiinspektionen, Autobahnpolizeiinspektionen, Elektrofahrzeuge der Tatortgruppe und des Ermittlungsbereiches, etc.) Messdaten von knapp 11.000 Tagen aufgenommen werden. Die mitunter erratische Datenqualität der eingesetzten Datenlogger erforderte immense Anstrengungen des Projektteams, sinnvolle Informationen aus den Rohdaten abzuleiten, diese strukturiert aufzubereiten und allgemeingültige Aussagen treffen zu können. Anschließend wurden Anforderungen an die Infrastruktur analysiert und für die Bedürfnisse der Polizei verschriftlicht.

3. Analyse der Auswirkungen auf das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung hinsichtlich

Verfügbarkeit, Wirtschaftlichkeit

Eine Grundprämisse im Projekt war es, die Sicherheitsbedürfnisse auf Basis der Mobilitätsanforderungen gleich oder besser der aktuellen Situation zu gestalten, jedenfalls keine negativen Effekte durch eine Umstellung der Antriebsform zu generieren. Neben einer Diskussion allfälliger Blackoutszenarien und ihrer Auswirkung auf die eingesetzten EFahrzeuge wurden auch Änderungen in der Total-Cost-of-Ownership-Betrachtung angestellt, um ökonomische Implikationen hier miteinzubringen. Die Auswirkungen wurden ebenso in Abschnitt 4 der Studie diskutiert.

4. Aufstellen von Handlungsempfehlungen in Form einer Roadmap

Der abschließende Abschnitt 5 stellt während der Projektlaufzeit identifizierte ähnliche Testoder Umstellungsprojekte vor, wobei zu jenen in Dresden und Braunschweig auch ein direkter persönlicher Austausch erfolgte. Die Rahmenbedingungen für eine mögliche Umstellung wurden als Leitlinien formuliert und die vorhandenen Fahrprofile den Anforderungen aus der Theorie gegenübergestellt. Schwierig gestaltetet sich das Eruieren der elektrischen Kennfelder von Elektromotoren, da auch Porsche Austria die notwendigen Informationen im Volkswagenkonzern verwehrt blieben. Daher wurde auf allgemeine Kennfelder aus früheren Messungen zurückgegriffen und die Zusatzverbraucher eines Polizeifahrzeuges (Standardstreifenwagen) am AIT vermessen. Die Roadmap mündete in der Postulierung von Leitlinien für ein mögliches erstes Umstellungsprojekt bei der Polizei, für das eine potentielle Anzahl an zu ersetzenden Fahrzeugen argumentiert wurde.

Der Nutzen des Bedarfsträgers war die Erstellung einer fundierten Entscheidungsgrundlage in Form einer Studie mit dem Titel „Möglichkeiten des Einsatzes alternativer Fahrzeug-Antriebsformen mit Schwerpunkt Elektromobilität bei der Polizei“. Aus Sicht der gesamten Bietergemeinschaft wurden die Ziele vollständig erreicht.

 

  • Partner: Austrian Institute of Technology GmbH, Bundesministerium für Inneres (BMI), Wien Energie GmbH, Porsche Austria Gesellschaft m.b.H. & Co. OG.
  • Projektlaufzeit: 10/2018-12/2019
  • Förderprogramm: KIRAS Sicherheitsforschung – Ausschreibung 2017/18, Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen