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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

MERCURIUS

Monitoringsystem zur Sicherstellung der Versorgungsresilienz von Fast Moving Consumer Goods

Eine resiliente Versorgung der Bevölkerung mit Fast Moving Consumer Goods (FMCG), wie etwa Hygieneprodukten, Haushaltsprodukten, Kosmetikartikeln oder auch Nahrungsmitteln, ist vor allem in Krisenzeiten ein wichtiges Ziel. Allerdings erzeugen die zunehmenden Abhängigkeiten und gleichzeitige Intransparenz in den FMCG-Wertschöpfungsnetzwerken eine immer höhere Komplexität. In vielen Fällen fehlt der notwendige Informationsaustausch zwischen den Akteuren innerhalb des FMCG-Wertschöpfungsnetzwerks; zudem sind auch relevante Akteure in der FMCG-Versorgung oft nicht ausreichend bekannt. Dadurch werden Risiken nicht oder zu spät erkannt, was den Handlungsspielraum für staatliche Akteure (zB Ministerien) aber auch Interessensvertretungen (zB WKO) enorm einschränkt; Out-of-Stock-Situationen, Bullwhip-Effekte, Ad-hoc-Reaktionen oder ähnliches sind die Folge. Somit ist die Identifikation von kritischen Knoten und Versorgungswegen zur Unterstützung von objektiven Entscheidungen in Krisenzeiten von zentraler Bedeutung.


Ziel des vorliegenden Projektvorschlags MERCURIUS ist es, ein Konzept für ein systemisches Risiko- und Resilienz-Monitoring zu schaffen, das einen gesamtheitlichen Überblick über das FMCG-Versorgungssystem auf nationaler und transnationaler Ebene ermöglicht. Durch eine Kombination statischer und dynamischer Analysen können potenzielle Schwachstellen in den Wertschöpfungsketten identifiziert und die Auswirkungen von Störungen simuliert werden. Dadurch wird die Verwundbarkeit der Bevölkerung auf unterschiedlichen Ebenen (Gemeinde, Land, Bund) unter Berücksichtigung sozialer und demographischer Aspekte sowie unter Einbeziehung von irrationalen Handlungen (zB Hamsterkäufen) analysiert. Auf Basis dieser Simulationsergebnisse lassen sich unterschiedliche Resilienzfaktoren für die FMCG-Versorgung definieren; gleichsam können Handlungsstrategien und deren Effektivität in Bezug auf diese Resilienzfaktoren evaluiert werden. Dadurch können bessere Aussagen über die Resilienz der Versorgung der Bevölkerung getroffen werden, was die Akteure innerhalb des FMCG Wertschöpfungsnetzwerks bei der Steigerung der frühzeitigen Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit unterstützt.
 

Als zentrales Ergebnis wird MERCURIUS einen methodischen Ansatz zur Analyse von Schwachstellen in FMCG-Wertschöpfungsketten entwickeln. Dieser wird in einer kombinierten Methodik für Risiko- und Resilienzmanagement integriert und als Demonstrator in einem Analysetool implementiert. Mithilfe dieses Demonstrators werden für die Bedarfsträger und Industriepartner relevante Wertschöpfungsketten exemplarisch analysiert. Aufbauend auf den Analyseergebnissen werden grundlegende Handlungsoptionen zur Steigerung der Resilienz in der FMCG-Versorgung sowohl aus Sicht der Bedarfsträger als auch der Industriepartner definiert. Primärer Fokus bei allen Ergebnissen im Projekt ist die Unterstützung und Verbesserung der Versorgungsresilienz der österreichischen Bevölkerung in Krisenzeiten.

  • Partner: ACP CUBIDO Digital Solutions GmbH, AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH, Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW), Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, Fraunhofer Austria Research GmbH, Gebrüder Weiss Gesellschaft m.b.H., i-LOG Integrated Logistics GmbH, Institut für empirische Sozialforschung GmbH
  • Laufzeit: 11/2023 – 04/2026
  • Förderprogramm: FFG KIRAS Ausschreibung 2022 - Kooperative F&E Projekte