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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

CYBERSENSE II

Holistisches militärisches Cyberlagebild

In den letzten Jahren ist die Zahl umfassender Cyberangriffe, die sowohl bekannte Methoden wie DDoS als auch komplexe APT-Angriffe nutzen, deutlich gestiegen. Betroffen sind hiervon nicht nur Wirtschaft und Zivilbevölkerung, sondern auch staatliche Einrichtungen. Insbesondere das BMLV ist hiervon aufgrund seiner Verteidigungsrolle ein attraktives Ziel.

Um dem zu begegnen und effektive Gegenmaßnahmen zu entwickeln ist die Erlangung von Cyber Situational Awareness unabdingbar. Dies kann durch die Schaffung eines umfassenden und ganzheitlichen Cyberlagebildes erfolgen. Ein solches Lagebild muss für alle organisatorischen Ebenen des BMLV und ÖBH einen Nutzen bringen und erfordert eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen technischen Experten und Führungskräften, sowie den Einsatz effizienter Kommunikations- und Informationsaustauschmechanismen.

Im Rahmen des Projekts CYBERSENSE wird die Zielsetzung verfolgt, die Einsatzmöglichkeiten von KI-Methoden zur Unterstützung bei der Generierung von Cyberlagebildern zu erheben. Dadurch sollen fragmentierte und unverbundene Datenquellen effizient verarbeitet werden können, um eine umfassendere Informationssicht zu ermöglichen. Dieser Ansatz zielt darauf ab, den Zeitaufwand zu verringern, die Fehleranfälligkeit zu reduzieren und die Reaktionsfähigkeit zu verbessern. Zusätzlich wird eine gründliche Untersuchung neuartiger Natural Language Processing (NLP)-Methoden vorgenommen, um heterogene Datenquellen zu erschließen. Das Ziel ist es, manuelle und isolierte Prozesse der Cyberlagebilderstellung miteinander zu verknüpfen, Informationslücken zu schließen, Ineffizienzen zu reduzieren und Kommunikationsprobleme zu minimieren. Ferner strebt das Projekt an, die Grenzen der Automatisierung in der Erstellung von Cyberlagebild-Visualisierungen zu erheben. Dabei soll eine auf die unterschiedlichen Ebenen zugeschnittene, interaktive Darstellung entwickelt werden, die die Benutzerfreundlichkeit verbessert und Zusammenhänge deutlicher sichtbar macht. Durch die Automatisierung wird zudem die Aktualität und Skalierbarkeit der Cyberlagebilddarstellungen erhöht, um dynamischere und anpassungsfähigere Visualisierungen zu ermöglichen. Als verbindendes Element ist die Entwicklung einer einheitlichen Taxonomie und spezifischer Indikatoren für Cybervorfälle geplant. Diese Maßnahme zielt darauf ab, Fehlinterpretationen zu minimieren und Kommunikationsbarrieren zwischen unterschiedlichen Organisationseinheiten zu überwinden. Darüber hinaus sollen die im Projekt CYBERSENSE entwickelten Konzepte und Prozesse einer systematischen Validierung unter realistischen Bedingungen unterzogen werden. Ein weiterer wesentlicher Aspekt des Projekts ist die Untersuchung der ethischen Implikationen des Einsatzes künstlicher Intelligenz im Prozess der Cyberlagebildgenerierung, besonders im militärischen Kontext, um sicherzustellen, dass der Einsatz von KI verantwortungsvoll und im Einklang mit ethischen Grundsätzen erfolgt.

  • Partner: Bundesministerium für Landesverteidigung
  • Laufzeit: 02/2025 – 01/2027
  • Direktbeauftragung durch das BMLV