EU-Taxonomie konforme Klimarisikobewertung - Herangehensweise und Identifikation offener Aspekte
Das Projekt KlimTAX zielt darauf ab, Unternehmen bei der Umsetzung der EU-Taxonomie-Verordnung 2020 zu unterstützen, insbesondere im Bereich der Klimarisikoanalyse (KRA). Im Rahmen des Projekts wurde ein Leitfaden entwickelt, der Unternehmen Anleitungen und Empfehlungen für die fundierte Durchführung einer KRA bietet. Dies ist insbesondere relevant für Unternehmen, die eine EU-Taxonomie-Konformität anstreben und damit beabsichtigen, Finanzströme in nachhaltige Wirtschaftszweige zu lenken. Unternehmen, die EU-Taxonomie-Konformität erlangen wollen, müssen wesentlich zu einem der sechs definierten Umweltziele beitragen, dürfen keines erheblich beeinträchtigen und müssen soziale Mindeststandards einhalten.
Projektziele
Das zentrale Ziel des KlimTAX-Projekts besteht darin, Unklarheiten in der praktischen Umsetzung der Klimarisikoanalyse zu beseitigen und Unternehmen eine klare Struktur und Vorgehensweise für die KRA bereitzustellen. Die KRA ist ein wesentlicher Bestandteil der EU-Taxonomie-Verordnung und dient dem Umweltziel 2 „Anpassung an den Klimawandel“. Darüber hinaus umfasst die EU-Taxonomie das „Do-no-significant-harm“ (DNSH)-Prinzip, das eine KRA für alle Umweltziele fordert. Die Vorgaben zur KRA sind in Delegierten Rechtsakten (VO (EU) 2021/2139 & VO (EU) 2023/2486) enthalten, jedoch gibt es noch einige Unklarheiten bzw. offene Aspekte bei deren Implementierung. Dieser Leitfaden soll dazu beitragen, diese soweit möglich zu klären. Der Leitfaden des KlimTAX-Projekts ist so konzipiert, dass er die Anforderungen der EU-Taxonomie abdeckt und zugleich eine praxisnahe und wissenschaftlich fundierte Anleitung für Unternehmen liefert.
Projektergebnisse
Das Hauptergebnis des Projekts ist ein detaillierter Leitfaden, der Unternehmen bei der Durchführung einer KRA unterstützt.
Die Durchführung der Klimarisikoanalyse bedeutet, dass sich Unternehmen mit den Auswirkungen aktueller und zukünftiger klimatischer Bedingungen auf ihre Wirtschaftstätigkeit(en) auseinandersetzen müssen, wodurch ein besseres Verständnis möglicher Klimarisiken und Anpassungsmaßnahmen zur Verringerung dieser gewonnen wird. Das Klimarisiko setzt sich aus einer bestimmten Gefahr, der Exposition und der Vulnerabilität der Wirtschaftstätigkeit zusammen, wobei vor allem die Identifikation der relevanten Gefahren und Vulnerabilitäten die Unternehmen herausfordern.
Der Leitfaden beschreibt einen fünfstufigen Prozess zur Durchführung der Analyse und enthält spezifische Leitfragen, die sowohl Unternehmen, die die Analyse selbst durchführen, als auch externe Dienstleister adressieren. Neben den praktischen Schritten der KRA gibt der Leitfaden auch Einblicke in verfügbare Datensätze und Indikatoren, die zur Bestimmung klimabedingter Gefahren verwendet werden können.
Förderung
Das Projekt wurde vom Klima- und Energiefonds im Zuge des ACRP Implementation 2022 gefördert.