Mit der Einrichtung der Human-Biomonitoring-Plattform Österreich (HBM-Plattform) wurde eine neue nationale Struktur zur Koordination und Weiterentwicklung der Erhebung umweltbedingter Schadstoffbelastungen in der Bevölkerung etabliert, die dem österreichischen Parlament berichtet. Das AIT Center for Health and Bioresources ist durch Principal Scientist Winfried Neuhaus als wissenschaftlicher Umsetzungspartner in die Plattform eingebunden.
Human-Biomonitoring (HBM) hat den Nachweis von Schadstoffen oder deren Metaboliten im menschlichen Organismus zur Aufgabe und liefert damit eine zentrale Grundlage zur Bewertung der tatsächlichen Exposition von Bevölkerungsgruppen gegenüber Umweltchemikalien. Die HBM-Plattform Österreich soll bestehende Aktivitäten auf nationaler Ebene bündeln, methodisch weiterentwickeln und in den europäischen Kontext einbetten. Die Plattform wurde auf Initiative der österreichischen Umweltverwaltung vom Umweltbundesamt eingerichtet. Die Umsetzung erfolgt in Zusammenarbeit mit Institutionen aus Forschung, Verwaltung und öffentlichem Gesundheitswesen. Der Bericht für das Jahr 2024 wird in diesen Wochen im Nationalrat im Umweltausschuss des Parlaments behandelt.
AIT bringt wissenschaftliche Umwelt- und Gesundheitskompetenz ein
Das AIT, vertreten durch Prof. Winfried Neuhaus, ist als wissenschaftlicher Umsetzungspartner Teil des Projektkonsortiums und bringt seine Expertise im Bereich Umweltgesundheit und in der Analyse komplexer Expositionsdaten in die Plattformarbeit ein. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf methodischer Unterstützung bei der Bewertung erhobener Daten sowie auf der Entwicklung nachvollziehbarer Bewertungsgrundlagen. „Die Herausforderung besteht nicht nur darin, Schadstoffe im Körper nachzuweisen, sondern diese Ergebnisse in einem gesundheitsrelevanten und politischen Kontext richtig einzuordnen. Genau hier setzen unsere Beiträge zu Datenvalidierung, Bewertungsmodellen und methodischer Harmonisierung an“, erklärt Prof. Winfried Neuhaus, Principal Scientist von der Competence Unit Molecular Diagnostics des AIT Center for Health and Bioresources. Konkret arbeitet die Gruppe an der Evaluierung von Nanoplastikpartikeln und Plastikinhaltsstoffen und deren neurotoxischen Effekte mit Hilfe von Zellkulturmodellen.
Verankerung im europäischen Netzwerk
Ein wesentliches Ziel der HBM-Plattform ist es, eine nationale Schnittstelle zwischen Forschung, Verwaltung und Politik zu schaffen und dabei die internationale Anschlussfähigkeit sicherzustellen. Die Plattform steht in engem Austausch mit europäischen Initiativen wie EIRENE und PARC (Partnership for the Assessment of Risks from Chemicals). Das AIT trägt durch seine wissenschaftliche Mitarbeit dazu bei, die Anschlussfähigkeit an europäische Standards zu sichern und die nationale Datengrundlage für umwelt- und gesundheitspolitische Entscheidungen zu verbessern.
https://www.umweltbundesamt.at/
https://www.umweltbundesamt.at/ueber-uns/partnernetzwerke/hbm-plattform
https://www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/chemiepolitik/publikationen/biomonitoring.html