Direkt zum Inhalt
Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Gemeinsam aktiv Bleiben – bei jedem Wetter

21.08.2025
Wie ältere Menschen trotz Hitze oder schlechter Luftqualität fit bleiben und zu mehr Bewegung motiviert werden können – das untersucht das Projekt KliMate unter Leitung des AIT Center for Technology Experience.

Das Thermometer zeigt 30 oder 32 Grad oder noch mehr – für viele ältere Menschen der Grund, zu Hause zu bleiben oder möglichst wenig Bewegung zu machen, weil das bis dato immer so empfohlen wurde. Der falsche Weg, ist ein Forschungsteam unter Leitung des AIT Austrian Institute of Technology überzeugt. Gerade im fortgeschrittenen Alter ist regelmäßige aktive Bewegung entscheidend für die physische, aber auch psychische Gesundheit. Je älter man wird, umso mehr sollte man auf ausreichende körperliche Betätigung achten. 

Das Forschungsprojekt KliMate unter Leitung von Diotima Bertel vom Center for Technology Experience des AIT untersucht, wie ältere Menschen mithilfe digitaler Technologien sowie neuer sozialer Formate, etwa dem "Bewegungsstammtisch", dazu motiviert werden können, sich moderat und der Temperatur angepasst gemeinsam sportlich zu betätigen. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, den Menschen individuelle und orts- bzw. wetterspezifische Bewegungsempfehlungen zu vermitteln – diese werden im Projekt erarbeitet. Trotz extremer Wettersituationen werden 150 Minuten Bewegung pro Woche sowie zwei Mal wöchentlich muskelkräftigende Aktivitäten angestrebt. 

Social Experience Forschung

Das Projekt trägt zum Forschungsschwerpunkt Social Experience am AIT bei. Im Fokus steht dabei die komplexe Frage, wie technologische Innovationen die vielfältigen gesellschaftlichen Bedürfnisse bestmöglich abdecken können, und wie zugleich soziale Gerechtigkeit geschaffen werden kann. Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die ökologische Nachhaltigkeit. „Bei KliMate geht es uns in erster Linie darum, das physische und psychische Wohlbefinden älterer Menschen zu steigern – neue Technologien können da gut unterstützen“, erklärt Diotima Bertel. 

Von Anfang an waren die Zielpersonen (65 Jahre und älter) in das Projekt miteingebunden. „Bei KliMate setzen wir auf die Methode des Living Labs“, erklärt Forscher Markus Garschall, der langjährige Erfahrungen zur Entwicklung innovativer Gesundheitstechnologien einbringt. „Unter einem Living Lab verstehen wir ein realitätsnahes Innovationsumfeld – das kann ein Altersheim, eine Wohnung oder eine Fabrik sein – in dem neue Technologien, Dienstleistungen oder Produkte unter aktiver Beteiligung von Nutzer:innen und Forscher:innen in einem realen Nutzungskontext entwickelt, getestet und weiterentwickelt werden.“ Im Living Lab wird erforscht, wie es gelingt, ältere Menschen wetteradäquat zu ermächtigen, selbst zu entscheiden, wann und wo ihnen welche körperliche Aktivität guttut. Dazu soll künftig auch eine App zum Einsatz kommen, die aktuell in Entwicklung ist.

KliMate Projektpartner

Beim Projekt beteiligt sind neben dem AIT Austrian Institute of Technology weiters die Akademie für Altersforschung am Haus der Barmherzigkeit, die Universität für Bodenkultur/Institut für Soziale Ökologie (SEC), GeoSphere Austria, das Karl Landsteiner Institut für Gesundheitsförderungsforschung, NOUS Wissensmanagement FlexCo sowie das Studio Dankl. Das Projekt wird von der FFG gefördert. 

Mehr zum Projekt hier: https://kli-mate.at 

Presseinformation vom 20.08.2025