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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

ENDURION setzt neue Maßstäbe für die Produktion von grünem Wasserstoff

07.07.2025
Das europäische Forschungsprojekt ENDURION entwickelt ein innovatives Konzept für die Produktion von grünem Wasserstoff für industrielle Anwendungen.

Das europäische Forschungsprojekt ENDURION entwickelt ein innovatives Konzept für die Produktion von grünem Wasserstoff für industrielle Anwendungen. Das Projekt bringt zwölf führende europäische Universitäten, Forschungseinrichtungen und Technologieunternehmen zusammen. Unter der Koordination des AIT Austrian Institute of Technology wird das ENDURION-Konsortium in den nächsten vier Jahren an der Entwicklung eines hocheffizienten Wasserstoffproduktionssystems im Bereich der Anionenaustauschmembran-Elektrolyseur (AEMEL) arbeiten.

Ersetzen kritischer Materialien und Steigerung der Effizienz

Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf dem Ersatz seltener und teurer Materialien durch gängige Materialien wie Nickel und Eisen sowie auf der Verbesserung des Wirkungsgrads des Elektrolyseurs, so dass er mindestens 15 % weniger Strom verbraucht als die derzeitigen Technologien. Darüber hinaus soll das Problem der Haltbarkeit, das bisher die Kommerzialisierung von AEMEL behindert hat, durch die Entwicklung einer Anionenaustauschmembran mit einer deutlich längeren Lebensdauer gelöst werden, die den industriellen Einsatz von Wasserstoff bei einem Druck von 50 bar ermöglicht.

Grüner Wasserstoff als Schlüssel zur Dekarbonisierung energieintensiver Industrien 

Auf dem Weg zur Klimaneutralität gilt grüner Wasserstoff weithin als sauberer Energieträger für schwer abbaubare Sektoren wie die Stahlerzeugung, die chemische Produktion, den Fernverkehr und den rasch wachsenden Bereich der energieintensiven Rechenzentren. Die derzeitigen Verfahren zu seiner Herstellung sind jedoch kostspielig, ressourcenintensiv und abhängig von kritischen Rohstoffen. Der Ansatz von ENDURION zielt darauf ab, all diese Herausforderungen auf einmal zu bewältigen.

"Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft", erklärt Dr. Rachmat Adhi Wibowo, Projektkoordinator am AIT. "Unsere Technologie wird der Industrie helfen, ihren Kohlenstoff-Fußabdruck zu reduzieren und gleichzeitig neue Möglichkeiten für saubere Technologie-Innovationen in Europa schaffen."

Vom Labor zur Anwendung in der realen Welt

Neben der technologischen Innovation wird ENDURION auch eine gründliche Bewertung der Umweltauswirkungen, der Kosteneffizienz und der Wiederverwertbarkeit des gesamten Systems umfassen. Ziel ist es, die Technologie für den Einsatz in der Praxis vorzubereiten - mit einem speziellen Anwendungsfall in energieintensiven Sektoren wie Rechenzentren, die schnell wachsen und nach sauberen Energiequellen suchen.

Das AIT wird seine Expertise für nachhaltige Materialsynthese in das Design und die Entwicklung neuartiger Anoden auf Basis von reichlich vorhandenen Nickellegierungen einbringen. Diese sollen die Kinetik der Sauerstoffentwicklungsreaktion (OER) verbessern, eine der größten Herausforderungen beim Erreichen einer hohen AEMEL-Effizienz. 

Das AIT wird seine hochmoderne KI-unterstützte Hochdurchsatz-Plattform für die kombinatorische Materialabscheidung einsetzen, um die Entdeckung optimaler Nickellegierungszusammensetzungen für hochleistungsfähige AEMEL-Systeme unter Druck zu beschleunigen. Der wissenschaftliche Beitrag des AIT zu diesem Projekt wird sich auf das Design und die Entwicklung neuartiger Anoden auf Basis von reichlich vorhandenen Ni-Legierungen beziehen. Dieser Beitrag zielt darauf ab, die Reaktionskinetik der Sauerstoffauflösung zu verbessern, die eine der anhaltenden Herausforderungen beim Erreichen einer hohen AEMEL-Effizienz darstellt. Das AIT wird seinen innovativen Ansatz der kombinatorischen Materialabscheidung im Hochdurchsatzverfahren einbringen, um die Entdeckung der vielversprechendsten Ni-Legierungszusammensetzung für einen hochleistungsfähigen AEMEL mit Druck zu beschleunigen. 

Über ENDURION

Das europäische Forschungsprojekt ENDURION wird durch die Horizon Europe Clean Hydrogen Partnership Grant No. 101192485 finanziert. Das Projekt läuft von 2025 bis 2029 und zielt auf die Entwicklung eines umweltfreundlichen Wasserstoffproduktionssystems der nächsten Generation ab. Das Konsortium wird von AIT Austrian Institute of Technology (AT) koordiniert, mit folgenden Partnern: LEITAT Acondicionamiento Tarrasense Associacion (ES), École Polytechnique Fédérale de Lausanne (CH), Politecnico di Torino (IT), Centre National De La Recherche Scientifique (FR), Université de Pau et des Pays de L'Adour (FR), Instrumentacion Y Componentes SA (ES), Industrie De Nora SPA (IT), Scuola Universitaria Professionale Della Svizzera Italiana (CH), Wasabi Innovations (BG), Iolitec Ionic Liquids Technologies GmbH (DE) and Arkema France SA (FR). https://www.endurion.eu