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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Wie Wissensorganisationen lokalen Klimaschutz vorantreiben

16.10.2025
AIT koordiniert EU-Projekt „Catalyse“

In Wien fiel der Startschuss für Catalyse, ein von der Europäischen Kommission gefördertes Projekt, das Städte auf ihrem Weg zur Klimaneutralität unterstützt. Im Mittelpunkt stehen Knowledge Institutions (KIs) – also Universitäten, Research & Technology Organisations (RTOs) und weitere Wissensorganisationen – als vertrauenswürdige Knotenpunkte in lokalen Innovationsökosystemen. Gastgeber des Kick-offs war der Projektkoordinator, das AIT Austrian Institute of Technology. Delegationen aus Leipzig, Manchester, Rotterdam und Wien erarbeiteten ein gemeinsames Verständnis und erste Leitlinien – mit Fokus auf Zusammenarbeit, soziale Innovation und Bedarfe vor Ort.

„Im Zentrum von Catalyse steht die Überzeugung, dass Wissensorganisationen eine entscheidende Veränderungskraft sind: Sie unterstützen missionsorientierte Politik und stärken Innovationsökosysteme. Als vertrauenswürdige Verbinder bringen sie vielfältige gesellschaftliche Akteur:innen zusammen, unterstützen den Erfolg sozialer Innovationen, stärken die europäische Zusammenarbeit und verankern Klimaschutz fest in der Lebensrealität lokaler Gemeinschaften“, sagt Gudrun Haindlmaier, Projektkoordinatorin am AIT.

Catalyse setzt – im Rahmen der ehrgeizigen EU-Missionen – einen Schwerpunkt auf die Cities Mission „100 klimaneutrale und smarte Städte bis 2030“.

Von der Mission zur Umsetzung vor Ort

Catalyse will das Potenzial der Cities Mission noch stärker mit den konkreten Bedürfnissen einzelner Städte verzahnen. Geplant sind:

  • Bündelung von Synergien zwischen bestehenden Initiativen
  • Verknüpfung von Experimentieren und Institutionalisierung
  • Stärkung der Rolle von Wissensorganisationen als dauerhafte, lokale Transformationshubs

Das Projekt adressiert dabei explizit drei zentrale Herausforderungen:

  1. Klimaschutz ist häufig noch unzureichend lokal verankert
  2. Das transformative Potenzial transdisziplinärer sozialer Innovation wird zu wenig genutzt
  3. Viele Städte erproben innovative Ansätze für Klimaschutz und Nachhaltigkeit, doch diese Initiativen bleiben häufig auf einzelne Projekte beschränkt (oft mit Ablaufdatum) und fragmentiert

Catalyse setzt daher auf Capacity Building, gegenseitiges Lernen zwischen Städten und die Schaffung inklusiver Räume, in denen unterschiedliche Stakeholder gemeinsam Lösungen entwickeln.

Vier Pilotstädte als Reallabore

Die Pilotstandorte dienen als Versuchsräume, um zu untersuchen, wie unterschiedliche Typen von Knowledge Institutions – von Research & Technology Organisations (RTOs) in Wien und Leipzig bis zu Universitäten in Manchester und Rotterdam – mit lokalen Akteur:innen Klimaschutz und soziale Innovation vorantreiben:

  • Leipzig – Anpassung des Climate City Contract auf lokaler Ebene
  • Manchester – Untersucht die Rolle von Wissensorganisationen als Katalysatoren zum Überwinden fragmentierter Experimentierzyklen
  • RotterdamSozial ausgewogene, klimaneutrale Wärmeversorgung
  • WienKlimaneutrale Stadtteile auf ehemaligen Bahnflächen gemeinsam entwickeln 

Projektdaten auf einen Blick

Titel: Catalyse – Knowledge institutions catalysing local action for net zero
Laufzeit: 36 Monate
Förderung: Europäische Kommission, Grant Agreement 101217086