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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Vergleichbare und offene Bewertung von Batteriespeicheranlagen: EVO-Batt-PZA gestartet

04.04.2025

Am 12. März wurde mit dem Projekt-Kick-off der offizielle Start zur grundlegenden Erforschung und vornormativen Entwicklung von digitalen Konzepten und Algorithmen für eine effiziente, technologieneutrale und vergleichbare Spezifikation, Bewertung & Analyse von stationären Batteriespeichersystemen auf Basis modellbasierter Systementwicklung eingeleitet.

Erweiterte, vergleichbare und offene Batteriespeicher-Bewertungssysteme für Performance, Zuverlässigkeit und Alterung – dafür steht „EVO-Batt-PZA“. Das von der österreichischen Förschungsförderungsgesellschaft FFG im Rahmen des Programms „Collective Research“ geförderte Branchenprojekt vereint 15 österreichische Energiebetriebe und wird koordiniert vom AIT (Projektkoordinator Alexander Mirnig).

Der Einsatz von stationären Batteriespeichersystemen (BSS) hat in den letzten Jahren rapide zugenommen, wobei die Anwendungsfälle von kleinen Heimspeichern bis zu großen Systemen (>500kW) reichen. Nicht zuletzt durch die zunehmende Implementierung von erneuerbaren Energien wird der Einsatz von BSS immer wichtiger und es ist in Österreich, Europa und auch auf globaler Ebene ein weiterhin massiver Anstieg von Bedarf und Einsatz solcher Systeme zu erwarten.

Durch den rapiden Wandel sowie das ebensolche Wachstum bedingt, ergibt sich eine große Heterogenität in der Bewertbarkeit von Batteriespeichern, welche oftmals „black boxes“ sind und nur eine eingeschränkte Bandbreite an direkt auslesbaren Messwerten vorweisen und in ihrer Messschärfe und prädiktiver Stärke oft nur eingeschränkt bis nicht beurteilbar sind.

Um diese Lücke zu schließen, wird in EVO-Batt-PZA die Grundlage für eine zukünftige offene und vergleichbare Bewertbarkeit von BSS erarbeitet, um in weiterer Folge Prüfung, Bewertung, Beschaffung und schlussendlich Betrieb von BSS auf ein homogenes, offenes und konsistent handhabbares Niveau zu heben. Hierfür werden im Projekt auf methodologischer Basis des Model-Based Systems Engineering (MBSE) mehrere Teilziele erarbeitet; u.a. eine Ontologie für digitalen Anlagenmodelle und -prozesse, ein umfassendes Kennzahlenportfolio, eine Algorithmik zur kennzahlenbasierten Anlagenbewertung sowie eine Anforderungskatalog an die Messinfrastruktur, um eine weitere Skalierbarkeit der erarbeiteten Lösungen zu gewährleisten.

Zur Realisierung der Ziele von EVO-Batt-PZA werden an bis zu 34 BSS der 15 beteiligten Branchenpartner ein Langzeitmonitoring und Analyse durchgeführt und einem vergleichenden Benchmarking unterzogen.

Durch die Projektergebnisse wird die Basis für eine nachfolgende Standardisierung der Bewertung und Vergleichbarkeit von Speichersystemen in Österreich geschaffen. EVO-Batt-PZA hat es sich damit zum Ziel gesetzt, einen einzigartigen Beitrag, stationäre BSS weiter zu verbreiten und damit die vollständige Dekarbonisierung des Energiesystems zu unterstützen.

Projektpartner: AIT Austrian Institute of Technology GmbH, Burgenland Energie AG, CCE Solutions Österreich GmbH, Electrify GmbH, Energie Kompass GmbH, Energie Steiermark AG, Energiepark Bruck/Leitha GmbH, Enery Development GmbH, EVN AG, Innio Jenbacher GmbH & Co OG, PIADENO® Green Energy Management GmbH, Stadtwerke Amstetten GmbH, Verbund AG, WEB Windenergie AG, Wien Energie GmbH und Wiener Netze GmbH.