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iniGrid

Intelligente Komponenten für aktive Verteilnetze

Die stetige Zunahme erneuerbarer Energie wird unsere Stromnetze durch fluktuierende Einspeisung und bidirektionalen Stromfluss in absehbarer Zeit an ihre Grenzen führen. Ein umfassendes Monitoring der Strominfrastruktur wird daher immer wichtiger, um sie durch gezieltes Leitungsmanagement besser ausnützen und Fehler rasch lokalisieren und beheben zu können. Die zeitnahe Überwachung der Betriebsparameter konzentriert sich bisher aus Kostengründen auf die großen Übertragungsnetze, während sie in den Verteilnetzen auf Mittel- und Niederspannungsebene derzeit nur in sehr eingeschränktem Maß erfolgt. In dem vom AIT Austrian Institute of Technology geleiteten Projekt iniGrid hat sich ein österreichisches Konsortium zum Ziel gesetzt, intelligente und kostengünstige Sensoren und Aktuatoren zu entwickeln, um diese Informationslücke zu schließen. Die Partner aus Industrie und Wissenschaft decken die gesamte Wertschöpfungskette der Entwicklung ab – von der Halbleiter- und Schaltgeräteherstellung über die Automation bis hin zur Forschung.

Ein Schwerpunkt des Projekts ist die Entwicklung eines intelligenten Schalters für das Niederspannungsnetz, der bisher getrennte Funktionen in einem Gerät vereint. „Dieser ‚Smart Breaker‘ wird nicht nur als Schalter und Schutzgerät fungieren, sondern auch Messungen durchführen und Daten mit anderen Geräten austauschen können – dadurch eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten für das Netzmanagement“, so Friederich Kupzog, der Projektleiter von iniGrid. Ein zusätzlicher Vorteil: Das Schaltgerät wird auf Halbleiterbasis realisiert und kann so klein und kostengünstig gestaltet werden. Ergänzend dazu entwickelt das Konsortium einen Spannungssensor für das Mittelspannungsnetz, der durch Genauigkeit, Stabilität und kostengünstige Nachrüstbarkeit die flächendeckende Erfassung der Netzzustände in Echtzeit ermöglichen wird. Die abschließende Integration der smarten Komponenten in eine sichere Automationsinfrastruktur soll einen nahtlosen Informationsfluss und eine optimale Energieverteilung bis zum Endnutzer sicherstellen. Nach eingehender Validierung im  SmartEST Labor am AIT Energy Department werden die Entwicklungen in umfassenden Feldtests auf Herz und Nieren geprüft.

„Sowohl Netzbetreiber als auch Komponentenhersteller zeigen bereits jetzt großes Interesse an diesen innovativen kostengünstigen Komponenten für aktive Verteilnetze“, so Kupzog – die Chancen für künftige Smart Grids „made in Austria“ stehen also gut.

Gefördert durch den Klima- und Energiefonds.

Konsortialpartner

AIT Austrian Institute of Technology GmbH

Eaton Industries (Austria) GmbH

Infineon Technologies Austria AG

Zelisko GmbH

Sprecher Automation GmbH

Technische Universität Wien – Institut für Computertechnik

Fachhochschule Oberösterreich – F&E GesmbH

Linz Strom Netz GmbH

MOOSMOAR Energies OG