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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

SPADE

Das Projekt SPADE (“Assessing the added value from SPAtial DEvelopment as a factor in infrastructure planning”) bezieht sich auf die zentrale Frage der Conference of European Directors of Roads (CEDR) zum Thema "Wie kann eine integrierte Projektentwicklung von Infrastruktur und ihrer räumlichen Umgebung erreicht werden". Konkret geht es bei SPADE um die Bewertung einer integrierten Raum- und Infrastrukturentwicklung. Ziel ist es, eine Bewertungsmethode für den Mehrwert einer integrierten Planung zu entwickeln, um einen Einblick in die gesellschaftliche Relevanz der kollaborativen Planung zu erhalten.

Die Entwicklung einer Bewertungsmethode für diesen Mehrwert ist eine Herausforderung. Es gibt mehrere Faktoren, die das Thema komplex machen, wie z.B. die räumliche Ebene, die Anzahl der Beteiligten in unterschiedlichen Planungsstufen, verschiedene Arten von politischen Maßnahmen und unterschiedliche Verfügbarkeit von Informationen.

Obwohl die Herausforderung komplex ist und eine komplexe Bewertungsmethode zu erfordern scheint, denken wir, dass die National Road Authorities (NRAs) von einer einfachen und schnellen Methode profitieren würden. Daher werden wir eine praktische, effiziente und robuste Methode entwickeln, die auf vorhandenem Wissen basiert, um die besten Verkehrsprojekte, politische Maßnahmen oder Maßnahmenpakete in einem kooperativen Umfeld zu finden.

Die zu entwickelnde Bewertungsmethode besteht aus einem Prozess und einem Tool:

  • Der Prozess umfasst eine Beschreibung der kollaborativen Planung von politischen Maßnahmen, bei der Stakeholder mit unterschiedlichem Hintergrund, unterschiedlichen "Wunschlisten" und unterschiedlichen Planungsverfahren zusammenarbeiten müssen.
  • Das Tool ist eine Kombination aus einem digitalen Workshop und einem Bewertungswerkzeug. Eine erste Version des Bewertungsinstruments wurde bereits für Rijkswaterstaat (NL) entwickelt und kombiniert eine Multikriterien-Analyse (MCA) mit einer Kosten-Nutzen-Analyse (CBA).

Die Bewertungsmethode kann in verschiedenen Phasen des kollaborativen Planungsprozesses eingesetzt werden. Zu Beginn des Prozesses, wenn die Menge an Daten und Informationen begrenzt ist, arbeitet das Verfahren hauptsächlich mit einer MCA. Bei Fortschreiten des Prozesses ist es möglich, wenn mehr Informationen verfügbar sind, CBA-Informationen hinzuzufügen.

Der digitale Workshop bietet eine schnelle, kostengünstige und einfache Möglichkeit, verschiedene Maßnahmen zu bewerten. In kurzer Zeit kann ein erster Einblick in die Qualität von politischen Maßnahmen, Infrastrukturprojekten oder räumlichen Entwicklungen gewonnen werden. Diese Kombination ist eine wichtige Innovation, die die Bewertung und die Diskussion zwischen den Beteiligten verbessert.

Der digitale Workshop in Kombination mit dem Bewertungswerkzeug ist Teil der integrierten Bewertungsmethode. Ein großer Vorteil für die NRA besteht darin, dass die Methode die Diskussionen und den Informationsaustausch zwischen verschiedenen Interessengruppen auf verschiedenen räumlichen Ebenen anregt, sowohl auf Seiten der Infrastrukturanbieter als auch der Infrastrukturnutzer.  

Die Bewertungsmethode geht über einen einfachen CBA hinaus und bietet mehr Einblicke in die qualitativen Aspekte, die bei der Analyse von Projekten oder politischen Maßnahmen oft nicht berücksichtigt werden.

 

Erwartete Resultate

Die erwarteten Ergebnisse des Projekts sind:

  • Eine Bewertungsmethode als Prozess, die zu einem besseren und schnelleren Informationsaustausch und einem besseren Verständnis zwischen den verschiedenen Interessengruppen, sowohl Anbietern (z.B. NRAs und Kommunen) als auch Nutzern (z.B. Verkehrsdienstleister), durch moderierte Workshops und weitere innovative digitale Beteiligungsinstrumente führt.
  • Eine inhaltliche Bewertungsmethode, die in der Lage ist, die kollaborative Planung auf verschiedenen Ebenen zu unterstützen, mit einer Auswahl von politischen Maßnahmen, die von verschiedenen Interessengruppen als die beste Lösung gewählt werden können.
  • Die entwickelte Methode wird in drei verschiedenen Fallstudien (in städtischen als auch ländlichen Gegenden) getestet, was ihre Praktikabilität unter Beweis stellt.

Die erwarteten Vorteile der Bewertungsmethode für die NRAs sind:

  • Ein schnelles und kostengünstiges Verfahren.
  • Eine Methode, die nicht so starr ist wie eine klassische Kosten-Nutzen-Analyse. Sie ermöglicht die Einbeziehung qualitativer Aspekte wie sozialer Wert, Gesundheit oder allgemeiner wirtschaftlicher Nutzen.
  • Die Methode ermöglicht die Aufnahme von "Wunschlisten" verschiedener Interessengruppen.
  • Die Methode kann in verschiedenen Phasen der Planung und Raumentwicklung eingesetzt werden.

Ausschreibung: SPADE ist ein Forschungsprojekt im Rahmen des transnationalen Forschungsprogramms “CEDR Call 2017: Collaborative Planning” mit der Projektnummer 867458.

Start des Projekts: 09 / 2018

Dauer: 24 Monate (Ende 08/2020)

Projektwebsite: http://www.spade-project.eu/