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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

KoopHubs

Konzeption eines nachhaltigen, kooperativen, zweistufigen Distributionssystems für Kleinsendungen in der Stadt Wien

Ziel des F&E-Projekts KoopHubs ist die Entwicklung eines stadtumfassenden, zweistufigen Logistikkonzepts mit Mikro- bzw. Grätzl-Hubs und City Distribution Centers, für die Distribution urbaner Kleinsendungen durch branchenübergreifende Unternehmenskooperationen. Dabei erfolgt das Begründen logistischer Strukturen als Instrument einer nachhaltigen Stadtentwicklung, durch Anreicherung der Mikro-Hubs um soziale Zusatzfunktionen, wodurch Problemen in der urbanen Flächenwidmung und -verwertung entgegengewirkt wird. Im innerstädtischen Bereich soll der dynamische Einsatz von Lastenrädern für die letzte Meile erfolgen, mit sinnvoller Ergänzung durch emissionsarme LKWs. Darüber hinaus werden optimierte Kooperations- und Betreibermodelle für die Hubs bestimmt sowie ein Funktionsnachweis auf Systemebene mit Echtdaten am Beispiel der Stadt Wien erbracht.
 

ForscherInnen des AIT (Center for Mobility Systems) und der WU (Forschungsinstitut für Supply Chain Management) konzentrieren sich insbesondere auf die dynamisch-kooperative Distribution mit Lastenrädern ausgehend von Mikro-Hubs. Eine besondere Herausforderung in der städtischen Logistik von Kleinsendungen (z.B. Pakete) ist die Einbeziehung dynamischer Aufträge und die daraus resultierende Notwendigkeit zur zeitlichen und räumlichen Synchronisation von Fahrzeugen. Trotz der vergleichsweise geringen Ladekapazität und Reichweite von Lastenrädern sind diese in der Auslieferung dynamischer Aufträge besonders flexibel und zeitnah einsetzbar. In der Praxis der Fahrradkurierdienste ist es üblich, Lieferungen „en route“ zu übergeben, um die Distributionseffizienz zu steigern. Dieses dynamische Konzept wird aufgegriffen und in die Distributionsplanung auf lokaler Ebene für die Zustellung mit Lastenrädern integriert. Restriktionen der kundenorientierten Auslieferung (Zustellzeitfenster und Retouren) werden dabei ebenfalls berücksichtigt.

Aufbauend auf der detaillierten Problembeschreibung und -modellierung werden heuristische Lösungsalgorithmen für die Optimierung der letzten Meile mit Lastenfahrrädern und größeren, jedoch weniger flexibel einsetzbaren Transportmitteln (wie z.B. e-LKWs) entwickelt. Hierbei steht das Generieren praxisrelevanter Lösungen innerhalb akzeptabler Laufzeit im Vordergrund.

Das Forschungsprojekt KoopHubs (Konzeption eines nachhaltigen, kooperativen, zweistufigen Distributionssystems für Kleinsendungen in der Stadt Wien) läuft unter der 10. Ausschreibung Mobilität der Zukunft und wird vom österreichischen BMVIT gefördert.