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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Expert:innen zum Symposium über Quantensatellitennetzwerk eingeladen

16.12.2024
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) und die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) veranstalten ein Symposium, um weltraumgestützte Lösungen für globale Quantennetzwerke zu erforschen.

Die zweitägige Veranstaltung, die am 6. und 7. März 2025 in Wien stattfinden wird, wird das österreichische Know-how im Bereich der quantenbasierten Satellitenkommunikation präsentieren und gleichzeitig die internationale Zusammenarbeit fördern, um die Zukunft sicherer Quantenkommunikationsnetze zu gestalten. Zu den Partnern der Veranstaltung gehören das AIT Austrian Institute of Technology, Österreichs größtes außeruniversitäres Forschungsinstitut, das sich auf Quantenkryptographie spezialisiert hat, und die Quantum Technology Laboratories (qtlabs), ein europäischer Marktführer im Bereich der satellitengestützten Quantenkommunikation.

Aufbau der Quantennetze von morgen 

Die derzeitigen Kommunikationsnetze stoßen bei der Sicherheit, der Rechenleistung und der übertragbaren Entfernung an ihre Grenzen. Quantennetze stellen einen bedeutenden Fortschritt dar, da sie grundlegende physikalische Prinzipien nutzen, um die Datenübertragung zu sichern und die Rechenleistung zu erhöhen. 

Darüber hinaus wird sich die Raumfahrttechnologie als wesentlich für die Realisierung dieser Quantennetze im globalen Maßstab erweisen. Durch den Einsatz von Satelliten in verschiedenen Höhen - von der niedrigen Erdumlaufbahn (LEO) über die mittlere Erdumlaufbahn (MEO) bis hin zur geostationären Umlaufbahn (GEO) - können wir Netze schaffen, die bis in die entlegensten Winkel unserer Welt reichen. 

Das Wiener Symposium wird sich mit mehreren Schlüsselbereichen befassen: 

  • Vernetzte Quantencomputer: Verbindung leistungsfähiger Quantencomputer über große Entfernungen
  • Netzentwurf: Anforderung der Satelliten in der Umlaufbahn zur Schaffung eines globalen Quantennetzes
  • Weltraumtechnologie: Erprobung neuer Quantengeräte auf Satelliten und Entwicklung spezieller Bodenstationen für die Kommunikation
  • Anwendungen in der realen Welt: Überlegungen, wie diese Quantennetze zum Nutzen der Gesellschaft eingesetzt werden könnten 

Weltweite Expert:innen für Quantencomputing und Satellitenkommunikation aus Wissenschaft, Industrie und Forschungseinrichtungen sind eingeladen, an der Konferenz teilzunehmen. Der Link zur Anmeldung wird in Kürze auf dieser Seite zur Verfügung stehen.

Das ESA-Programm für optische und Quantenkommunikation - ScyLight 

Der Workshop ist Teil der umfassenderen ESA-Initiativen im Bereich der Quantenkommunikation im Rahmen der strategischen Programmlinie Optische und Quantenkommunikation - ScyLight. Im Rahmen von ScyLight unterstützt die ESA die Erforschung, Entwicklung und Nutzung von Quantentechnologien, zum Beispiel durch das HydRON-Projekt zur nahtlosen Integration von Weltraumressourcen in terrestrische Kommunikationsnetze. Das Programm trägt zum Aufbau hochsicherer globaler Netze bei, indem es neue Quantentechnologien entwickelt und bestehende verbessert. 

ScyLight ist stets offen für Ideen und Entwicklungen aus der Industrie und fördert so die Innovation in der gesamten Branche. Durch die Unterstützung der Industrie bei der Entwicklung und dem Ausbau ihrer Produktionskapazitäten trägt das Programm dazu bei, dass die europäischen und kanadischen Industrieakteure die sich bietenden Marktchancen in diesem Bereich nutzen können. 

 

AIT Austrian Institute of Technology
Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung, AIT, ist führend bei der Industrialisierung der Quantenkommunikation. Aufbauend auf der Pionierarbeit des Nobelpreisträgers Anton Zeilinger hat sich AIT zu einem führenden Unternehmen im Bereich der Quantenkryptographie entwickelt und treibt die Entwicklung terrestrischer und satellitengestützter Kommunikationstechnologien voran.
Das AIT spielt eine bedeutende Rolle im europäischen Quantum-Flagship-Programm und in der EuroQCI-Initiative, die sich auf die Schaffung einer hochsicheren Quanteninfrastruktur in der gesamten EU konzentrieren. Zu den aktuellen Projekten gehören QCI-CAT und PETRUS, die für die Entwicklung der europäischen Quantenkommunikationsnetze der nächsten Generation von entscheidender Bedeutung sind. QCI-CAT treibt die Entwicklung einer Quantenkommunikationsinfrastruktur für hochsichere Regierungsanwendungen in der EU voran und implementiert spezifische Anwendungen in Österreich. In diesem Zusammenhang arbeitet das AIT auch auf nationaler Ebene an Projekten wie QKD4GOV zur quantensicheren Kryptographie für die Übertragung vertraulicher Informationen zwischen Behörden im Rahmen des nationalen KIRAS-Förderprogramms für Sicherheitsforschung, das vom österreichischen Bundesministerium für Finanzen (BMF) finanziert wird. Das Projekt PETRUS hat zum Ziel, in den nächsten zehn Jahren einen europäischen Cyber-Abwehrschild auf Basis einer Quantenkommunikationsinfrastruktur aus terrestrischen und satellitengestützten Lösungen zu etablieren. Darüber hinaus ist das AIT maßgeblich an der Nostradamus-Initiative beteiligt, die ebenfalls von der Europäischen Kommission beauftragt wurde, eine Testinfrastruktur für die Quantenschlüsselverteilung (QKD) in Europa aufzubauen. Dies ermöglicht die Evaluierung der QKD-Geräte europäischer Hersteller. Weitere Informationen: https://qci-cat.at/ 

 

Über das ESA-Programm „Optische und Quanten-Kommunikation“ – ScyLight
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ist Europas Tor zum Weltraum und koordiniert die finanziellen und intellektuellen Ressourcen ihrer Mitgliedstaaten, um Weltraumprogramme und -aktivitäten durchzuführen. Das Programm „Optische und Quanten-Kommunikation“ – ScyLight ist Teil von ARTES (Advanced Research in Telecommunications Systems) und konzentriert sich auf die Weiterentwicklung optischer und quantentechnologischer Verfahren, um die Satellitenkommunikation zu revolutionieren. ScyLight unterstützt die Erforschung, Entwicklung und Nutzung dieser Technologien, beispielsweise durch das HydRON-Projekt zur nahtlosen Integration von Weltraumressourcen in terrestrische Kommunikationsnetze. Die ESA ermöglicht zukünftige Quantenkommunikationsnetze mit hochsicherer globaler Konnektivität, indem sie die weltraumgestützte Quantenschlüsselverteilung vorantreibt und bereits heute verfügbare Technologien weiterentwickelt.

Durch die Unterstützung der Industrie bei der Entwicklung und Erweiterung ihrer Fertigungskapazitäten hilft ScyLight den europäischen und kanadischen Branchenakteuren, die damit verbundenen Marktchancen zu nutzen. Weitere Informationen finden Sie unter : https://connectivity.esa.int/optical-and-quantum-communications