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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Die Zukunft der Pflege im digitalen Wandel

05.10.2021
Wie digitale Technologien Pflegekräfte im Alltag unterstützen können

Personalmangel, die Pandemie und der wachsende Bedarf sind nur einige Elemente die dem Pflegesektor gerade zu schaffen machen. Das kürzlich fertiggestellte Projekt „Zukunft der Pflege im digitalen Wandel“ beschäftigte sich mit der Frage wie digitale Technologien Pflegekräfte im Alltag unterstützen können.

Das Projekt fragte nach den Arbeitsprozessen in der mobilen Pflege und lotete mit dem Pflegepersonal einer Pflegeinrichtung in einer Pilotstudie gemeinsam mit dem AIT Center for Innovation Systems & Policy aus, inwiefern digitale Apps den Pflegealltag erleichtern können. Interviews mit Pflegepersonal und Vorgesetzten sollten Bedürfnisse und Arbeitsbedingungen ausloten, und digitale Anwendungen bereitstellen, die dem Pflegepersonal zugutekommen sollen.

Tablets und Apps als Unterstützung

Das Forschungsprojekt stellte die Forschungsfrage, inwiefern digitale Kommunikationsmittel, Apps und Tablets, einen Beitrag zu besseren Arbeitsbedingungen und Arbeitserleichterung für das Pflegepersonal leisten, sowie dem pflegebedürftigen Menschen eine bedarfsorientiertere Pflege bieten können.

Hierfür wurde in einer explorativen Fallstudie der Bedarf und die aktuellen Herausforderungen aufseiten des Pflegepersonals und Expert:innen Interviews mit Vorgesetzten in leitfadengestützten Interviews erhoben, um die Anwendbarkeit von digitalen Instrumenten und deren möglichen Einsatz zu analysieren. Danach erfolgte die Entwicklungsphase in enger Abstimmung mit der sozialen Einrichtung. Feedbackschleifen nach der ersten Runde von Interviewbefragungen des Pflegepersonals durch Fokusgruppen ermöglichten im letzten Schritt, mit dem Personal die Nutzer:innenfreundlichkeit in einem Co-Creation Prozess nochmals zu überprüfen.

Das Ergebnis war, dass digitale Apps den Pflegealltag erleichtern können, indem z.B. Medikamentenbedarf online koordiniert werden kann und somit Arbeitswege und -aufwand des Pflegepersonals im Vorfeld reduziert werden.

Die Pandemie als Herausforderung

Durch die Covid-19 bedingten Restriktionen und die damit zusammenhängenden Engpässe wurde das Projekt gleich zu Beginn besonders herausgefordert. Gleichzeitig ermöglichte dies auch, Engpässe und Herausforderungen im Pflegealltag zu eruieren und hat zudem in der sozialen Einrichtung selbst zu einem Schub in der Nutzung von digitalen Anwendungen geführt.

Im Projekt konnte so auch untersucht werden, ob für Pflegepersonal (Heimhilfen, Diplomierte Krankenpfleger:innen, Einsatzkoordinatori:innen, Regionalmanager:innen) ein besserer und erleichterter Zugang zu und im Umgang mit Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen durch digitale Anwendungen ermöglicht wird und welche Bedürfnisorientierungen sich hier aus Sicht der pflegenden Angestellten ergeben. Das Ziel war, einerseits einen Bedarf zu erheben, und andererseits konkrete technologisch-digitale Möglichkeiten auszuloten, die dazu einen Beitrag leisten können für die Nutzung auf mobilen Endgeräten.

Über das Projekt

Das Projekt „Die Zukunft der Pflege im digitalen Wandel“ wurde gefördert vom Digitalisierungsfonds 4.0 der Arbeiterkammer Wien. Inhaltliche Projektleitung: Prof.in (FH) Dr. in Stefanie Wöhl, Projektpartnerin: Austrian Institut of Technology, Dr.in Susanne Giesecke und Astrid Unger, B. Eng. AIT Center for Innovation Systems & Policy

Projektlaufzeit: 01.01.2020 bis 31.08.2021