Eine Welt ohne Kunststoffe wäre für uns kaum denkbar. Kabelisolierung, Brillen, Laptops, mobile Telefone, Autos, Flugzeuge, viele Anwendungen in der Medizin sind nur ein paar Beispiele, die ohne Kunststoffe nicht möglich wären. Die Kunststoffindustrie steht jedoch vor großen Herausforderungen. Die Plastikberge im Meer oder die Diskussion über Mikroplastik in der Lebensmittelkette verleihen ihr ein äußerst schlechtes Image. Neben einer optimalen Kreislaufwirtschaft braucht der Kunststoffsektor junge Ingenieurinnen und Ingenieure, die die Herausforderungen mit Begeisterung lösen wollen. Dies alles kann nur in einer gemeinsamen Kraftanstrengung der beteiligten Akteure gelingen.
Transformationsprozess
Um diesen Transformationsprozess zu unterstützen baut das EU Projekt SeeRRI auf den Prinzipien des Responsible Research & Innovation (RRI) auf. „Die Idee von RRI ist, das Forschungs- Innovations- und Wirtschaftssystem mit ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft zu betrachten und zusammen mit den betroffenen Stakeholdern demnach zu gestalten.“ so AIT-Projektleiterin Marianne Hörlesberger vom Center for Innovation Systems & Policy. In drei europäischen Regionen soll mit Hilfe des RRI Zugang die Kooperation im jeweiligen Innovationssystem gestärkt werden. Das AIT ist für das quantitative Mapping des R&I ecosystems, was zur Identifizierung der Themen und Akteure dient aber auch für Stakeholder Engagement und die Entwicklung von Zukunftsbildern verantwortlich. In der Region Niederösterreich wurde gemeinsam mit der ecoplus der Fokus auf den Kunststoffsektor gerichtet.
Roadmap für die Kunststoffbranche in NÖ
VertreterInnen des Innovationssystems (Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft & Industrie, öffentliche Hand und auch VertreterInnen der Zivilbevölkerung) entwickelten in mehreren Workshops gemeinsam mögliche Zukunftsszenarien für den Kunststoffsektor. Ausgehend von diesen Szenarien soll nun eine Roadmap für die Kunststoffbranche in Niederösterreich entstehen. Aufgrund der aufschlussreichen Projekt-Ergebnisse sind Folgeveranstaltungen geplant und das Projekt soll auf ganz Österreich ausgeweitet werden.