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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

IW-NET

Innovationsgetriebenes kollaboratives europäisches Binnenschifffahrts-Transportnetz

Die Europäische Kommission verfolgt das Ziel, die durch den (Güter-)Verkehr verursachten Treibhausgasemissionen bis 2050 um zwei Drittel zu reduzieren. IW-NET unterstützt dieses Ziel durch die Entwicklung multimodaler Optimierungsprozesse im gesamten EU-Verkehrssystem mit speziellem Fokus auf die nachhaltige Integration der Binnenwasserstraßen in das Mobilitätssystem; insbesondere in das TEN-T-Netz (Transeuropäische Netze – Transport). Zu diesem Zweck wird sich IW-NET mit drei Hauptthemen befassen – die Infrastruktur, die Transportausrüstung sowie die Organisation des Transports betreffend:

  • Digitalisierung
    Eine proaktive und vorausschauende Transportplanung in der Transportlogistik – unabhängig von den eingesetzten Verkehrsträgern – ist unerlässlich. Für die Integration von Binnenwasserstraßen ist es jedoch notwendig, zusätzliche Rahmenbedingungen und Bedürfnisse zu berücksichtigen. Besonderes Augenmerk wird daher auf die Planung des Binnenschifffahrtsbetriebs in städtischen Gebieten sowie auf den Fernverkehr gelegt – einerseits mit bedarfsprognostischer Streckenführung (z.B. städtisches Gebiet) und andererseits mit datengetriebener Optimierung hinsichtlich der Befahrbarkeit bei unsicheren Wasserverhältnissen (z.B. Hochwasser).
  • Nachhaltige Infrastruktur und intelligentes Verkehrsmanagement
    Entlang von Binnenwasserstraßen behindern Engpässe wie Schleusen den freien Schiffsverkehr. Daher wird der Schwerpunkt auf intelligente Schleusenmanagementstrategien gelegt, um Unsicherheiten im Gütertransport zu reduzieren (z.B. Verbesserung der Zuverlässigkeit der geschätzten Ankunftszeit). Auf dieser Grundlage wird die Liegeplatzplanung (einschließlich der Planung der Landstromversorgung und anderer Dienstleistungen) in Betracht gezogen.
  • Innovative Schiffe
    Aufgrund von Änderungen der Anforderungen an die Binnenschifffahrt sind Anpassungen bei den eingesetzten Schiffen erforderlich. So muss z.B. die Automatisierung in der städtischen Verteilung berücksichtigt werden. Sich ändernde Umweltbedingungen (z.B. längere und extremere Hoch- und Niedrigwassersaisonen) werden bedacht. Es werden neue Schubschiffe und/oder Bargen entwickelt, die die Kapazität (und damit die (Kosten-)Effizienz) entlang der Binnenwasserstraßen erhöhen. Auch die Integration des Navigationssystems GALILEO wird durchgeführt.

Die Forschungsaktivitäten werden von Living Labs begleitet, die einerseits wesentliche Hinweise auf Anforderungen und Rahmenbedingungen liefern und andererseits die Entwicklungen des Projekts IW-NET im realen Betrieb demonstrieren.

Dieses Projekt wird unter der Projektnummer 861377 durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union gefördert.