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Erstrettende stehend vor einem Krankenwagen

Katastrophenschutz-App oder wie wir alle zu Helfenden wer

21.01.2020

Bei Naturereignissen wie Hochwasser, Erdbeben oder extremen Schneefällen kann jede Minute über Leben und Tod entscheiden. Um Hilfsmaßnahmen schnell und effizient zu koordinieren, brauchen die Blaulichtorganisationen ein möglichst klares Bild der Lage – und freiwillige Helfende. Das AIT hat mit der App CrowdTasker ein wegweisendes Tool entwickelt, um Freiwillige gezielt anzusprechen. Bei einer Katastrophenschutzübung in Eisenerz wurde es erstmals eingesetzt.

In Österreich hat Freiwilligenarbeit eine lange Tradition. Beachtliche 46 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren leisten in irgendeiner Form Freiwilligenarbeit und viele von ihnen sind eine wichtige Unterstützung für Rettungsorganisationen, Feuerwehren und Behörden im Katastrophenschutz. Gerade beim Kampf gegen Naturgewalten ist Zeit ein wichtiger Faktor. Die Digitalisierung ist im Katastrophenschutz angekommen und wird zu einem immer wichtigeren Helfer, um zielgenau und zeitnah Hilfe leisten zu können. 

Erdbeben in Eisenerz – Groß angelegte Katastrophenschutzübung probt den Ernstfall

Ein Erdbeben der Stärke 6,8 nach Richter erschüttert das steirische Eisenerz, 1.000 Menschen verlieren ihr Leben, 300 sind verschüttet, die Infrastruktur ist massiv beschädigt, die Stromversorgung ist in weiten Teilen ausgefallen. Die lokalen Kräfte sind überfordert, die EU alarmiert zusätzliche Hilfsteams – es ist ein erschreckendes, aber realistisches Szenario, das für die Katastrophenschutzübung entworfen wurde. Vom 12. bis 14. September 2019 fand in Eisenerz mit dem TRIAL Austria die letzte von insgesamt vier Katastrophenschutzübungen im Rahmen des EU-finanzierten Projektes DRIVER+ statt. Die Großübung wurde vom AIT und dem Österreichischen Roten Kreuz durchgeführt und modernste digitale Lösungen kamen erstmalig zum Einsatz.

Digitaler Helfer – CrowdTasker

Ein Problem im Falle von Katastrophen sind die unterschiedlichen und historisch gewachsenen IT-Lösungen verschiedener Einsatzorganisationen. Effizientes und bestens abgestimmtes Crisis Desaster Management (CDM) – also Krisenmanagement – ist aber das Um und Auf im Fall der Fälle. Das AIT entwickelt modernste Command & Control Kommunikationslösungen und verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz. In langjähriger, intensiver Forschungsarbeit wurde die digitale Applikation CrowdTasker entwickelt. CrowdTasker kam neben einer Vielzahl anderer Anwendungen – wie etwa ein gemeinsamer Informationsraum mit besonderem Fokus auf nahtlosen Informationsaustausch zwischen militärischen und zivilen IT-Systemen – bei der Übung in Eisenerz zum Einsatz.

Schnelle Hilfe kann Leben retten

CrowdTasker ermöglicht die Einbindung von Hilfskräften und Freiwilligen aus der Bevölkerung in das Krisenmanagement, sowie eine Echtzeitkommunikation zwischen diesen und den Einsatzkräften, die verschiedenste Such- und Rettungsaufgaben ausgeben und darüber ein Echtzeit-Lagebild des betroffenen Gebiets für ihre effiziente Einsatzplanung und Entscheidungsfindung erhalten. Potentielle Helfende können unter Berücksichtigung geographischer Eingrenzungen angesprochen werden, falls gewünscht unter der Voraussetzung bestimmter Fähigkeiten und Qualifikationen. CrowdTasker hat sich bei der Übung als innovative Krisenmanagementlösung gezeigt, den Elchtest bestens bestanden und zum Gelingen der Katastrophenübung einen wesentlichen Beitrag geleistet. Sollte es je zu einem Ernstfall kommen, dann steht mit CrowdTasker ein effektives Koordinierungs- und Einsatzplanungstool zur Verfügung, das Leben retten kann.

App Crowdtasker Ausschnitt über eine Überschwemmung in Linz am 19. Februar

App Crowdtasker

Besonderes Augenmerk wurde darauf gelegt, dass die Smartphone-App auch von Nicht-Profis einfach zu benutzen ist.

Crowdtasker APP

Verfügbar im Google Playstore.
APP im Playstore: CrowdTasker Mobile