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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Das Potential der Mikrobiome – Helfer für Umwelt und Gesundheit

28.01.2021
Empfehlung von AIT Expertinnen Angela Sessitsch und Tanja Kostic in „Nature Microbiology“ veröffentlicht

Die AIT Expertinnen Angela Sessitsch und Tanja Kostic, des Centers for Health & Bioresources, veröffentlichen gemeinsam mit acht internationalen Partner*innen eine Empfehlung wie das Potential von Mikrobiomen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft genutzt werden kann. Diese zeigt auf wie wichtig die internationale Zusammenarbeit, der Wissensaustausch und die richtigen Rahmenbedingungen sind.

Um uns herum leben Milliarden von Mikroorganismen, die unser Leben jeden Tag maßgeblich beeinflussen, dennoch sind sie von großer Bedeutung für unsere Gesundheit und spielen in der Umwelt und Lebensmittelerzeugung eine wesentliche Rolle. Die Gemeinschaft aller Mikroorganismen (Viren, Bakterien, Archaeen, einzelligen Eukaryoten, Pilze) in einem bestimmten Lebensraum nennt man „Mikrobiom“. „Unser wachsendes Verständnis der Verflechtung von Mikrobiomen in Umwelt- und Lebensmittelsystemen legt nahe, dass Mikrobiom-Innovationen das Potenzial haben, die nachhaltige Produktion von Lebensmitteln, Futtermitteln und Biokraftstoffen zu verbessern und gleichzeitig die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft unterstützen“, erläutert Angela Sessitsch, Leiterin der Competence Unit Bioresources des Centers for Health & Bioresources.

Um die Forschung und Innovation in diesem Bereich voranzutreiben, wurden in den vergangenen Jahren einige schlagkräftige internationale Konsortien gegründet, darunter das von Angela Sessitsch geleitete EU-Projekt „MicrobiomeSupport“ und das International Bioeconomy Forum (IBF). Zehn Expert*innen aus diesen Konsortien haben nun in einer gemeinsamen Empfehlung, die in der renommierten Fachzeitschrift Nature Microbiology veröffentlicht wurde, gemeinsam mit der EU-Kommission die Potenziale von Mikrobiom-Innovationen und die Voraussetzungen für deren Umsetzung zusammengestellt.

Um diese Potenziale zu verwirklichen, müssen allerdings noch einige Vorarbeiten geleistet werden. Denn wie die AIT Expertin Tanja Kostic, eine der beiden Hauptautorinnen der Studie, erläutert, steckt die Forschung in manchen Bereichen noch in einem frühen Stadium: „Mikrobiome können eine Fülle von bioaktiven Verbindungen liefern und Aktivitäten ermöglichen, die der Landwirtschaft, der Umwelt und der Gesundheit von Tieren und des Menschen dienen.“ Kostic erklärt weiter „Die veröffentlichte Empfehlung umfasst dem Ausbau der Forschung, die bessere internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit, Schaffung neuer Infrastrukturen und langfristigen Planungszielen auch das Vertrauen und die Akzeptanz der Öffentlichkeit und die gesetzlichen und ethischen Richtlinien um die Innovationen verantwortungsvoll in Produktionssysteme einzuführen.“

In einigen dieser Bereiche macht man bereits Fortschritte: So wird derzeit im Rahmen des „MicrobiomeSupport“-Projekts in Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von globalen Stakeholdern eine gemeinsame strategische Forschungs- und Innovationsagenda für Mikrobiome in Lebensmittelsystemen erarbeitet.

Presseaussendung: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20210128_OTS0259/das-potenzial-der-mikrobiome-helfer-fuer-umwelt-und-gesundheit

Kathleen D'Hondt, Tanja Kostic et al: Microbiome innovations for a sustainable future. Nature Microbiology https://www.nature.com/articles/s41564-020-00857-w
Links: www.microbiomesupport.eu  / www.bioeconomy-forum.org