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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Neue Klimakammern am AIT Tulln: Schlüsseltechnologien für nachhaltige Landwirtschaft

26.04.2024
Eröffnungsevent der neuen Forschungsinfrastruktur in Tulln mit der Landeshauptfrau von Niederösterreich Johanna Mikl-Leitner und AIT Managing Director Alexander Svejkovsky

Tulln, 25. April 2024 – Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner eröffnete gemeinsam mit dem Center for Health and Bioresources des AIT Austrian Institute of Technology am 25. April die neuen Klimakammern am Universitäts- und Forschungszentrum Tulln. Die Anlage dient als fortschrittliche Forschungsinfrastruktur zur Beantwortung zentraler Fragen der Landwirtschaft, insbesondere bezüglich Klimawandel, Biodiversität und nachhaltiger Nahrungsmittelproduktion. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich realisiert und durch EU-Förderungen unterstützt. Es zielt darauf ab industrieorientierte Forschung zu ermöglichen und so innovative Lösungen für die Herausforderungen der Landwirtschaft zu entwickeln.

„Die Eröffnung der Klimakammern in Tulln ist ein klares Bekenntnis zur Forschung und Innovation in Niederösterreich. Diese Anlagen sind ein zentraler Bestandteil unserer Strategie, die Region als einen führenden Standort für landwirtschaftliche Forschung und nachhaltige Entwicklung in Europa zu etablieren. Indem wir die Spitzenforschung fördern, unterstützen wir nicht nur unsere lokale Landwirtschaft , sondern tragen auch dazu bei, die Herausforderungen des Klimawandels und der Nahrungsmittelsicherheit anzugehen“, betont Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau von Niederösterreich.

Vielfältige Forschungsmöglichkeiten unter realen Bedingungen

Die neuen Klimakammern am AIT bieten die Möglichkeit, unterschiedlichste Umweltbedingungen präzise zu simulieren. Diese Einrichtungen erlauben es, die Auswirkungen des Klimawandels auf die landwirtschaftliche Produktion unter realen Bedingungen eingehend zu analysieren. „Dank dieser fortschrittlichen Technologie können wir nicht nur die resilientesten Pflanzenstämme selektieren, die extremen Wetterbedingungen widerstehen, sondern auch maßgeschneiderte Lösungen für die Landwirtschaft entwickeln. Unsere Forschung ist direkt darauf ausgerichtet, die Erntesicherheit zu erhöhen und gleichzeitig umweltfreundliche Düngemittel- und Pestizidlösungen zu entwickeln, die die Ökosysteme weniger belasten“, erklärt Alexander Svejkovsky, Mitglied der Geschäftsführung des AIT. „In enger Zusammenarbeit mit Industriepartnern streben wir danach, diese Innovationen schnell in die Praxis umzusetzen, um so direkt zur Nachhaltigkeit und Produktivität in der Landwirtschaft beizutragen.“

Einsatz von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz für präzise Agrarforschung

Die Integration modernster digitaler Technologien und Künstlicher Intelligenz ist ein entscheidender Schritt in der Entwicklung der neuen Klimakammern am AIT. Diese Technologien erlauben es uns, komplexe Umweltdaten mit hoher Präzision zu erfassen und zu analysieren. Durch den Einsatz von Sensoren und Algorithmen und künstlicher Intelligenz können Muster und Zusammenhänge in den Daten erkannt werden, die für das menschliche Auge verborgen bleiben. Diese Erkenntnisse ermöglichen es, spezifische Reaktionen von Pflanzen auf veränderte Klimabedingungen genau zu verstehen und vorherzusagen. Dadurch können nicht nur effektivere Anbaumethoden entwickelt, sondern auch gezielt resiliente Pflanzensorten gezüchtet und umweltfreundlichere Schädlingsbekämpfungs- und Düngestrategien eingeführt werden. Diese technologiegestützte Forschung trägt maßgeblich dazu bei, die Agrarproduktion an die schnell verändernden globalen Klimabedingungen anzupassen und somit die Nahrungssicherheit langfristig zu gewährleisten.

Mikrobiomforschung für umweltfreundliche Lösungen und Zukunftsorientierung

Ein wesentliches Forschungsziel in den Klimakammern des AIT ist die Entwicklung von Mikrobiom-basierten Lösungen, die als umweltfreundliche Alternativen zu herkömmlichen Pestiziden und Düngern dienen. Diese innovativen Ansätze sind entscheidend, um die Umweltauswirkungen der Landwirtschaft zu minimieren und gleichzeitig die Effizienz und Produktivität der Pflanzen zu steigern. Die Arbeit in den Klimakammern ist eng mit den Zielen der EU-Düngemittelverordnung verknüpft, die eine Reduzierung schädlicher Umwelteinflüsse fordert und den Weg für den Einsatz nachhaltiger Agrartechnologien ebnet. Durch die Förderung der Entwicklung speziell angepasster Mikroorganismen, die sowohl die Bodengesundheit als auch die Pflanzenresilienz verbessern, tragen diese Forschungen dazu bei, nachhaltige Anbaumethoden zu fördern, die ökologisch verträglich und ökonomisch vorteilhaft sind.

Zukunftsgestaltung durch nachhaltige Forschung

Die Forschung im AIT trägt maßgeblich zu einer umweltschonenderen und nachhaltigeren Landwirtschaft bei. Mithilfe der neuen Klimakammern entwickeln wir fortgeschrittene Lösungen, die den Herausforderungen des Klimawandels begegnen. Diese Einrichtungen ermöglichen die Züchtung widerstandsfähiger Pflanzen und die Entwicklung umweltfreundlicher Düngemethoden. Sie setzen damit neue Standards in der Agrarforschung, fördern die Effizienz in der Lebensmittelproduktion und tragen zum Umweltschutz bei.

Mehr über die Competence Unit Bioresources: https://www.ait.ac.at/themen/bioresources

Die AIT Klimakammern

Die hochmodernen Klimakammern ermöglichen es verschiedenste Umweltbedingungen präzise zu simulieren.