Direkt zum Inhalt
Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

AIT ist Teil des Danube Allergy Research

25.05.2020
Neues Zentrum für Allergieforschung mit Unterstützung des Land Niederösterreich

Mit dem Danube Allergy Research Cluster entsteht ein neues Zentrum für Allergieforschung, das an der Diagnose, Behandlung und Prävention von allergischen Erkrankungen arbeiten wird. Das Land Niederösterreich unterstützt dieses Vorhaben für die nächsten drei Jahre mit insgesamt rund 7,6 Millionen Euro. International führende Forscherinnen und Forscher sowie Klinikerinnen und Kliniker in der Allergieforschung aus Niederösterreich und Wien werden im Rahmen dieser Projekte zusammenarbeiten. Ein internationales PhD-Programm mit Allergiefokus wird ebenfalls Teil des Forschungsprogramms sein.

Am Danube Allergy Research Cluster beteiligt sind die Karl Landsteiner Privatuniversität, die Medizinische Universität Wien, die Universität für Bodenkultur (IFA Tulln), die Veterinärmedizinische Universität Wien, das Austrian Institute of Technology (Competence Unit Bioresources, Tulln) und die Universitätskliniken St. Pölten und Krems. Geleitet wird dieses Zentrum von Univ.-Prof. Dr. Rudolf Valenta.

Eines der 16 Forschungsprojekte wird von Priv.-Doz. DI Dr. Angela Sessitsch, Head of Competence Unit Bioresources des AIT Austrian Institute of Technology, Wien, und Vizepräsidentin der Österreichische Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie (ÖGMBT) und geleitet. Der Schwerpunkt dieses Forschungsprojektes liegt auf der Erforschung von Pilzallergenen. Denn Pilze sind überall in der Umwelt zu finden, in schlecht belüfteten Wohnräumen, in Blumentöpfe, Klimaanlagen oder sogar Lebensmitteln kann es zu Pilzwachstum kommen. Auch an einigen Arbeitsplätzen wie Abfallbetriebe oder Champignonzucht sind Pilze von großer Bedeutung.

Im Schwerpunkt Pilzallergene werden Dr. Markus Gorfer und DI Clara Pogner gemeinsam mit einem PhD-Studenten des Clusters, nach bislang unbekannten Pilzallergenen forschen. Denn bis jetzt konzentriert sich die Forschung auf lediglich fünf Gattungen von Arten. So ist eine große Anzahl von Pilzallergenen bis jetzt unbekannt. Das hat unter anderem mit der schier unvorstellbaren Biodiversität der Pilze zu tun. Außerdem wird die komplexe Interaktion zwischen Pollen, Pilzsporen, Bakterien und anderen Luftbestandteilen unter die Lupe genommen.

„Das AIT Austrian Institute of Technology verfügt über eine langjährige Erfahrung mit der Untersuchung von luftgetragenen Pilzen in Innenräumen sowie im Außenbereich und hat in den letzten Jahren eine Sammlung von Pilzen aus sehr unterschiedlichen Lebensräumen angelegt. Diese Sammlung wird eingehend hinsichtlich allergener Wirkung untersucht werden, um letztendlich verbesserte Diagnose- und Therapiemöglichkeiten entwickeln zu können“, so Priv.-Doz. DI Dr. Angela Sessitsch über ihr Forschungsprojekt. „In schlecht belüfteten Wohnräumen, wie zum Beispiel im Badezimmer, findet man oft Schimmelpilze an den Wänden, teils auch hinter Möbelstücken. Schimmelpilze findet man auch in Blumentöpfen und sogar in Lebensmitteln, aber auch in Klimaanlagen oder Luftbefeuchtern. Viele Menschen leiden an Allergien und reagieren auch auf Schimmelpilzsporen. Während eine Reihe typischer Schimmelallergene mittlerweile sehr gut erforscht ist, und auch in der Diagnostik zum Einsatz kommt, gibt es eine große Anzahl an bislang unbekannten Schimmelallergenen. Das hat unter anderem mit der schier unvorstellbaren Biodiversität der Pilze zu tun, aber auch mit komplexen Interaktionen von Pollen, Pilzsporen, Bakterien und anderen Luftbestandteilen.“ erklärt Sessitsch weiter.

Dr. Markus Gorfer forscht seit Jahrzenten an der Biodiversität von Pilzen in der Umwelt und ist als Molekularbiologe spezialisiert auf das Finden von nicht oder nur schwer kultivierbaren Arten. Am AIT wurde der Nachweis von Pilzen aus der Raumluft mittels neuer Technologien optimiert. Die beste Sammelmethode wurde dabei vom DI Clara Pogner mit Hilfe einer Bioaerosolkammer getestet Aus den langjährigen Arbeiten im Innen und Außenbereich wurde in den letzten Jahren eine Sammlung von Pilzen aus unterschiedlichen Lebensräumen angelegt. Diese Sammlung wird eingehend hinsichtlich allergener Wirkung untersucht werden, um letztendlich verbesserte Diagnose- und Therapiemöglichkeiten entwickeln zu können.


Danube Allergy Research Cluster in Niederösterreich Heute:
https://tvthek.orf.at/profile/Niederoesterreich-heute/70017/Niederoesterreich-heute/14052653

AIT Analytical Services