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Technology Talks Austria

11.12.2024

Gipfeltreffen der Technologie-Community: Mehr als 800 Teilnehmer:innen beteiligten sich bei den Technology Talks Austria am 12. und 13. September 2024 an hochkarätigen Debatten über zentrale Zukunftsthemen.



Nach 40 Jahren, in denen das AIT Austrian Institute of Technology die Technologiegespräche sehr erfolgreich im Rahmen des Forum Alpbach ausgerichtet hatte, fanden diese nun erstmals in Wien statt. Die AIT-Geschäftsführer Brigitte Bach und Andreas Kugi konnten zu den neuen „Technology Talks Austria“ am 12. und 13. September 2024 mehr als 800 Teilnehmer:innen im Wiener MuseumsQuartier begrüßen. Sie führten zu Beginn kurz in das Leitthema – die Bedeutung von Forschung, Technologie und Innovation (FTI) für die „Triple Transition“, also die digitale, grüne und auch menschengerechte Transformation – ein und richteten großen Dank an die zentralen Main Partner, die Bundesministerien für Klimaschutz (BMK), Wirtschaft (BMAW) und Wissenschaft (BMBWF), die Industriellenvereinigung (IV) und die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), sowie an weitere rund 40 Partner aus der Technologie-Community und der öffentlichen Hand.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler strich in ihren Begrüßungsworten die Bedeutung des Events sowie von FTI im globalen Wettbewerb hervor – mit Verweis auf den kurz zuvor vorgestellten „Draghi-Report“ zur Wettbewerbsfähigkeit Europas. Im Zeitalter der rasanten Veränderungen gebe es großen Aufholbedarf, man benötige ein „technologisch angetriebenes Ergrünen der Industrie“. Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV), stellte fest, dass die Bedeutung von FTI in Politik und Gesellschaft noch nicht so stark wahrgenommen werde wie nötig. Er will weniger Bürokratie, mehr Engagement und Mittel für Forschung und Start-ups.

In seiner Eröffnungs-Keynote sprach Andrea Renda (Center for European Policy Studies) von einem enormen, bisher unterschätzen Potenzial der Kombination von digitalem, grünem und menschengerechtem Wandel. Man müsse sich aber von der bisherigen „linearen“ Politikgestaltung verabschieden, es brauche vielmehr eine umsichtige, agile, dynamische Policy, die auch lokale Bedingungen im Blick behält und gleichzeitig auf kumulative Effekte abzielt.

„Bei der Triple Transition, also der digitalen, grünen und auch sozialen Transformation, gelten Forschung, Technologie und Innovation als Schlüsselfaktoren, um den großen Herausforderungen zu begegnen und einen entsprechenden Wandel zu vollziehen.“

Test-Brigitte Bach, Sprecherin der Dreier-Geschäftsführung des AIT, Vorsitzende des Veranstaltungskuratoriums Technology Talks Austria

Technology Talks Austria

12. & 13. September 2024

  • Über 80 international renommierte Speaker:innen
  • 26 Stunden Programm
  • mehr als 800 Teilnehmer:innen
  • 6 Keynotes
  • 6 Plenary Sessions
  • 12 Workshops
  • Special Events

 

SAVE THE DATE:

Technology Talks Austria 2025:

11. & 12. September 2025

PLENARY SESSIONS

Die Rolle von FTI für die „Grüne“ Transformation

Im ersten Panel der Technology Talks Austria zur Rolle von FTI für die „grüne“ Transformation zeigte sich – nach einführenden Worten von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler – die stellvertretende Direktorin der International Renewable Energy Agency, Gauri Singh, überzeugt, dass sich bis zum Jahr 2050 rund 90 Prozent des globalen Strombedarfs aus erneuerbaren Quellen decken lassen. Dazu brauche es große Investitionen in die Infrastruktur, so müssten beispielsweise Energiespeicher bis 2030 um das Sechs- bis zu Achtfache wachsen. In der Praxis müssten freilich noch viele Hürden übersprungen werden, machten Kurt Satzinger (Forschungschef voestalpine), der Wärmepumpen-Experte Thomas Nowak (Qvantum) und die EU-Expertin Rosalinde van der Vlies (Green Planet Director, DG Research) deutlich. Für schnelles Handeln könnten viele existierende Technologien genutzt werden, es brauche aber noch Forschung, da viele Lösungen noch nicht verfügbar seien.

„Bei den Technologiegesprächen treffen sich international führende Expertinnen und Experten, um aktuelle, wichtige Themen zu diskutieren und sich über die neuesten Trends und Innovationen auszutauschen. Ich wünsche uns allen viele Aha-Momente und ein Firm

Test-Andreas Kugi, AIT Scientific Director, Vorsitzender des Programmbeirats Technology Talks Austria

Digitale Transformation

Die Digitalisierung stelle den Arbeitsmarkt vor große Herausforderungen, habe aber auch großes Potenzial, stellte Wirtschaftsminister Martin Kocher in seiner Einführung in das Thema „digitale Transformation“ fest. Dies griff die Keynote Speakerin Alexia Cambon, KI-Expertin bei Microsoft, umgehend auf und verdeutlichte mit zahlreichen Beispielen, wie insbesondere Methoden der Künstlichen Intelligenz die Arbeitswelt verändern. In der nachfolgenden Diskussion brachten Georg Krause (CEO msg Plaut), Nicole Formica-Schiller (CEO & Gründerin Pamanicor Health) und Thomas Skordas (stv. Generaldirektor, DG  Connect) weitere Aspekte der künftigen Veränderungen ein – von anstehenden Revolutionen im Gesundheitswesen bis hin zur veränderten Rolle des Menschen. Allgemeiner Tenor der Debatte war, dass es eine solide Regulierung insbesondere beim Thema KI brauche, aber dass diese nicht zu einer Behinderung von Innovationen führen dürfe.

Menschen-zentrierte Transformation

Der dritte wesentliche Aspekt der „Triple Transition“ ist der Mensch: „Nicht alle finden die Veränderung gut“, stellte Sektionschefin Barbara Weitgruber in Vertretung von Wissenschaftsminister Martin Polaschek in ihrer Einleitung klar. Umso wichtiger sei es, dass man die Bedeutung der Mensch-Maschine-Interaktion im Technologiewandel nicht unterschätzen dürfe, so Elizabeth Churchill (MBZUAI) in ihrer Keynote. Ähnlich Boris de Ruyter (Principal Scientist bei Philips Research): Im Mittelpunkt müsse die Frage stehen, was die Menschen brauchen – und nicht, welche Technologie wir entwickeln können. Natascha Kantauer-Gansch (Chief Customer Officer Consumer,  A1) berichtete über Aktivitäten, um alle Menschen mitzunehmen, z. B. einen digitalen Campus für unterschiedliche Zielgruppen. Großen Handlungsbedarf sah auch Markus Scholz (Professor of Business Management , TU Dresden).

„Die Technology Talks Austria sind einer der wichtigsten FTI- Events. Man kann dort Kooperationen aufbauen und verstärken. Man kann dort aus Erfahrungen lernen. Und im Endeffekt ist das auch wichtig für den Wirtschaftsstandort Österreich.“

Test-Alexander Svejkovsky, Geschäftsführer AIT

Internationale Entwicklung

Es brauche Investitionen in disruptive Technologien und radikale Änderungen, „sonst geht Europa gegenüber Asien und den USA technologisch unter“, sagte André Loesekrug-Pietri (Joint European Disruptive Initiative). Österreich, Deutschland, Europa müssen endlich aufwachen, war auch Helmut Schönenberger (TU München)  überzeugt. Caroline Paunov (OECD) sah FTI auch hinsichtlich des Beitrags für eine resiliente und agile Gesellschaft gefordert. Für Mirjam Storim (Siemens) sei insbesondere die Geschwindigkeit entscheidend, und Tateo Arimoto (Japan Science and Technology Agency) beurteilte vermehrte Public-Private-Partnerschaften als wesentlich.

Europas FTI-Politik

Wie wird Europa fit für den internationalen Wettbewerb? „Wir müssen unsere Investitionen in Forschung und Innovation erhöhen“, befand Anna Panagopoulou (Director for ERA & Innovation, DG Research). Nötig seien eine bessere Verknüpfung zwischen Grundlagenforschung und Innovation, mehr privates Risikokapital und ein besseres Start-up-Ökosystem. Susana Borras (Copenhagen School of Business) forderte mehr Exzellenz und Fokussierung. Antti Vasara (VTT) zeigte sich optimistisch, es gebe viele Möglichkeiten für Europa. „Vergesst die Industrie nicht“, fordert Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß (CEO, Fronius).

„Im Zeitalter der rasanten Veränderungen gibt es großen Aufholbedarf, wir brauchen technologisch angetriebenes Ergrünen der Industrie“

Test-Klimaschutzministerin Leonore Gewessler

Nationale FTI Politik im europäischen Kontext

Ein Herzstück der Technology Talks Austria war eine Debatte von Spitzenrepräsentant:innen der österreichischen Forschungs-Community über die künftige österreichische FTI-Politik. Dabei präsentierte der neue Rat für Forschung, Wissenschaft, Innovation und Technologieentwicklung (FORWIT) Empfehlungen an die nächste Bundesregierung. „Österreich hat sich fantastisch entwickelt. Dadurch entstehen aber auch ganz neue Anforderungen“, befand FORWIT-Vize-Vorsitzende Sylvia Schwaag Serger. „Forschung, Technologie und Innovation sind Garanten, um im Wettbewerb bestehen zu können. Da geht es um Wohlstand und Sicherheit“, betonte der FORWIT-Vorsitzende Thomas Henzinger, der im Folgenden zwölf Schwerpunkte nannte, die die nächste Regierung unbedingt angehen sollte – allem voran eine Erhöhung der Forschungsquote auf vier Prozent des BIP bis zum Jahr 2030. Dieses Ziel unterstrichen alle Diskutant:innen – Heinz Faßmann (ÖAW-Präsident), Horst Bischof (Rektor, TU Graz), Karin Tausz (FFG-Geschäftsführerin) und Georg Knill (IV-Präsident). Wenn jetzt nicht mutige Verbesserungen angegangen werden, fallen Österreich und Europa zurück, so der Sukkus der Debatte. Große Einigkeit herrschte auch dabei, dass die Forschungs- und Technologiecommunity der Gesellschaft und Politik wesentlich stärker als bisher vermitteln müsse, dass exzellente Forschung eine wesentliche Voraussetzung dafür sei, dass es Produktion, Wertschöpfung, Arbeit und Wohlstand in Österreich gibt.

„Die Bedeutung von FTI in Politik und Gesellschaft wird noch nicht so stark wahrgenommen wie nötig. Wir brauchen weniger Bürokratie, mehr Engagement und Mittel für Forschung und Start-ups.“

Test-Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV)

WORKSHOPS

Auffahrt Zukunft – Commitment für automatisierte Mobilität aus Europa

Im Mittelpunkt des Workshops, der gemeinsam von A3PS, AVL List, Austria Tech und Frequentis ausgerichtet wurde, stand die automatisierte Mobilität. Die zentrale Frage lautete: Welche umfassenden Investitions- und Implementierungsprogramme sind nötig, um auf europäischer Ebene von Zuschauer:innen zu Mitgestalter:innen zu werden. Nach Inputs von Jost Bernasch (Virtual Vehicle), Günter Graf (Frequentis), Christian Chimani (A3PS, AIT) und Andrea Leitner (AVL) (Moderation: Martin Russ/Austria Tech), ging man an vier Tables in die Tiefe. Am Ende unterstrich ein Großteil der Teilnehmer:innen, dass das Thema gemeinsam angegangen werden müsse; die Hälfte war überzeugt, dass das Thema in 3–5 Jahren Fahrt aufgenommen haben werde.

„Die Triple Transition hat enormes Potenzial, wir brauchen mehr Mut.“

Test-Andrea Renda, Director of Research, Center for European Policy Studies

Strategische FTI-Politik für ein starkes Europa: Wie man im Spiel bleibt

Eingeleitet von Christoph Neumayer (Generalsekretär IV) und moderiert von Cigdem Elikci (Selektiv) diskutierten Muriel Attané (Generalsekretärin, EARTO), Chiara Greganti (VitreaLab GmbH), Georg List (AVL List), André Loesekrug-Pietri (JEDI) und Sylvia Schwaag Serger (FORWIT), wie Europa im globalen Technologiewettbewerb erfolgreich sein kann und welche Rolle die europäische FTI-Politik in diesem Zusammenhang spielen muss. In einer lebhaften Diskussion war man sich einig, dass das nächste EU-Forschungsrahmenprogramm (FP10) auf 200 Mrd. Euro aufgestockt werden und das vielfältige Spektrum der gesamten Innovationskette repräsentiert sein müssen. Ausgerichtet wurde der Workshop vom VFFI.

„Investitionen in den Ausbau und die Modernisierung der Netze und in die Digitalisierung sind Schlüssel zur Unterstützung der grünen Transformation.“

Test-Gauri Singh, stv. Direktorin der International Renewable Energy Agency/IRENA

Der Aufstieg der Maschinen: Revolutioniert KI die Arbeit von Wissenschaftlern?

Auf Einladung von Forschung Austria befasste sich dieser Workshop, der von Gabriele Ambros eingeleitet wurde, mit den Auswirkungen von künstlicher Intelligenz auf die angewandte Forschung. Thematisiert wurde, wie KI-Methoden nicht nur Anwendungen grundlegend verändern, sondern auch die Art und Weise, wie Wissenschaftler:innen arbeiten. Aus der Diskussion von Klara Neumayr (PhD Studentin), Elizabeth Churchill (MBZUAI), Nikolaus Krall (Allcyte), Stefan Woltran (TU Wien) mit dem Publikum ergab sich, dass man sich intensiv mit den KI-basierten Werkzeugen auseinandersetzen müsse, dass Rechenleistung zum limitierenden Faktor werden könnte – und dass Intuition unverändert wichtig bleibe.

Kapazitätsmechanismen zur Deckung der Spitzenlast: Internationale Perspektiven und regionale Herausforderungen

Ein wichtiger Teil der Versorgungssicherheit mit Elektrizität sind verfügbare Kraftwerkskapazitäten, um die Spitzenlast zu decken. In dem von Verbund und AIT gemeinsam konzipierten Workshop wurde die Sichtweise insbesondere von Energieversorgern und Übertragungsnetzbetreibern dargestellt. Aria Rodgarkia-Dara (Frontier Economics), Raffael Krismer (APG), Robert Slovacek (Verbund) und Michael Strebl (Wien Energie) warfen dabei – moderiert von Tara Esterl (AIT) – einen Blick auf die zukünftigen Kraftwerkskapazitäten sowie auf die Frage nach den derzeitigen Anreizen für den Neubau von Kraftwerken. Überdies wurde ein Einblick in die Diskussion in Deutschland um die Einführung eines Kapazitätsmarktes gegeben.

„KI ist kein Werkzeug für die Arbeit. Sie ist eine neue Dimension der Arbeit.“

Test-Alexia Cambon, Senior Director of Research, Copilot & Future of Work, Microsoft

Circular Economy: Von der Idee zu konkreten Lösungen

Worauf kommt es an, dass Kreislaufwirtschaft in der Praxis erfolgreich umgesetzt werden kann? Dieser Frage gingen Thomas Längle (Fraunhofer Gesellschaft, Karlsruhe), Bernadette Triebl-Wurzenberger (Saubermacher), Kurt Satzinger (voestalpine) und Renato Sarc (Montanuniversität Leoben) unter der Moderation von Sara Carniello (Joanneum Research) nach. Einigkeit herrschte, dass das Potenzial von Kreislaufwirtschaft für nachhaltige Produktion, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit allgemein erkannt und von vielen Unternehmen konkret umgesetzt wird. Als ganz wesentlich für den Erfolg wurde eine Kooperation mit Partnern, aber auch die Steuerung seitens der Politik – finanziell und durch Regelungen – erachtet.

„KI verunsichert, weil wir nicht wissen, was sich genau verändert.“

Test-Elizabeth Churchill, Mohamed bin Zayed University of Artificial Intelligence (MBZUAI) in Abu Dhabi

Diversitec – Wie Vielfalt Innovation stärkt

Der Workshop markierte den Startschuss der Initiative „Diversitec – leading innovation“ des BMK, die Unternehmen im Technologiebereich dabei unterstützen wird, die Vorteile von Vielfalt und Chancengerechtigkeit gezielt zu nutzen. Inputs von Henriette Spyra (BMK), Georg Kopetz (TTTech), Robert Kaup und Cornelia Samec (Tietoevry Austria), Eveline Steinberger (Blue Minds Solutions) und Silvia Angelo (ÖBB-Infrastruktur AG) führten zu einer lebhaften, von Christine Wahlmüller-Schiller (AIT) moderierten Diskussion – ein kraftvoller Auftakt für die neue Initiative und ein starkes Signal an die Wirtschaft, sich aktiv für Diversität und Teilhabe einzusetzen und diese als Chance für nachhaltigen Erfolg zu begreifen.

Fortgeschrittene Drohnenanwendungen im Infrastrukturmanagement

Drohnen werden im täglichen Leben und in der Unternehmenswelt immer häufiger als effiziente Assistenten eingesetzt. Vor allem für Infrastrukturbetreiber ergeben sich spannende neue Anwendungsfälle, um Reaktionsfähigkeit, Sicherheit und Prozesse zu optimieren. Darüber diskutierten Johann Pluy (ÖBB Infrastruktur AG), Philipp Knopf (Skyability), Clemens Hiller (Geoconsult ZT) und Peter Holzkorn (Ars Electronica Futurelab) unter der Leitung von Christian Decker. Drohnen im Infrastrukturmanagement seien jedenfalls ein „Gamechanger“, insbesondere bei Unfällen und Notfällen, aber auch bei der Wartung – sie würden sowohl die Effizienz als auch die Sicherheit steigern, so der Sukkus.

KMUs und Transformation: Starke Allianzen als Motor

Welche F&E-Maßnahmen sind erforderlich, um die Hebelwirkung von KMUs in der digitalen und grünen Transformation zu stärken? So lautete die Leitfrage des von der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) gemeinsam mit Austrian Cooperative Research (ACR) und Fraunhofer Austria ausgerichteten Workshops. Nach Inputs von Mariana Kühnel (WKÖ), Iris Filzwieser (ACR) und Eva Eggeling (Fraunhofer Austria) – moderiert von Karl-Heinz Leitner (AIT) – wurden spezifische Aspekte an fünf Thementischen diskutiert. Ein zentrales Ergebnis: Transformation kann ohne aktive Beteiligung der KMUs nicht gelingen. Starke Allianzen zwischen KMUs und Forschungseinrichtungen sind der Motor für eine erfolgreiche digitale und grüne Transformation.

„Forschung, Technologie und Innovation sind Garanten, um im Wettbewerb bestehen zu können. Da geht es um Wohlstand und Sicherheit.“

Test-Thomas Henzinger, Vorsitzender des Rates für Forschung, Wissenschaft, Innovation und Technologieentwicklung FORWIT

Start-ups und Spin-offs: Von der Gründer:innen-Idee zur VC-Finanzierung

Die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) veranstaltete gemeinsam mit xISTA, AIT und tecnet equity eine zweiteilige Workshop-Session, um zentrale Akteur:innen der österreichischen Start-up-, Spin-off- und VC-Szene zusammenzubringen. In der ersten Session setzten sich Anna Pölzl (Nista.io), Birgit Hochenegger-Stoirer (Medizinische Universität Innsbruck), Markus Wanko (xISTA), Bernhard Sagmeister (aws), Georg Kopetz (TTTech), Manon Littek (Green Generation Fund) und Helmut Schönenberger (TU München) mit dem Thema „Ein starkes Ökosystem für internationale Investoren in Österreich: Risikokapital für universitäre Ausgründung“ auseinander. Es zeigte sich, dass Start-ups und Spin-offs besser unterstützt und ihnen der Zugang zu Risikokapital erleichtert werden müsse – und diese den Anforderungen internationaler Risikokapitalgeber:innen gerecht werden müssen.

Bei der zweiten Session unter dem Titel „Erfolgsstorys: Die Journey akademischer Spin-offs zu VC-Investitionen“ kamen wertvolle Einsichten aus der Praxis von Dorothea Pittrich (CellEctric), Birgit Mitter (Ensemo), Johannes Bintinger (n-Ink, Linköping University, TU Wien), Alexander Svejkovsky (AIT), Doris Agneter (tecnet equity), Christian Hoffmann (TU Wien) und Patrik Cesky (aws Gründungsfonds). Eine zentrale Erkenntnis war die Notwendigkeit von länder- und branchenübergreifender Zusammenarbeit und eines höheren Risikobewusstseins.

Technology 4 Resilience – Europe quo vadis?

Wie müssen Europas Technologie-Ökosysteme im Rahmen der „Triple Transition“ unter Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit gestaltet werden? Im ESBS-Austria-Workshop wurde von Thomas Skordas (EU-Kommission), Jörg Strauss (ams-OSRAM), Christina Hirschl (Silicon Austria Labs) und Detlef Zerfowski (ETAS) – unter der Leitung von Stefan Rohringer (ESBS-Austria, Infineon) – aufgezeigt, wie die Stärke in der Hardware- mit neuen Aspekten in der Softwareentwicklung kombiniert werden kann. Die Teilnehmer:innen waren sich einig, dass die Herausforderungen nur durch eine enge Zusammenarbeit von Industrie, Wissenschaft und Politik erfolgreich gemeistert werden können.

Wasserstofftechnologien ‚Made in EU‘: Chancen und Herausforderungen

Wie kann die Energiewende vorangetrieben und gleichzeitig Europas Führungsrolle bei „grünen“ Energietechnologien gestärkt werden? Diese Frage wurde in dem vom Klima- und Energiefonds ausgerichteten Workshop am Beispiel von Wasserstoff (Elektrolyse und Brennstoffzelle) beleuchtet. Nach einer Begrüßung durch Bernd Vogl (Klima- und Energiefonds) und moderiert von Eva Stanzl (Wiener Zeitung) diskutierten Maria Leis (Breakthrough Energy), Sigrid Karl (UNFCCC Jugenddelegierte, CliMates Austria), Jürgen Rechberger (AVL List) und Peter Eisenköck (Andritz) mit den zahlreichen Workshop-Teilnehmer:innen über die Herausforderungen und wie Innovation als Chance genutzt werden kann.

Special Event: Manufacturing-X – an Industrial Initiative with Major Potential for European Competitiveness

Auf Einladung der Plattform Industrie 4.0 Austria und des Gaia-X Hub Austria trafen sich Vertreter:innen der europäischen Initiative Manufacturing-X bei einem Special Event der Technology Talks Austria. John Blankendaal (Brainport Industries), Jens Gayko (VDI), Thomas Hahn (Siemens, Gaia-X AISBL), Oscar Lazaro (Innovalia), Helmut Leopold (AIT, GAIA-X Hub Austria), Anja Misselbeck (Catena-X), Bernhard Peischl (AVL), Jean-Pascal Riss (Schneider Electric), Dominik Rohrmus (Siemens), Ingo Sawilla (TRUMPF) und Sebastian Schneider (DMG MORI) diskutierten unter der Leitung von Roland Sommer (Plattform Industrie 4.0) über aktuelle Digitalisierungsansätze zur Schaffung von Datenräumen in der Industrie. In Europa gibt es bereits zahlreiche Ansätze zur Förderung datenbasierter Zusammenarbeit – mit dem Ziel einer nachhaltigen Datensouveränität gegen Lock-In-Effekte als Grundlage für eine globale Wettbewerbsfähigkeit. Die Initiative Manufacturing-X treibt von Deutschland aus Industrieprojekte voran, die in verschiedenen Sektoren – wie der Luftfahrt oder Halbleiterindustrie – als globale Leuchtturmprojekte zum Umgang mit Produktionsdaten dienen sollen. Der Fokus liegt dabei auf dezentralen, föderierten IT-Ansätzen sowie interoperablen und Open-Source-basierten Technologien, um Abhängigkeiten von einzelnen IT-Unternehmen zu vermeiden.

Networking bei der traditionellen Gartenparty

Selbst die widrigen Wetterbedingungen - es war immerhin der Vorabend des Beginns der heftigsten Regenfälle in Ostösterreich seit Menschengedenken - konnten der perfekten Stimmung bei der Gartenparty der Technology Talks Austria keinen Abbruch tun. Mehr als 400 Gäste nahmen die Einladung an und begingen in den Hofstallungen des Wiener MuseumsQuartiers einen stimmungsvollen Abend voller Gespräche über die unter Tags diskutierten Themen und darüber hinaus. Eingeleitet wurde das Networking durch AIT-Aufsichtsratsvorsitzenden Peter Schwab und den Wiener Landtagsabgeordneten und Gemeinderat Stephan Auer-Stüger als Vertreter des Sponsors Stadt Wien.

Treffpunkt der Partner

Mehr als 40 Partner aus der heimischen Forschungs- und Technologielandschaft waren bei den Technology Talks Austria 2024 mit an Bord.

Main Partner: Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW), Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF), Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und Industriellenvereinigung (IV).

Science Partner: Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech), AIT, Christian Doppler Gesellschaft (CDG), Institute of Science and Technology Austria (ISTA), Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Forschung Austria, TU Austria

Event Partner: TU Austria (TU Wien, TU Graz, Montanuni Leoben), Stadt Wien

Workshop Partner: A3PS, Austria Tech, Austria Wirtschaftsservice (AWS), Austrian Cooperative Research (ACR), AVL List, Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), ESBS Austria – Electronics & Software Based Systems, Forschung Austria, Fraunhofer Austria, Frequentis, Industriellenvereinigung (IV), Joanneum Research, Klima- und Energiefonds (in Kooperation mit HyPA und WIVA P&G), ÖBB Infra, tecnet equity, Verbund, Verein zur Förderung von Forschung und Innovation (VFFI), Virtual Vehicle, Wirtschaftskammer Österreich (WKO) und XISTA

Exhibition Partner: Bundesministerium für Landesverteidigung (BMLV), Hutchison Drei Austria, Innoregio Styria, SFG, RTDS Group, Wirtschaftsagentur Wien

Logopartner: Wissenschaftsfonds FWF, Palfinger

Destination und Venue Partner: Meeting Destination Vienna, MuseumsQuartier Wien

Medienpartner: Austria Presse Agentur, Brutkasten, Industriemagazin, Die Presse

Partner bei Special Events: Gaia-X Hub Austria, Plattform Industrie 4.0, TU Austria

Alle Fotos: AIT, Valerie Maltseva/Agenda Studio, Katharina Schiffl