Direkt zum Inhalt
Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Beschleunigung positiver sauberer Energiedistrikte

Projekt ASCEND

Das Horzion Europe Projekt ASCEND, setzt sich zum Ziel PCEDs (Positive Clean Energy Districts) in europäische Städte zu integrieren, um deren Transformation hin zur Klimaneutralität zu beschleunigen. PCEDs sind städtische Quartiere oder Bezirke, die durch ein integriertes Energiekonzept mehr saubere, erneuerbare Energie erzeugen, als sie selbst verbrauchen. In diesem Zusammenhang werden zwei inklusive, nachhaltige und erschwingliche PCEDs in den Leuchtturmstädten (Lighthouse Cities, LHCs) Lyon und München evaluiert.

Lösungspakete zur ganzheitlichen Umsetzung von PCEDs

Die Evaluation setzt sich aus sechs standardisierten, skalierbaren und gut erprobten Lösungspakete (Solution Packages, SPs) zusammen. Diese werden im großen Maßstab demonstriert und sind auf den lokalen Kontext zugeschnitten, um kosteneffiziente Umsetzung von PCEDs zu ermöglichen

Jedes Lösungspaket integriert mehrere Technologien und Konzepte und umfasst technische, finanzielle, soziale, ökologische, governance-bezogene und regulatorische Aspekte rund um PCEDs. Die betrachteten Lösungspakete umfassen:

  • SP1: Digitale Infrastruktur & IKT
  • SP2: Aufbau von Energiegemeinschaften und Prosumer-Diensten
  • SP3: Umsetzung energieeffizienter Gebäude sowie Integration erneuerbarer Energien und zugehöriger Flexibilisierungsoptionen für das PCED-Energiesystem
  • SP4: Nachhaltige urbane Mobilität mit dekarbonisierter Personen- und Güterbeförderung
  • SP5: Ko-kreierte und bürgerzentrierte Lösungen
  • SP6: Urban Orchestrator – ein Steuerungsgremium, das zentrale lokale Akteure zusammenführt, um die Umsetzung von PCEDs zu koordinieren und deren langfristige Leistungsfähigkeit sicherzustellen

Darüber hinaus werden sechs Multiplikatorstädte (Multiplier Cities, MCs) – Alba Iulia, Budapest, Charleroi, Prag, Porto und Stockholm ausgewählte. In diesen werden die demonstrierten Lösungspakete der Leuchtturmstädte getestet und umgesetzt. So wird bereits während der Projektlaufzeit der Grundstein für die Einführung ihrer eigenen PCEDs gelegt, was zur Verstärkung der Projektauswirkungen und zur breiteren Verbreitung sowie Skalierung bewährter Lösungen in ganz Europa beiträgt.

ASCEND als Testumgebung für PCEDs

Ziel des Projekts ASCEND ist die Entwicklung replizierbarer, nachhaltiger PCEDs, um den Wandel hin zu klimaneutralen Städten zu beschleunigen. Zur Erreichung dieses Ziels dient ASCEND als Testumgebung, in der die Umsetzung von PCEDs in zwei Leuchtturmstädten demonstriert sowie die Leistungsfähigkeit quartiersbezogener Lösungen und die gesamte Projektwirkung systematisch überwacht und bewertet werden.

Zentrale Projektziele

  • Entwicklung und Umsetzung von zwei inklusiven, kosteneffizienten PCEDs in den Leuchtturmstädten Lyon und München, die als skalierbare Referenzmodelle dienen.
  • Unterstützung der frühzeitigen Einführung von PCEDs in sechs Multiplikatorstädten – Alba Iulia (RO), Budapest (HU), Charleroi (BE), Prag (CZ), Porto (PT) und Stockholm (SE) – um die Replikation und Skalierung zu beschleunigen.
  • Hochskalierung von sechs standardisierten Lösungspaketen (SPs) für eine breite Gemeinschaft von Städten und Investoren in ganz Europa.
  • Systematische Verbreitung empirischer Erkenntnisse und bewährter Verfahren an die Smart-City-Community, um Wissenstransfer zu fördern und politische Maßnahmen für die klimaneutrale Transformation urbaner Räume besser abzustimmen.

Rolle des AIT

Das AIT Austrian Institute of Technology übernimmt die Leitung der Aktivitäten zur Überwachung, Bewertung und Wirkungserfassung und beteiligt sich zugleich an der Umsetzung der Lösungspakete (Solution Packages) in den Bereichen Energie, Gebäude, Mobilität und IKT an den Demonstrationsstandorten auf Quartiersebene. Zur Unterstützung dieser Aufgaben hat das AIT-Team eine Integrierte Monitoring- und Evaluierungsmethodik (IMEM) entwickelt. Diese Methodik bietet einen strukturierten Rahmen für das indikatorengestützte Monitoring, die Bewertung und Wirkungsanalyse der umgesetzten Lösungspakete. Die erhobenen Daten werden an eine sogenannte KPI-Engine übermittelt – eine IKT-Infrastruktur, die vom Projektpartner DKSR entwickelt wurde – und dienen dort der weiteren Verarbeitung, Analyse, Berechnung und Visualisierung der Leistungskennzahlen (KPIs).

KPI-basierte Evaluierung der Leuchtturmstädte

Ein Set von 32 zentralen KPIs (Key Performance Indicators) wurde im Rahmen eines umfangreichen Ko-Kreationsprozesses entwickelt, an dem Akteure aus beiden Leuchtturmstädten (LHCs) sowie weitere Projektpartner beteiligt waren. Diese KPIs decken acht Dimensionen ab, darunter die Energieperformance auf Gebäude- und Quartiersebene, urbane Mobilität, IKT, sowie ökologische, sozioökonomische und governance-bezogene Aspekte. Die mit den LHCs abgestimmten Kern-KPIs bilden den zentralen Bezugspunkt für das Monitoring und die Bewertung der Performance der Demo-PCEDs in beiden Leuchtturmstädten. Zur Unterstützung des Monitoring- und Evaluierungsprozesses plant ASCEND, Befragungen in den Demo-PCEDs in Lyon und München durchzuführen. Diese Erhebungen liefern ergänzende qualitative und quantitative Daten für die Berechnung der KPIs in den Bereichen Mobilität und soziale Dimension.

Förderung

Das Projekt ASCEND (Accelerate poSitive Clean ENergy Districts) wird im Rahmen von Horizon Europe finanziert - ID: 101096571.