Direkt zum Inhalt
Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Innovative Grinding- und Groovingoberflächen

Abschnitte mit hoher Verkehrsbelastung auf dem deutschen und österreichischen Autobahnnetz werden vorzugsweise als Waschbeton ausgeführt. Ältere bestehende Abschnitte werden auch aus Besen- oder Jutegewebe hergestellt. Betondecken zeichnen sich bei sachgemäßer Herstellung durch einen geringen Wartungsaufwand und eine lange Lebensdauer aus. Dennoch werden mit zunehmendem Alter Instandhaltungsmaßnahmen notwendig, insbesondere zur Wiederherstellung einer ausreichenden Griffigkeit.

Im INGGO-Projekt wurden - basierend auf mehreren Vorprojekten in Deutschland - die Erkenntnisse zur Betonrezepturgestaltung, zur Packungsdichte und zum Sandeinfluss vertieft. Im Labor wurde das Design der Betonmischung hinsichtlich Packungsdichte und Kornzusammensetzung, hergestellt mit unterschiedlichen Texturgeometrien, optimiert. Es wurden Dauerhaftigkeitsuntersuchungen hinsichtlich Witterungseinfluss und Verkehrslasten durchgeführt und mit konventionellem Waschbeton verglichen. Eine Untersuchung der frühestmöglichen Mahldauer war ebenfalls Teil der Laborarbeiten.

Auf drei bestehenden Abschnitten in Österreich wurden Schleifmaßnahmen (Grinding) durchgeführt, einer davon in einem Tunnel. Bei diesen Abschnitten lag der Schwerpunkt auf der Dauerhaftigkeit der verbesserten Griffigkeit und des Rollgeräusches. Ein möglicher Einfluss des Straßenwinterdienstes wurde ausgemacht, es wurden jedoch keine auffälligen Probleme im Betrieb festgestellt. An einem neuen Waschbetonabschnitt in Österreich wurden zwei verschiedene Schleifgeometrien hergestellt und über einen Zeitraum von einem Jahr hinsichtlich Griffigkeit, Rollgeräusch, Textur, Ebenheit und Rollwiderstand überwacht. Bei allen Schleifprofilen konnte eine deutliche Verbesserung des Rollgeräusches und der Längsebenheit festgestellt werden. Die Entwicklung der Griffigkeit zeigte je nach Messmethode gemischte Ergebnisse. Aus 3D-Texturmessdaten wurde ein Modell zur Vorhersage von Rollgeräuschpegeln entwickelt.

Im Projekt wurden weitere Erkenntnisse für die Einführung des Texturschleifens als Standardbauweise auf neuen Betondecken gewonnen. Das AIT war für die Projektkoordination, die Überwachung der Oberflächeneigenschaften auf den Testabschnitten einschließlich Griffigkeit, Ebenheit, Lärmemissionen und Textur sowie die Modellierung der Lärmeigenschaften aus hochauflösenden 3D-Texturmessungen verantwortlich.

Gefördert durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) im Rahmen des Programms Mobilität der Zukunft / DE-AT Kooperation Verkehrsinfrastrukturforschung.