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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Optimierung von Grinding & Grooving von Betonfahrbahndecken

Ein Drittel des österreichischen Autobahnnetzes wird mit Waschbeton gebaut, der günstige Lärmeigenschaften aufweist. Vor den 1990er Jahren gebaute Betonabschnitte wurden durch Bürsten hergestellt. Betondecken sind - bei richtiger Ausführung - langlebig und wartungsarm. Mit zunehmendem Alter sind jedoch Erhaltungsmaßnahmen, insbesondere zur Wiederherstellung einer ausreichenden Griffigkeit, notwendig. Die österreichische Verordnung RVS 13.01.51 "Instandhaltung von Betondecken" beschreibt verschiedene Instandhaltungsmaßnahmen. In der aktuellen Fassung der RVS werden u.a. Schleifen und Rillen (Grinding und Grooving) erwähnt, es werden jedoch keine Details zur Ausführung angegeben.

Ziel des Projektes "Groove" war es, die geometrischen Eigenschaften von Schleif- und Rillflächen im Labor und auf Versuchsstrecken in-situ zu ermitteln und zu optimieren. Es berücksichtigt beide in Österreich gängigen Bauarten, Waschbeton und Bürsten. Auf zwei Autobahnabschnitten wurden unterschiedliche Schleif- und Rillentexturen aufgebracht und die Entwicklung der Oberflächeneigenschaften Lärmemission, Griffigkeit und Ebenheit über einen Zeitraum von 1 bis 1,5 Jahren verfolgt. Die durch das Schleifen erzielte Erhöhung der Griffigkeit ist am Ende des Beobachtungszeitraums nicht mehr vorhanden, während die Verbesserung der Längsebenheit unverändert bleibt. Die durch das Schleifen erzielte Reduzierung des Rollgeräusches war ebenso dauerhaft.

Nach Zusammenstellung der vorhandenen Messergebnisse wurde ein Konzept für die Laborarbeit entwickelt. Anschließend wurden im Labor Probekörper mit verschiedenen Betonen hergestellt und Dauerhaftigkeitsprüfungen hinsichtlich Witterungseinflüssen und Verkehrsbelastungen durchgeführt und mit Proben von der Autobahn verglichen. Darüber hinaus wurde die Robustheit verschiedener Texturen gegenüber einer Verkehrsbelastung untersucht. Die Laborergebnisse zeigten, dass von der aufgebrachten Schleiftextur eine ausreichende Dauerhaftigkeit der Griffigkeit auf den Teststrecken zu erwarten war. Auch im direkten Vergleich mit der Waschbetonoberfläche zeigten die unterschiedlichen Schleiftexturen ein gleiches Griffigkeitsverhalten.

Abschließend wurde für den zuständigen FSV-Arbeitsausschuss ein Textvorschlag für die Erweiterung der RVS "Instandhaltung von Betonfahrbahndecken" hinsichtlich des Schleifens und Rillierens erarbeitet.

Gefördert durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) im Rahmen des Programms Mobilität der Zukunft.