Wasserstoff Import kommt eine Schlüsselrolle bei der Erreichung der Klimaneutralität in Österreich zu. Da Österreich begrenzte Kapazitäten zur Produktion von ausreichend grünem Wasserstoff im eigenen Land hat, ist der Import notwendig, um den steigenden Bedarf in der Industrie, im Verkehr und in der Energieversorgung zu decken.
Im Auftrag des Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation & Technologie haben AIT Austrian Institute of Technology und Frontier Economics eine Studie zum Wasserstoff Import nach Österreich durchgeführt. Die Auswahl der Länder und Wasserstoff-Träger wurde auf Basis der Wind/Solar Potenziale getroffen.
Die Wasserstoffgestehungskosten der Länder resultieren aus unterschiedlichen Zusammensetzungen von Wind- und PV-Erzeugung und unterschiedlichen Elektrolysegrößen, je nach Ländergegebenheiten. Die LCOH (Levelised Cost of Hydrogen) sinken von 2030 auf 2040 um 16 – 19 %.
Im optimistischen Szenario 2030 haben Routen mit Schifftransport (Liquid Organic Hydrogen Carrier, Liquid Hydrogen , Ammoniak) Gesamtkosten von etwa 7-9 €/kg Wasserstoff , während die Kosten für europäische Pipeline-Routen rund 4 €/kg betragen
Die Schwankungsbreite zwischen dem optimistischen und pessimistischen Szenario ist groß. Bis 2040 ist bei allen Routen und Destinationen eine Senkung bei Wasserstoff -Importkosten zu erwarten.
Die nachfolgende Abbildung zeigt die Kosten für den Wasserstoff-Import (in €/kg), aufgeschlüsselt in die Kostenkomponenten für alle Transportrouten, im optimistischen Fall für 2040. Aufgrund erwarteter Kostendegressionen der Komponenten und höheren Effizienzen ergeben sich in diesem Szenario Gesamtkosten der weiteren Untersuchungsländer von etwa 5,5 – 6,5 €/kg.
Importe via Pipeline haben geringere Emissionen als via Schiff, weil:
- Effizienzverluste in Umwandlungsschritten für den Schiffstransport
- Energieeinsatz für Rück-Umwandlungsschritte
- Fossiler Kraftstoff für Betrieb der Transportschiffe (besonders bei Leerfahrten beim Rückweg)
Abschließend wurden regulatorische und Marktbarrieren identifiziert und Handlungsempfehlungen erarbeitet. Jede Handlungsempfehlung ist ein Baustein zur Implementierung eines Wasserstoff -Importsystems. Entsprechende Wirkung entfalten die Empfehlungen jedoch nur in Kombination.