Regionsspezifische Impactuntersuchung von Klimawandel für eine robuste und integrale Energieinfrastruktur in Österreich
Das ROBINE Projekt, offiziell gestartet am 1. November 2023, ist ein von der Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) finanziertes Sondierungsprojekt. Das Projekt liefert Erkenntnisse darüber, wie die österreichische Energieinfrastruktur gestärkt werden kann, um ihre Resilienz gegenüber dem Klimawandel und extremen Wetterereignissen zu erhöhen. Das Projekt wird vom AIT Austrian Institute of Technology koordinier, und gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur Wien als Projektpartner durchgeführt.
Regionale Klima- und Energiedaten als Basis für zukunftssichere Infrastrukturplanung
Im Rahmen des Projekts werden zentrale Erkenntnisse darüber gewonnen, wie die österreichische Energieinfrastruktur resilienter gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels und extremen Wetterereignissen gestaltet werden kann. Dabei werden Chancen und Risiken einer sektorgekoppelten Energiezukunft systematisch und praxisnah – unter Einbindung relevanter Stakeholder – analysiert. Im Fokus stehen der Aufbau einer regional aufgelösten Wissens- und Datenbasis zu Klima- und Energiedaten sowie die Entwicklung einer Methodik, um Risiken und Chancen mithilfe von Indikatoren realistisch in langfristige Planungen zu integrieren.
Projektdetailziele:
- Aufbau einer fundierten Wissens- und Datenbasis – Erhebung und Aufbereitung regional aufgelöster Klima- und Energiedaten als Grundlage für die Energieinfrastrukturplanung.
- Identifikation der potenziellen Auswirkungen des Klimabedingte Extremwetterereignisse auf Erzeugung, Nachfrage sowie infrastrukturseitige Komponenten des Energiesystems
- Berechnung und regionale Darstellung von Indikatoren zur Dauer und Häufigkeit von Extremwetterereignissen wie Hitze, Kälte und Starkregen, Waldbrände usw.
- Identifikation methodischer Ansätze zur realistischen Abbildung der Auswirkungen von Extremwetterereignissen in Planungs- und Modellierungsprozessen.
- Erstellung von GIS-basierten Klimagefahrenkarten für ausgewählte Fallbeispiele – Analyse und Visualisierung von Gefährdungszonen und Standorten in Österreich mit erhöhtem Risiko durch klimatische Einflüsse.
- Identifikation von Forschungs- und Entwicklungsbedarf sowie Entwicklung eines weiterführenden F&E-Projekts in Zusammenarbeit mit der Industrie.
Von Daten zu praxistauglichen Risikoindikatoren: Erkenntnisse für die Infrastrukturplanung
Im Rahmen des Projekts wird eine fundierte Wissens- und Datenbasis aufgebaut, indem regional aufgelöste Klima- und Energiedaten erhoben und aufbereitet werden. Diese bilden die Grundlage für eine zielgerichtete Planung der Energieinfrastruktur. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Identifikation der potenziellen Auswirkungen klimabedingter Extremwetterereignisse auf die Erzeugung, Nachfrage sowie auf infrastrukturseitige Komponenten des Energiesystems.
Zur quantitativen Analyse werden Indikatoren zur Dauer und Häufigkeit von Extremwetterereignissen wie Hitze, Kälte, Niederschlag und Überschwemmungen, Muren und Erdrutsche, Wind und Sturm, Dürren und Waldbränden etc. berechnet und regional dargestellt. Ergänzend werden methodische Ansätze erarbeitet, die eine realistische Abbildung der Auswirkungen solcher Ereignisse in Planungs- und Modellierungsprozessen ermöglichen.
Für ausgewählte Fallbeispiele werden GIS-basierte Klimagefahrenkarten erstellt, die Gefährdungszonen und besonders risikobehaftete Standorte in Österreich analysieren und visualisieren. Auf Basis dieser Erkenntnisse erfolgt die Identifikation von Forschungs- und Entwicklungsbedarf sowie die Entwicklung eines weiterführenden F&E-Projekts in enger Zusammenarbeit mit der Industrie.
Die Rolle des AIT im ROBINE-Projekt
Das AIT übernimmt im ROBINE-Projekt neben der Projektleitung mehrere zentrale Arbeitspakete.
- Die Qualitative Voranalyse der Klimawandelauswirkungen dient dazu, um relevante Indikatoren zu den Auswirkungen des Klimawandel und extreme Wetterereignisse für Erzeugung, Nachfrage und Netzinfrastruktur zu identifizieren. Zudem wird eine Methode zur Quantifizierung dieser Indikatoren entwickelt, die als Basis für spätere Analysen dient.
- Verarbeitung und Analyse regionaler Stromerzeugungs- und Nachfragedaten für die historische Klimaperiode sowie für globale Erwärmungsniveaus von 2°C, 3°C und 4°C.
- Stakeholder-Dialog und Dissemination: Das AIT kümmert sich um die Einbindung der Stakeholder in alle Projektphasen durch Austausch und Feedback, um Praxisrelevanz zu gewährleisten und eine breite Wissensbasis aufzubauen.
- Die Synthese und Ausblick bildet den abschließenden Projektbaustein und widmet sich der Zusammenführung und Bewertung aller im Projekt gewonnenen Erkenntnisse. Zudem bietet es einen Ausblick auf mögliche Folgeprojekte im Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation (F&E&I).
Projektergebisse
Im Fokus von ROBINE steht die systematische Analyse von Risiken und Chancen für eine sektorgekoppelte Energiesystem einschließlich Erzeugung, Nachfrage und Infrastruktur im Kontext des Klimawandels – in enger Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern aus Industrie, Forschung und Verwaltung.
- Voranalyse der bekannten Risiken und Chancen für die Energieinfrastruktur in Bezug auf den Klimawandel.
- Durchführung eines intensiven Stakeholder-Dialogs, um Auswirkungen extremer Wetterereignisse (z. B. Schneelast, Hochwasser, Sturm, Hitzewellen) zu diskutieren und den Bedarf integrativer Planungsansätze zu erfassen.
- Erarbeitung und Priorisierung eines Anforderungskatalogs, der die Risiken und Chancen für die Energieinfrastrukturplanung systematisch abbildet.
- Identifikation relevanter Indikatoren zu der Häufigkeit und Dauer der extreme Wetterereignisse (Hitze, Kälte, Niederschlag und Überschwemmungen, Muren und Erdrutsch, Wind und Sturm, Dürre und Waldbrände, Feuchtigkeit, Blitz) für die Analyse klimabedingter Auswirkungen auf Energieerzeugung, Übertragung und Verteilung.
- Erhebung und Verarbeitung regionaler Klimadaten unter Berücksichtigung naturräumlicher Gegebenheiten und infrastruktureller Vulnerabilitäten.
- Aufbereitung der hochaufgelösten Datensatzes für Österreichs Regionen auf NUTS3-Ebene zu den wetterabhängigen Erzeugungs- und Nachfragekomponenten für verschiedene Klimawandelszenarien.
- Ableitung möglicher Handlungsfelder und Diskussion von Anpassungsmaßnahmen, um die Resilienz des österreichischen Elektrizitätssektors stärken.
Wüstentag-Indikator

Privater Kühlbedarf

Förderung
Das Projekt ROBINE wird durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) im Rahmen der Energieforschung, Ausschreibungsschwerpunkt 4 - Klimawandelanpassung der Energieinfrastruktur, gefördert.