
Wien, 25.06.2025: Im Rahmen des 4. International Digital Security Forum (IDSF), das vom 4. bis 6. Juni 2025 in Wien stattfand, lancierten das AIT Austrian Institute of Technology und der Gaia-X Hub Austria die PeaceTech Alliance - eine gemeinnützige Plattform, die sich dafür einsetzt, den Zugang zu digitalen Technologien (PeaceTech) für jene zu erleichtern, die ihn am dringendsten benötigen: Friedensstifter:innen. Die neue Allianz zielt darauf ab, PeaceTech zugänglicher zu machen, indem gemeinsame Datenräume, Veranstaltungen, Forschung und praktische Tools entwickelt werden, die die Fähigkeiten von Friedensstifter:innen stärken – unter Nutzung von Expertise aus ganz Österreich und globalen Netzwerken sowie angeleitet durch die Grundprinzipien von Gaia-X. Die PeaceTech Alliance wurde auf dem #IDSF25 in der Session "Bridging Continents: Human-Centric Data Governance and Data Sovereignty for Peace and Security" vorgestellt, die sich mit der Frage beschäftigte, ob Daten und digitale Werkzeuge derzeit geeignet sind, die Zukunft der Friedensförderung und Sicherheit zu gestalten.
Die PeaceTech Alliance wird Veranstaltungen, Workshops und Einzelschulungen anbieten, die Friedensakteuren wertvolle Einblicke in die effektive Nutzung von Technologien vermitteln. Vor allem aber wird sie ihnen ein gewichtiges Sprachrohr für die Gestaltung politischer Strategien und Öffentlichkeitsarbeit verleihen. Diese Konzepte werden als Open Source bereitgestellt, um Technologieorganisationen dabei zu unterstützen, ihre Kommunikation und ihr Engagement mit Friedensstifter:innen auf der ganzen Welt zu optimieren. Die Plattform wird auch Blogs und Toolkits enthalten, die die verschiedenen Arten von PeaceTech in verständlicher Sprache erklären und aufzeigen, wo sie zu finden sind. Ein weiterer Schwerpunkt der Initiative ist die Entwicklung der nächsten Generation föderierter Datenräume. Mithilfe des Konzepts des souveränen Datenaustauschs zwischen verschiedenen Akteuren des öffentlichen und privaten Sektors in speziellen, datengesteuerten Anwendungsfällen soll Vertrauen aufgebaut werden. Dazu gehört auch der sichere Austausch vertraulicher Informationen durch den Einsatz des Gaia-X-Trust-Frameworks.
Helmut Leopold, Head of Center for Digital Safety & Security am AIT and Chairman des Gaia-X Hub Austria, betonte: „Dieses Projekt ist nicht gewinnorientiert und steht allen offen. Wir wollen einen Raum schaffen, in dem Friedensstiftende Einfluss auf die Tech-Industrie nehmen können – und umgekehrt. Wir wollen auch einen Datenraum schaffen, der diese beiden Sektoren miteinander verbindet. Die Teilnehmenden der PeaceTech Alliance sind eingeladen, die Ausrichtung des Projekts mitzugestalten. Unser Ziel ist es, etwas von echtem Nutzen zu schaffen, das denjenigen, die sich für den Frieden einsetzen, wirklich zugutekommt und vertrauenswürdig ist.
Der Schwerpunkt liegt auf menschenzentriertem Design
„Wenn PeaceTech nicht zugänglich ist, ist es sinnlos! In der Vergangenheit hat sich die Tech-Branche im Outreach oft in eigenen komplexen Strukturen verheddert und dadurch die Zivilgesellschaft – etwa NGOs – ausgeklammert. Das ist besonders schade, wenn man bedenkt, welches Potenzial sie für den Kapazitätsaufbau, die Beschaffung von Finanzierungen und die Steigerung der Flexibilität unserer Arbeit bietet. Im Bereich der Friedensstiftung ist dies sogar noch wichtiger. Natürlich müssen wir die digitale Kluft berücksichtigen, aber wir dürfen nicht vergessen, dass diese Menschen in einigen der instabilsten Regionen der Welt arbeiten, oft in angespannten Situationen mit gefährdeten Bevölkerungsgruppen, und sich dabei oft selbst in Gefahr befinden. Mit PeaceTech müssen wir es richtig machen. Wir wollen, dass die PeaceTech Alliance dazu beiträgt, ein humanes Narrativ für PeaceTech zu schaffen – nicht nur in Österreich und der Europäischen Union, sondern weltweit“, so Nathan Coyle, Senior PeaceTech Advisor am AIT und Projektleiter.
Aufbauend auf Österreichs Bekenntnis zur Neutralität und dem renommierten Ruf Wiens als globale Drehscheibe für Friedensförderung arbeitet das Projekt nach einem gemeinsam konzipierten Modell mit Unterstützern aus ganz Österreich zusammen, darunter Vertreter:innen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Zu den Partnern gehören die Universität Innsbruck, die Universität Graz, die Diplomatische Akademie Wien, das Austrian Centre for Peace und das International Institute for Peace, mit internationaler Unterstützung durch die Open Knowledge Foundation.
Philipp Agathonos, österreichischer Botschafter in Vietnam, erklärte: „PeaceTech passt gut zu unserer österreichischen Identität. Wir genießen einen hervorragenden Ruf in Bezug auf den Frieden, daher ist es nur naheliegend, dass wir uns nun damit befassen, wie Technologie die Friedenskonsolidierung unterstützen kann. Aber wir müssen auch global denken – gemeinsam mit unseren Partnern in der Europäischen Union – und nicht nur PeaceTech fördern, sondern auch andere Nationen ermutigen, menschenzentriertes Design zu übernehmen und sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Friedensschaffenden wirklich erfüllt werden.“
Die nächsten Schritte der PeaceTech Alliance
Anfang Juli wird die PeaceTech Alliance beim Austria Forum for Peace 2025 im Burgenland auftreten und den Workshop „The Blueprint: Austria’s Vision for PeaceTech” leiten. Dieser umfasst eine offene Diskussionsrunde sowie einen hochrangigen, geschlossenen Roundtable. An diesem nehmen österreichische Ministerien, Universitäten, Friedensorganisationen und Akteure des zivilgesellschaftlicher Sektors teil, um eine gemeinsame nationale Agenda zu entwickeln und kollektive strategische Prioritäten für PeaceTech festzulegen. Anschließend wird die Alliance eine Spotlight-Session auf dem von der Open Knowledge Foundation organisierten The Tech People Want Summit veranstalten und sich damit in die globale Debatte über ethische und inklusive Technologien für den Frieden einbringen. Darüber hinaus wird die Alliance auf der Ars Electronica 2025 in Linz vertreten sein. Im Rahmen des Hauptprogramms zum diesjährigen Festival-Thema „PANIC – yes/no” wird Nathan Coyle, Senior PeaceTech Advisor am AIT, auftreten.
Die PeaceTech Alliance lädt Institutionen, Forscher:innen und Friedensstifter:innen dazu ein, ihren Fortschritten unter https://www.peacetech-alliance.com/ zu folgen.
Über die PeaceTech Alliance
Technologie birgt ein enormes Potenzial für die Friedensförderung – von der Konfliktprävention und dem Umgang mit künstlicher Intelligenz bis hin zum Verständnis von Migration und der Steigerung der Kapazitäten lokaler Organisationen. Allerdings gibt es auch Risiken, weshalb kollektive Wachsamkeit unerlässlich ist. Die PeaceTech Alliance hat sich zum Ziel gesetzt, in Zusammenarbeit mit Entwickler:innen und Nutzer:innen über PeaceTech zu berichten und damit die Projekte des AIT Austrian Institute of Technology zu ergänzen. Über Blogs, Podcasts und Toolkits bietet diese Plattform praktische Einblicke. Darüber hinaus werden digitale Projekte entwickelt, die Friedensaktivist:innen dabei unterstützen, ihre wirkungsvolle Arbeit in den Gemeinschaften fortzusetzen, die sie am dringendsten benötigen.
Diese Initiative zielt darauf ab, PeaceTech für all jene zugänglich zu machen, die das Konzept in die Praxis umsetzen möchten. Sie dient als Plattform für Personen, die sich für PeaceTech und digitale Friedensförderung engagieren, und fördert den Austausch innerhalb der Community zwischen Expert:innen und Praktiker:innen vor Ort. https://www.peacetech-alliance.com/
Über das AIT Austrian Institute of Technology
Das AIT Austrian Institute of Technology ist mit mehr als 1.500 Beschäftigten Österreichs größte Forschungs- und Technologieorganisation. Das AIT fokussiert auf die Forschungsschwerpunkte „Nachhaltige und resiliente Infrastrukturen“, insbesondere in den Bereichen Energie, Transport und Gesundheit, sowie die „Digitale Transformation von Industrie und Gesellschaft“ und arbeitet dabei eng mit Universitäten, der Industrie und öffentlichen Institutionen zusammen. Durch die Forschung und technologischen Entwicklungen des AIT werden grundlegende Innovationen für die nächste Generation von Infrastrukturtechnologien in den Bereichen Energy, Transport Technologies, Health & Bioresources, Digital Safety & Security, Vision, Automation & Control und Technology Experience verwirklicht. Ergänzt werden diese wissenschaftlichen Forschungsgebiete um die Kompetenz im Bereich Innovation Systems & Policy.
Die globale Perspektive von AIT zeigt sich unter anderem in seinen Beiträgen zur Friedenstechnologie durch die PeaceTech Alliance. Dieser internationale Fokus steht in vollem Einklang mit dem AIT-Motto „Tomorrow Today“, da das Institut sich dafür einsetzt, durch die Bewältigung der Herausforderungen der Gegenwart eine bessere Zukunft zu schaffen. https://www.ait.ac.at/
Über den Gaia-X Hub Austria
Der Gaia-X Hub Austria fungiert als nationale Koordinations- und Wissensdrehscheibe für die europäische Gaia-X-Initiative und fördert souveräne, interoperable und menschenzentrierte Dateninfrastrukturen. Mit dem Schwerpunkt auf der Förderung von Innovation durch sichere und transparente Datenökosysteme unterstützt der Hub die Entwicklung domänenspezifischer Datenräume, die eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Institutionen, Industrie und Zivilgesellschaft ermöglichen. Im Rahmen der PeaceTech Alliance bringt der Gaia-X Hub Austria sein Fachwissen in den Bereichen Datenhoheit und Interoperabilität ein und stellt sicher, dass der entstehende PeaceTech-Datenraum mit den europäischen Werten und technischen Standards im Einklang steht. Durch die Förderung von Verbindungen über Sektoren und Grenzen hinweg ermöglicht der Hub Friedensstifter:innen und Technologieanbieter:innen, gemeinsam wirkungsvolle Lösungen für eine friedlichere digitale Zukunft zu entwickeln. https://www.gaia-x.at/
Kontakt:
Mag. (FH) Michael W. Mürling, MA AI4Gov
Marketing and Communications
AIT Austrian Institute of Technology
Center for Digital Safety & Security
T +43 (0)50550-4126
michael.muerling(at)ait.ac.at I www.ait.ac.at
Mag. Agnes Jodkowski, BA
Gaia-X Hub Austria
T +43 (0)50550-4181
presse(at)gaia-x.at | www.gaia-x.at
Mag. Michael H. Hlava
Head of Corporate and Marketing Communications
AIT Austrian Institute of Technology
T +43 (0)50550-4014
michael.hlava(at)ait.ac.at I www.ait.ac.at