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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

AIT Health & Environment Department in Ö1 Dimensionen

14.06.2011
Entgiften von Altlasten mit Pflanzen

70.000 bis 80.000 ehemalige Deponie- und Industriestandorte gibt es in Österreich, an denen in der Vergangenheit mit umwelt- und gesundheitsgefährdenden Stoffen hantiert worden ist. Ein- bis zweitausend davon werden als sanierungsbedürftig eingeschätzt. Nach und nach werden diese Orte derzeit gereinigt. In den meisten Fällen wird der Boden ausgehoben und die Erde verbrannt oder deponiert. Doch dieses gängige Verfahren zum Säubern der Standorte ist teuer und aufwendig. Seit einigen Jahren sucht man daher nach alternativen und vor allem billigeren Methoden. Dabei helfen bestimmte Pflanzen und Bakterien. Sie bauen Schadstoffe ab oder nehmen sie in sich auf und entfernen sie damit aus dem Boden.

Beim Begriff Ernte denkt man meist an Getreide, Obst und Gemüse. Manche Pflanzenteile werden aus ganz anderen Gründen eingesammelt. Sie können Schwermetalle enthalten, die sie vorher dem Boden entnommen. Die Pflanzenteile mit den Schadstoffen werden entfernt und dann verbrannt und entsorgt. Aber nicht nur Schwermetalle werden auf diese Art aus der Umwelt beseitigt auch Erdöl, Diesel, giftige organische Verbindungen und Reste des Sprengstoff TNT werden von den Pflanzen abgebaut. Pflanzen fungieren dabei als grüne Leber.

"Es besteht Hoffnung für die Methoden, dass diese Blätter, wenn Sie von Mikroorganismen zerlegt werden, dass dann diese Schadstoffe wie chlorierte Kohlenwasserstoffe wirklich abgebaut werden - sozusagen über den Umweg der Pflanze. Die Pflanze holt die Substanzen aus dem Boden und die Mikoorganismen würden in einem zweiten Schritt die Substanzen abbauen", berichtet Thomas Reichenauer.

OE1 - Dimensionen - die Welt der Wissenschaft, 3. Entgiften von Altlasten mit Pflanzen